Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)
Das Auto von Ziggedorn. Sie war verwirrt und erregt zugleich.
Bello saß vor Batoris Büro und knurrte leise. Milli rief ihn zu sich und streichelte seinen Kopf. „Ihrem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten“, äffte sie Ziggedorn leise nach. Das stimmte nicht. Sie hatte von beiden Eltern was - am meisten aber Eigenes.
Bello sah sie zärtlich an.
„Wir gehen lauschen“, flüsterte sie.
Sie hockte sich vor Batoris Bürotür.
Drinnen war nichts zu hören. Sie riskierte einen Blick durchs Schlüsselloch. Batori war nicht in ihrem Blickfeld, sie sah nur Ziggedorn im Profil. Er hatte dieselbe gebogene Nase wie seine Tochter und ein energisches Kinn. Dann trat Batori mit zwei halb gefüllten Gläsern dazu und setzte sich Ziggedorn gegenüber.
„Was brennt dir so sehr auf der Seele, dass du es übers Herz bringst mich zu besuchen“, sagte Batori ruhig.
Ziggedorn wandte das Gesicht ab und schaute seitlich an Batori vorbei zum Schreibtisch.
„Ich war neugierig. Wie geht es dir. Wie gehen die Geschäfte, ich sehe einen voll beladenen Schreibtisch.“
„Gut“, antwortete Batori trocken. „Ich habe viel zu tun.“
„Und deine Nichte - Großnichte“, verbesserte sich Ziggedorn, „sie lebt jetzt bei dir?“
„Bist du deshalb gekommen?“, fragte Batori und senkte seine Stimme.
Auf Ziggedorns Lippen hing ein eigentümliches Lächeln.
„Es ist schon beruhigend, wenn man seine Familie um sich hat. Nur die Frau Mama - wo steckt sie noch gleich?“
Batori nahm ein Schluck aus seinem Glas und genoss ihn offensichtlich.
„Der Whisky ist hervorragend … du solltest ihn probieren“, sagte er ungerührt und prostete seinem Gegenüber zu.
Ziggedorn nahm sein Glas und roch zuerst dran. Sein Gesicht blieb ausdruckslos als er Batori zuprostete.
„Erstaunlich“, sagte er nach dem ersten Schluck, „Irish Blend … nussig, mit ein bisschen Vanille, etwas Apfel - Ausgezeichnet.“
„Irland, aus einer Privatbrennerei“, sagte Batori. „Zwanzig Jahre alt, 54ig-prozentig.“
„Du hattest schon immer den Riecher fürs Exquisite“, sagte Ziggedorn in einem Tonfall, der beleidigt klang, „und du hattest die richtigen Verbindungen. Das fing schon auf der Universität -“
„Lass die alten Geschichten“, unterbrach ihn Batori scharf. „Sag mir, was du von mir willst.“
Eine Zeitlang sprach niemand ein Wort.
Milli kam es wie eine Ewigkeit vor, sie musste dringend aufs Klo. Sie schlich sich davon. Als sie zurückkam, saß Bello wieder vor dem Büro und knurrte. Milli streichelte ihn bis er ruhig wurde.
„Absurd! Ich mache keine Experimente hier im Ort“, hörte sie Batori sagen. „Ich teste Geräte nur auf diesem Grundstück. Wie kommst du zu so einer Annahme?“
Ziggedorn fuhr sich mit der Hand in den Kragen, es fiel ihm offenbar schwer, darüber zu sprechen. „Unsere Computer registrierten seltsame Werte, und meine Ingenieure sind ratlos“, sagte er mit gedämpfter Stimme.
„Und dann kommst du zu mir“, Batoris Mund verzog sich zu einem ungläubigen Lächeln. Er schüttelte den Kopf, „du glaubst wirklich, ich würde dir dazwischenfunken?“
„Hier vor Ort bist du die einzige zu einer Erklärung für solche Dinge qualifizierte Person, und du wirst mir zugutehalten, dass ich bewusst vermeide zu formulieren: möglicher Urheber“, sagte Ziggedorn mit unbewegtem Gesicht. „Wer sonst? Ich muss zugeben, dass gewisse Geschehnisse der letzten Zeit mich beunruhigen. Das gab es in Koppelitz noch nie.“
Batori lehnte sich zurück und bohrte seinen Blick in Ziggedorns Gesicht bis dieser sich abwandte.
„Du bist wirklich beunruhigt“, sagte Batori dann aufrichtig erstaunt, während er seinen Gast immer noch fixierte, „was geht hier vor?“
„Das würde ich gern von dir wissen“, sagte Ziggedorn eindringlich und mit einem nun schärferen Unterton. „Gibt es hier einen weiteren Mitspieler? Sabotiert jemand mein Unternehmen?“
Batori gab einen Laut der Verwunderung von sich. „Thor, alter Genosse … du giltst in Koppelitz als großer Menschenfreund und Gönner … die Leute schätzen dich -“
Ziggedorn blitzte ihn wütend an. „Lass das, Arpad! Ich bin kein Idiot. Mit Geld kann ich mir alles und jeden kaufen. Ich will nur, dass meine Familie in Koppelitz ein sicheres Zuhause hat.“
„Denkst du, ich hätte die Macht, es zu zerstören?“
„Natürlich nicht!“ Ziggedorn richtete sich auf. Er hatte nur kurz die Beherrschung verloren. „Nein“, sprach er gefasst weiter, „du kannst
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