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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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Sache - das mit dem Liegestuhl hab ich nicht ganz begriffen?“
    Chong stieß ein feuchtes Prusten aus.
    „Sie tat uns leid, wir haben sie da rein gehievt“, erklärte Milli schnell.
    Anna rümpfte die Nase. „Dir tat sie leid. Ich habe nur geholfen.“

Anna flippt aus
    Als Biobauer Jahns Leiche freigegeben wurde, löste das bei einigen Mädchen aus Millis Jahrgangsstufe eine seltsame Hysterie aus. Sie redeten über den Tod, was jedem einleuchtete, aber dann schweiften die Unterhaltungen immer mehr Richtung Vampire, Dämonen und Geisterbeschwörungen ab. Die verrückte Sabrina tat so, als kenne sie sich mit dem Unsichtbaren und Dunklen aus. Sie meinte, dass der Einstich am Hals auch von einem Vampir stammen könnte und Biobauer Jahn vielleicht keine Ruhe nach dem Tod finden würde.
    Milli hatte genug gehört. Unter einem Vorwand verdrückte sie sich aus der Cafeteria und rannte draußen planlos im Hof hin und her. Sie musste nachdenken.
    Sabrina und ihre blöden Vampirfreunde! An dem Mord und seiner Aufklärung waren sie überhaupt nicht interessiert, sie schwelgten in Schaudermärchen und mystischen Rhapsodien. Es gefiel ihnen, sich ein wenig zu gruseln. Milli sah verächtlich zu den Fenstern der Cafeteria, wo die anderen saßen und schwatzten. Sie fühlte sich irgendwie flau und schlenderte in die andere Richtung zu den Automaten, wo sie sich eine Tüte Vitaminfruchtgummis zog. Anschließend setzte sie sich auf eine Bank und hielt ihr Gesicht in die Sonne.
    „Hier treibst du dich also rum …“, ein Schatten fiel auf ihr Gesicht. Anna stand vor ihr, die Hände in die Hüften gestemmt. „Die Beerdigung ist in einer Woche, und die wollen für einen Kranz für Biobauer Jahn zusammenlegen und einen magischen Vers draufschreiben. Machst du mit?“
    Milli stöhnte laut auf. „Ein magischer Vers! Wieso?“
    „Vielleicht … damit er sich im Jenseits besser fühlt?“
    „Na toll. Und ein Vers soll ihm dabei helfen? Woher wollen die überhaupt wissen, wie er sich da fühlt? Und die hässlichen Kränze vergammeln eh nur auf dem Friedhof … und überhaupt, ich bin da schon längst im Urlaub.“
    „Sei doch noch so negativ“, sagte Anna geduldig, „die meinen das nicht böse.“
    „Ja, ja … und die bescheuerten Vampirgeschichten? Nein Danke. Ich fahr mal lieber nach Hause.“ Sie drückte Anna die halbvolle Tüte Vitaminfruchtgummis in die Hand. „Wenn du sie nicht magst, gib sie Maria Frost … die steht auf so’n Zeug.“
     
    Zuhause gab es Möhren-Ingwer Suppe und Emmas speziellen Fischauflauf. Ein letztes gemeinsames Essen vor den großen Sommerferien mit Chong, Rippel, Batori und Rosabella. Milli erzählte Chong am gedeckten Tisch von Sabrina und ihren Fantasien. Chong war natürlich auf ihrer Seite, aber er machte sich nur über die schwachköpfigen Mädchen lustig, was Milli dann auch nicht richtig fand.
    „Kinder - es gibt eine Entwicklung im Mordfall Jahn“, sagte Batori als er zusammen mit Rippel das Esszimmer betrat. „Die alte Frau Fischer hat etwas gesehen. Es heißt, sie hätte einer Gegenüberstellung zugestimmt.“
    „Die schon wieder“, knurrte Chong. „Die scheint ja mit Vorliebe nachts unterwegs zu sein.“
    „Ältere Menschen brauchen weniger Schlaf“, bemerkte Emma spitz. Sie stellte die dampfende Suppenschüssel auf den Tisch und wischte sich die Hände an der Schürze. „Sie wohnt nur ein paar Häuser von den Jahns entfernt - warum soll sie ihre Hunde nicht auch nachts ausführen?“
    Milli konnte sich ein Kichern nicht verkneifen und versetzte Chong unterm Tisch einen Tritt.
    Rippel hatte sie beobachtet. „Was du nicht sagst … Frau Fischer ist mit Vorliebe in der Nacht unterwegs?“
    „Ganz genau“, erwiderte Chong ruhig, „ich dachte an den Einbruch bei Ziggedorn, da soll sie ja auch nachts gewesen sein.“
    „Ja, als Zeugin“, antwortete Batori und lächelte beschwichtigend. „Ihre Hunde sind durchs Tor geschlüpft.“
    Chong nickte. „Aber auf ihre Beobachtungsgabe würde ich nicht so viel geben.“
    „Ach ja?“, Rippel verzog nachdenklich eine Augenbraue, „meines Wissens hat sie in der Einbruchsnacht eine klare Aussage zu Protokoll gegeben.“
    „Wie man’s nimmt“, erwiderte Chong mit halb zusammengekniffenem Mund, um nicht laut loszulachen, „sie hat einen Gorilla bei Ziggedorn gesehen … einen Gorilla!“
    Milli konnte gerade noch einen Aufschrei verhindern und hustete stattdessen. Rippel starrte sie einen Augenblick an - ihm schien eine Bemerkung

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