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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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Reveal war dabei, die Zugangssperren zu umgehen und -“, Ben brach ab und sah sie schlitzohrig an. Er fühlte sich offensichtlich ausgesprochen clever. „Kennt ihr Data Reveal 8.3? … die neueste Version?“
    Weil keiner was sagte, sprach er weiter: „Cooles Programm, ich hab’s immer auf dem Stick dabei. Es trickst jedes Betriebssystem aus, knackt Codierungen und bohrt sich in die Datensätze der Festplatte.“
    „Kriegst du von denen Prozente?“, knurrte Chong.
    Ben lächelte mit der herablassenden Gewissheit höherer Einsicht und fuhr fort: „Als Grabbauer kam, konnte ich das Programm nicht mehr beenden und bin schnell unter diesen Minitisch gekrochen – absolut winzig, müsst ihr euch vorstellen, das Ganze war ja im Van. Glücklicherweise war er nur im vorderen Teil und hat dort die große Antenne ausgebaut, so konnte er mich nicht sehen. Als er sich endlich verpisst hatte, war Data Reveal durchgelaufen und ich konnte die Daten rüberziehen. Aber als nächstes kam dieser Seifert. Ich hab den Stick gezogen und bin zurück unter den Tisch. Seifert ging gleich zum Rechner und öffnete eine Datei. Komisch, dass er mich nicht bemerkt hat - aber er war in Eile. Als er weg war, wollte ich eigentlich 'ne Fliege machen, hab dann aber auf dem Monitor ein Dokument mit Kennwörtern und Nummern gesehen. Ich hab alles auf den Stick gezogen, aber dieser Depp kam zurück.“ Ben machte eine Geste des Abscheus und schnappte nach Luft. „Ich hab grad’ noch die Kurve gekriegt … bin raus und hab mich an der Garagenwand versteckt.“
    Anna seufzte. „Seifert, dieser Blödmann, hatte wieder die Tür zufallen lassen und kam nicht mehr rein. Wahrscheinlich hat er die Kombination bei seinen Kennwörtern nachgeschaut. Als er dann die Tür öffnete, bin ich vor Schreck mit dem Knöchel an den Drehfuß dieses Monsterroboters gestoßen …“, sie schob ihre Socke ein Stück runter und führte ihren geschwollenen, violett verfärbten Knöchel vor, „das tat so dermaßen weh.“
    „Du machst mit dem Roboter rum und Ben relaxt an der Garagenwand … wie nett“, fasste Chong zusammen.
    „Von wegen relaxt“, protestierte Ben mit zusammengebissenen Zähnen. „Ich hatte einen Fehler gemacht - die absolute Peinlichkeit.“ Er lächelte säuerlich und hielt kurz inne. „Ich hatte den USB-Stick im Rechner stecken lassen. Schock! Ich war fertig mit den Nerven. Der Typ hat die ganze Zeit im Van rumgeschraubt … und ich stand da rum und wusste nicht, was ich tun sollte. Ich konnte jeden Moment auffliegen.“ Ben bekam ein nervöses Flackern in den Augen, als durchlebte er den Stress von neuem.
    „Dann kam auch noch Grabbauer und später dieser Pseudo. Versteht ihr? Ich war total am Ende.“ Er zog ein dunkelblaues, abgerundetes Rechteck aus seiner Hosentasche, seinen USB-Stick, und hielt ihn in die Höhe wie eine kostbare Trophäe.
    „Und mit den geklauten Kennwörtern konntest du Seiferts Unterlagen öffnen?“, fragte Milli.
    „Ja. Es gibt Unterlagen seiner Abteilung, irgendwelche Korrespondenz mit Stellen im amerikanischen Verteidigungsministerium und auch irgendeiner Abteilung der CIA, Baupläne, Termine und so weiter … damit können wir was anfangen.“
    Milli wickelte nachdenklich eine Haarsträhne um ihren Zeigefinger. „Wegen dem 20. Oktober müssen wir uns nicht sorgen, darüber können wir nachdenken, wenn der 1. Mai gelaufen ist.“
    „Ich habe eine Idee“, sagte Chong, „ich bin heute allein zu Hause. Kommt nach der Schule bei mir vorbei … um Vier. Dann checken wir noch mal die Waffe ab.“
    „Und bei dir ist sie wirklich sicher?“, fragte Anna.
    „Absolut … selbst mein listiges Schwesterchen hat keine Ahnung.“

Schlachtplan für die Demo
    Chongs Familie war schon ausgeflogen, als Milli bei ihm eintraf. Im Haus roch es nach Holz und Eukalyptus. Chongs Zimmer lag direkt unterm Dach. Über der Tür war eine Art Hängeboden eingezogen, von drei dunklen Holzbalken gestützt. Es gab nicht viele Möbel, aber eine Menge Zeugs, das verstreut herumlag. Sein Bett bestand aus einem einfachen Futon auf einer dünnen Holzunterlage. An der Wand hingen drei große Plakate, eins von Bruce Lee, eins mit Jackie Chan und eins mit luxuriösen Fahrrädern. Über seinem Bett hing eine Zeichnung – das Bild eines Paares mit chinesischen Zügen; der Mann wirkte ungemein kräftig, die Frau sehr schlank. Daneben und darunter waren Schriftzeichen.
    „Kannst du das lesen?“, fragte Milli und ging näher an das Bild

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