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Clovis Dardentor

Clovis Dardentor

Titel: Clovis Dardentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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siebzehn Kilometer von Saint-Denis, traf der Zug, fünf Kilometer weiterhin, am heutigen Ziele ein.
    Perregaux, ein einfacher Flecken von dreitausend Einwohnern, darunter sechzehnhundert Eingeborenen, wird inmitten einer sechsunddreißigtausend Hektar großen, überaus fruchtbaren Ebene von dem Habra bewässert. An diesem Punkte kreuzen sich die Bahnlinien von Oran nach Algier und die von Arzeu, einem Hafen an der nördlichen Küste, die bis Saïda hinabführt. Von Norden nach Süden durch die Provinz verlaufend, durchzieht sie die ausgedehnte Landschaft, wo die Alfa massenhaft gewonnen wird, und soll noch bis Aïn-Safra, fast bis zur marokkanischen Grenze, weitergebaut werden.
    Die Touristen mußten an dieser kleinen Station also den Zug wechseln, und hielten dann, einundzwanzig Kilometer weiter, bei Crève-Coeur an.
     

    Dardentor kaufte schwarze Burnusse, bekannt unter dem Namen »Zerdanis«. (S. 156.)
     
    Die Linie von Arzeu nach Saïda läßt Mascara nämlich links liegen. Jean Taconnat, dem es unter allen Nägeln »brannte« und der doch nur von Feuersbrünsten träumte, hätte diesen Hauptort des Arrondissements gern unberührt gelassen. Dagegen würde aber Clovis Dardentor männiglich Einspruch erhoben haben, denn sein Rundreiseprogramm enthielt einmal auch den Besuch von Mascara. Für den zwanzig Kilometer langen Weg bis dahin wurden deshalb von der Bahngesellschaft gestellte Wagen in Beschlag genommen, die zur Bequemlichkeit der Reisenden gleich vor dem Bahnhofsgebäude hielten.
    Einundderselbe Omnibus nahm die Gesellschaft Dardentor auf, und der Zufall, der ja oft ein boshaftes Spiel treibt, fügte es, daß Marcel Lornans neben Louise Elissane zu sitzen kam. Noch nie waren ihm zwanzig Kilometer so kurz vorgekommen! Und doch wackelte der Omnibus eigentlich nur langsam vorwärts, da die Straße bis hundertfünfunddreißig Meter über das Meer ansteigt.
    Doch, kurz oder lang, der letzte Kilometer war gegen halb vier Uhr überwunden. Entsprechend dem entworfenen Plane sollten der Nachmittag des 11. und die Nacht darauf in Mascara zugebracht werden und die Weiterreise nach Sarda am 12. Mai erfolgen.
    »Warum benützen wir aber nicht den heutigen Nachtzug? fragte Frau Elissane.
    – O, hochverehrte Frau, antwortete Herr Dardentor, das kann Ihr Wunsch gar nicht sein; wenn es aber doch der Fall und ich schwach genug wäre, Ihnen nachzugeben, so würden Sie mir mein Leben lang darüber Vorwürfe machen….
    – Mutter, sagte Louise lachend, könntest Du Herrn Dardentor wirklich so endlosen Vorwürfen aussetzen wollen?
    – Und so gerechtfertigten? setzte Marcel Lornans hinzu, dessen Miteintreten Fräulein Elissane ganz angenehm zu sein schien.
    – Ja gewiß, gerechtfertigten Vorwürfen, fuhr Herr Dardentor fort, denn Mascara ist eine der hübschesten Städte Algeriens, und die ihm gewidmete Zeit wird keine verlorene sein. Da soll mich doch der Wolf vom Nacken bis zum Rückgrat fressen….
    – Hm! ließ Patrice hören.
    – Hast Du etwa den Schnupfen? fragte sein Herr.
    – Nein, ich wollte nur den Wolf rechtzeitig von dem Herrn vertreiben….
    – Schafkopf!«
    Die kleine Gesellschaft fügte sich also den Wünschen ihres Anführers, die schon mehr Befehlen gleichkamen.
    Mascara ist eine befestigte Stadt. Am Südabhange der ersten Kette des Atlas und am Fuße des Chareb-er-Rih gelegen, beherrscht sie die weite Ebene von Eghris. Drei Wasserläufe, der Oued-Toudman, der Aïn-Beïda und der Ben-Arrach vereinigen sich an dieser Stelle. Schon 1835 durch den Herzog von Orleans und den Marschall Clausel eingenommen, doch bald darauf wieder verlassen, wurde die Stadt erst 1841 durch die Generäle Bugeaud und Lamoricière zurückerobert.
    Vor ihrem Mittagsmahle konnten sich die Ausflügler schon überzeugen, daß Herr Dardentor nicht übertrieben hatte. Mascara hat eine wunderschöne Lage auf zwei Hügeln, zwischen denen sich der Oued-Toudman hinschlängelt. Die Gesellschaft durchwanderte seine fünf Quartiere, wovon vier von einem breiten, mit Bäumen besetzten Boulevard umschlossen sind, d. i. der eigentlich befestigte Theil mit sechs Thoren, der von zehn Thürmen und acht Bastionen vertheidigt wird.
    Schließlich rasteten die Spaziergänger ein wenig auf dem Exercierplatze.
    »Welch ein Anblick! rief Herr Dardentor, als er sich mit gespreizten Beinen und gen Himmel gestreckten Armen vor einem ungeheuern, wohl zwei-bis dreihundertjährigen Baum aufpflanzte.
    – Ein Wald für sich allein!« meinte Marcel.
    Es war ein

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