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Clovis Dardentor

Clovis Dardentor

Titel: Clovis Dardentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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»ihm« bezog, und antwortete lachend:
    »Hast recht… Steig an seine Seite… man kann ja nicht wissen…«
    Er selbst war nicht bös darüber, sich in einem andern, minder vollgepfropften Wagen unterzubringen, um ungestört träumen zu können. Der letzte des Zuges enthielt nur drei Passagiere in dem einen Coupé, und darin nahm er Platz.
    Die Nacht war dunkel, ohne Mond und Sterne, und der Horizont von Dünsten verhüllt. Das Land bot auf dieser Strecke auch nichts Sehenswerthes, da es nur neuere Ansiedlungen enthält. So hätte man da nichts als Farmen und Oueds, die ein ganzes Netzwerk bildeten, sehen können.
    In seine Ecke gelehnt, überließ sich Marcel Lornans Träumereien, wie man solchen nachhängt, ohne zu schlafen. Er dachte an Louise Elissane, an den Zauber ihrer Unterhaltung und an den Liebreiz ihrer Person… und sie sollte die Gattin dieses Agathokles werden? Nein, das war unmöglich! Das ganze Weltall hätte dagegen protestiert… und Herr Dardentor selbst mußte doch schließlich als der Wortführer des Weltalls auftreten…
    »Froha… Froha!«
    Dieses Wort, das dem Geschrei der Raben ähnelt, erscholl von der durchdringenden Stimme des Schaffners. Kein Passagier verließ das Coupé, wo er sich in seinen Träumen wiegte. Er liebte sie!… Ja, er liebte das reizende junge Mädchen… liebte sie von dem Tage an, wo er sie zum ersten Male auf dem Verdeck des »Argeles« erblickt hatte. Das war der berühmte Blitz gewesen, der den Menschen zuweilen aus heiterm Himmel trifft.
    »Thiersville!… Thiersville!« wurde zwanzig Minuten später gerufen.
    Der dieser kleinen Station beigelegte Name des großen Staatsmannes riß Marcel Lornans auch nicht aus seinen Träumen, und Louise Elissane verdunkelte vollständig das Bild des berühmten »Befreiers des Landes«.
    Der Zug fuhr nur mäßig schnell, da er bis zur Station Traria am gleichnamigen Oued, die hundertsechsundzwanzig Meter hoch liegt, Steigung hatte.
    An dieser Station stiegen die drei Coupégefährten Marcel Lornans’ aus, der nun allein zurückblieb.
    Von der verticalen Haltung konnte er nun in die horizontale Lage übergehen, während der Zug jenseit des Fleckens Charrier am Fuße bis zur Kammhöhe bewaldeter Berge hinrollte. Da senkten sich allmählich die Lider über seine Augen, obwohl er sich bemühte, dem Bedürfniß des Schlafes zu trotzen, der das Bild seines Traumes hätte verwischen können. Er unterlag aber doch, und der Name »Franchetti!« war das letzte gewesen, was er zu hören glaubte.
    Wie lange schlief er denn und warum fühlte er sich halb erwacht dem Ersticken nahe?… Aus seiner Brust rang es sich nur wie ein quälendes Schluchzen hervor. Er erstickte… der Athem ging ihm aus… Ein beißender Rauch erfüllte das Coupé… bald mischten sich ihm rußende Flammen bei, die unter ihm, durch die Geschwindigkeit des Zuges angefacht, weiter zunahmen….
    Marcel Lornans wollte sich erheben, um eine Scheibe zu zertrümmern… Er sank nach Luft schnappend wieder zurück.
    Eine Stunde später, als der junge Pariser, Dank der Sorgfalt, die man ihm gewidmet hatte, im Bahnhof von Saïda wieder zum Bewußtsein kam, als er die Augen aufschlug, da sah er Herrn Dardentor, Jean Taconnat und auch Louise Elissane an seiner Seite.
    Sein Waggon war in Brand gerathen, und sobald der Zug endlich auf ein Signal des Schaffners zum Stehen gekommen war, hatte Clovis Dardentor nicht gezögert, mit eigner Lebensgefahr durch die Flammen zu dringen, um Marcel Lornans zu retten.
    »O, Herr Dardentor! murmelte dieser mit dankerfüllter Stimme.
    – Schon gut, schon gut! wehrte ihm der Perpignaneser. Glauben Sie denn, ich hätte Sie wie einen Truthahn braten lassen? Ihr Freund Jean und Sie hätten für mich gewiß dasselbe gethan…
    – Ganz gewiß! rief Jean Taconnat. Doch diesmal… diesmal… sind Sie es gewesen, der… und das ist ein ganz ander Ding!«
    Heimlich flüsterte er aber seinem Vetter ins Ohr:
    »Entschieden… auch nicht ein Fünkchen Glück!«
Elftes Capitel.
Ein Capitel, das nur auf das nächste vorbereitet.
    Endlich war die Stunde gekommen, wo die verschiedenen Elemente der Gruppe Dardentor zu einer Karawane zusammenwachsen sollten. Von Saïda bis Sidibel-Abbès gab es keine Bahnlinie mehr, keine Beförderung in Wagen, die von der fauchenden Locomotive gezogen wurden. Einfache Fahr-und Reitwege traten nun an die Stelle der Geleise.
    Dreihundertfünfzig Kilometer waren von hier aus »unter den angenehmsten Verhältnissen«, wie Herr

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