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Clovis Dardentor

Clovis Dardentor

Titel: Clovis Dardentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Maulbeerbaum, der gewiß seine Geschichte hatte und an dem mehrere Jahrhunderte vorübergegangen waren, ohne ihn zu fällen.
    Clovis Dardentor wollte ein Blatt davon abpflücken.
    »Das erste Kleidungsstück der Elegants im irdischen Paradiese, bemerkte Jean Taconnat.
    – Und obendrein ohne jede Naht!« setzte Herr Dardentor hinzu.
    Ein vortreffliches und reiches Mittagmahl flößte Allen neue Kräfte ein. Dem Weine von Mascara, der in den Kellereien der Feinschmecker jenseit des Mittelmeers als hochfeine Marke gilt, wurde tüchtig zugesprochen. Dann zogen sich die Damen, wie am Abend vorher, zeitig zurück. Mit dem Morgenrothe brauchten sie auch noch nicht wieder auf den Füßen zu sein. Die beiden Herren Désirandelle konnten bis in den hellen Tag hinein schlafen. Zum Frühstück stellten sie sich jedenfalls ein. Der Nachmittag sollte einem gemeinschaftlichen Besuche der hervorragenderen Bauwerke der Stadt gewidmet werden.
    Infolge dessen sah man am nächsten Morgen um acht Uhr nur die drei Unzertrennlichen durch das Handelsquartier der Stadt schlendern. Seine alten Neigungen als Gewerbetreibender und Händler hatten den früheren Tonnenbinder von Perpignan hierher verlockt. Der lose Schmeichler Jean Taconnat hatte ihm noch zugeredet, zum großen Leidwesen Marcel Lornans’, den die Oel-oder Mahlmühlen, sowie die Fabriken der Einheimischen blutwenig interessierten. Ja, wenn auch Fräulein Elissane der väterlichen Fürsorge des Herrn Dardentor anvertraut worden wäre! Sie war aber nicht zur Stelle, und es mochte sehr fraglich sein, ob sie zu dieser Stunde schon die seinen Augenlider geöffnet hatte.
    Auf dem Wege durch die Straßen dieses Viertels machte Herr Dardentor wieder einige Einkäufe, unter andern ein Paar jener schwarzen Burnusse, bekannt unter dem Namen »Zerdanis«, die er gelegentlich, ganz wie die Araber im Norden Afrikas, tragen wollte.
    Gegen Mittag fand sich die ganze Gesellschaft wieder zusammen und begab sich nach den drei Moscheen der Stadt, deren erste die von Aïn-Beïda ist, die aus dem Jahre 1761 stammt und in der Abd el Kader einst den heiligen Krieg predigte, deren zweite, zu einer Kirche umgestaltet, zur Bereitung des Brodes der Seele dient, und deren dritte, jetzt ein Getreidemagazin, das Brod des Leibes liefert (wörtlich, nach Jean Taconnat). Nach dem mit einer schönen Fontaine mit weißem Marmorbassin geschmückten Gambettaplatze besuchte man nach einander den Beylik, einen alten Palast in arabischem Baustile, das arabische Bureau, ein maurisches Gebäude, und den bis zum Grunde der Schlucht des Oued-Toudman hinabreichenden öffentlichen Garten mit seinen großen Baumschulen und Anpflanzungen von Oel-und Feigenbäumen, deren Früchte zur Herstellung eines eßbaren Teiges verwendet werden. Zu Mittag ließ Herr Dardentor ein großes Laib von diesem Teige auftragen, den er ganz köstlich fand und den Jean Taconnat mit dem nämlichen Eigenschaftsworte – im Superlativ – zu bezeichnen für gut fand.
    Gegen acht Uhr nahm der Omnibus seine Fahrgäste vom vorigen Tage wieder auf und verließ Mascara. Diesmal fuhr der Wagen aber, statt nach Crève-Coeur zurückzukehren, nach der Station Tizi durch die Ebne von Eghris. deren Weingärten einen weißen Tropfen von gutem Ruf erzeugen.
    Der Zug ging um elf Uhr ab. Obwohl Herr Dardentor wieder Vierzigsolsstücke unter die Füße der Beamten gestreut hatte, kam es diesmal doch zu einer Trennung seiner Gruppe.
    Der aus vier Waggons bestehende Zug war fast überfüllt, und infolge dessen konnten Frau Désirandelle, Frau Elissane und ihre Tochter nirgends anders Platz finden, als in einem Damencoupé, worin schon ein paar ältere weibliche Personen saßen. Herr Désirandelle versuchte zwar mit aller Gewalt, sich hineinzuschmuggeln, der Widerspruch der zwei unzugänglichen Matronen, die ihr Alter desto wilder machte, nöthigte ihn jedoch, einen andern Platz zu suchen. Clovis Dardentor ließ ihn mit in das Coupé für Raucher steigen und wetterte ohne Scheu:
    »Da sieht man diese Bahngesellschaften!… In Afrika geht es ebenso verkehrt her, wie in Europa!… Ueberall Ersparniß an Wagen, von der Ersparniß an Beamten ganz zu schweigen.«
    Da das Coupé schon fünf Reisende enthielt, blieb noch ein Platz übrig, nachdem sich die Herren Dardentor und Désirandelle einander gegenüber gesetzt hatten.
    »Wahrhaftig, sagte Jean Taconnat, ich ziehe es noch vor, mit ihm zusammen zu sein!«
    Marcel Lornans brauchte nicht erst zu fragen, auf wen sich das

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