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Clovis Dardentor

Clovis Dardentor

Titel: Clovis Dardentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Plätze in einunddemselben Coupé. Zum Glück gelang es Clovis Dardentor, dem ein Zweifrancsstück nicht so ans Herz gewachsen war, seine kleine Welt mit Hilfe eines Zugsbeamten in einem Coupé unterzubringen, dessen zwei dann noch freien Plätze auch sofort besetzt wurden. Die Abtheilung war also gefüllt. Die drei Damen nahmen die hintre, die drei Herren die vordre Bank ein. Clovis Dardentor saß übrigens Louise Elissane, beide auf den Eckplätzen, gegenüber.
    Herr Eustache Oriental war nicht wieder aufgetaucht, und niemand bekümmerte sich um das drollige Männchen. Er mochte wohl in den ersten Waggon gestiegen sein, und jedenfalls würde man sein Fernrohr schon unterwegs aus dem Fenster hervorstehen sehen.
    Der erste Theil der Strecke, zwischen Oran und Saint-Denis du Sig, wo der Fahrplan den ersten längern Aufenthalt angab, ist höchstens siebzig Kilometer lang.
    Pünktlich um neun Uhr fünf Minuten ertönt die Schrillpfeife des Bahnhofsvorstands, die Coupéthüren werden zugeschlagen, die zweite äußre Klinke herumgelegt, ohrzerreißend pfeift die Locomotive und der Zug setzt sich rasselnd und beim Passieren der Drehscheiben wackelnd in Bewegung.
    Gleich vor der oranischen Hauptstadt trifft der Blick an der rechten Seite auf ein Krankenhaus und einen Friedhof… zwei Anlagen, die sich zwar ergänzen, doch nichts besonders Anziehendes haben. Zur Linken liegen noch einige Schiffszimmerplätze, und hinter diesen nimmt die grüne, lachende Landschaft ihren Anfang.
    Nach dieser Seite hatten Herr Dardentor und sein graziöses Gegenüber die Aussicht. Sechs Kilometer weiter hin, wobei die Linie um den Morsellisee verläuft, hielt der Zug an der Station von Senia an. Freilich konnten selbst die schärfsten Augen diesen etwa zwölfhundert Meter entfernt liegenden Ort kaum entdecken, der sich an der Stelle befindet, wo sich die Landstraße von Oran nach Mascara theilt.
    Nach fernern fünf Kilometern und nachdem man eine alte Verschanzung Abd el Kader’s hatte links liegen lassen, folgte ein Aufenthalt in Valmy, wo die Eisenbahn die vorerwähnte Landstraße überschreitet.
    Links erglänzt jetzt ein großer Theil des Salzsees von Sebgha, der schon gegen zweiundneunzig Meter über dem Mittelmeere liegt.
    Von ihren Eckplätzen aus konnten Clovis Dardentor und Louise Elissane die Wasserfläche nur unvollkommen sehen. So groß diese aber auch war, hätte sie von Jean Taconnat doch nur einen verächtlichen Blick bekommen, denn der Wasserstand darin war zu dieser Zeit schon sehr niedrig, und in der warmen Jahreszeit trocknete der genannte See gewöhnlich gänzlich aus.
    Bisher war die Richtung der Linie eine südöstliche gewesen; dann wendete diese sich jedoch dem Flecken Tlélat zu, wo der Zug bald einlief.
    Clovis Dardentor hatte sich mit einer zusammenfaltbaren, auf Leinwand gezogenen Landkarte versehen, die die Reiseroute zeigte. Das darf ja bei einem so praktischen und umsichtigen Manne nicht wundernehmen.
    »Hier ist es, sagte er zu seinen Reisegenossen, wo die Linie nach Sidibel-Abbès sich abzweigt, die uns bei der Rückkehr von unserm Ausfluge nach Oran heimführen wird.
    – Setzt sich diese Linie denn nicht bis Tlemcen fort? fragte Herr Désirandelle.
    – Später, ja, antwortete Herr Dardentor, nachdem sie bei Boukhaneses eine Gabelung gebildet hat. Jetzt ist sie noch nicht ausgebaut.
    – Das ist vielleicht schade, bemerkte Frau Elissane. Könnten wir sie jetzt schon…
    – Gütiger Himmel, verehrteste Frau, fiel ihr Clovis Dardentor ins Wort, da kämen wir ja ganz um unsre Karawanenfahrt! Vom Innern eines Waggons sieht man doch nichts oder nur sehr wenig und wird höchstens von der Hitze geschmolzen. Ich sehne mich sehr nach der Ankunft in Saïda!… Was ist denn Ihre Ansicht, Fräulein Louise?«
    Das junge Mädchen mußte sich ja wohl der Ansicht des Herrn Dardentor anschließen.
    Von Tlélat aus verläuft die Bahn geradeaus nach Osten und überschreitet dabei die kleinen gewundnen und murmelnden Wasseradern der Oueds, der Zuflüsse des Sig. Dann rollt der Zug auf Saint-Denis zu, nachdem er den Fluß gekreuzt hat, der sich unter dem Namen Macta in eine große Bucht zwischen Arzeu und Mostaganem ergießt.
    Wenige Minuten nach elf Uhr kamen die Reisenden in Saint-Denis an. Hier stiegen die meisten von denen aus, die als Ausflügler auf dem Zuge gewesen waren.
    Das besondre Programm des Herrn Dardentor bestimmte für diesen Ort einen Aufenthalt von einem Tage und einer Nacht, und am folgenden Tage sollte dann

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