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Clovis Dardentor

Clovis Dardentor

Titel: Clovis Dardentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Dardentor wiederholt versicherte, zurückzulegen. Auf Pferden, Mauleseln, auf Kameelen und Dromedaren oder im Wagen sollte es über die weiten, von Alfalieferanten ausgebeuteten Landstrecken und durch die unermeßlichen südoranischen Wälder gehen, die auf colorierten Landkarten wie Blumenkörbe aussehen, die von dem Adernnetz der Oueds der bergigen Gegend mit Wasser versorgt und erfrischt werden.
    Von Oran ab und während der Fahrt von hundertsechsundsiebzig Kilometern blieb es offenbar, daß der Erbe der Désirandelle’s, in seiner Bedeutungslosigkeit verharrend, sich um keinen Schritt dem Ziele genähert hatte, worauf seine Eltern ihn zudrängten. Andrerseits konnte es der Frau Elissane nicht entgehen, daß Marcel Lornans jede Gelegenheit zum Verkehr mit ihrer Tochter wahrnahm, um ein Wort mit ihr zu sprechen, was – trotz seiner Berechtigung dazu – der Schwachkopf Agathokles nicht that. Ob Louise für die Aufmerksamkeiten des jungen Mannes empfänglich war… ja, vielleicht… doch nichts weiter, dafür trat Frau Elissane ein. Ueberdies war sie nicht dazu geschaffen, von einem einmal gefaßten Beschlusse abzugehen… niemals würde Louise, die sie schon noch ins Gebet nehmen wollte, es wagen, ihre Zustimmung zu der geplanten Heirat zu verweigern.
    Hatte wohl Jean Taconnat Ursache, befriedigt zu sein?
    »Alle Wetter… nein!« rief er an eben diesem Morgen.
    Marcel Lornans befand sich noch im Zimmer des Hôtels, wohin er in voriger Nacht geschafft worden war, und er lag auch noch auf dem Bette, obschon er jetzt schon lange wieder unbehindert athmete.
    »Nein, wiederholte der Andre nochmals, es scheint, als ob sich alles verschworen hätte…
    – Nicht gegen mich, warf sein Vetter ein.
    – Auch gegen Dich, Marcell.
    – Keineswegs, denn ich habe nie die Absicht gehabt, der Adoptivsohn des Herrn Dardentor zu werden.
    – Sapperment… aus dem spricht der Verliebte.
    – Wie, der Verliebte?…
    – Schalk Du!… Es liegt doch klar am Tage, daß Du Fräulein Louise Elissane liebst!
    – Still… Jean!… Man könnte uns hören!
    – Und wenn das der Fall wäre, was erführe man da neues?… Ist es denn nicht sichtbar, wie der Mond auf drei Schritt Entfernung?… Braucht man das Fernrohr des Herrn Oriental, um zu sehen, wohin es Dich zieht?… Macht es der Frau Elissane nicht schon eine gewisse Unruhe, und glaubst Du nicht, daß Dich die Désirandelle’s, Vater, Mutter und Sohn, zu allen tausend Teufeln wünschen?
    – Du übertreibst, Jean!
    – Gewiß nicht!… Nur Herr Dardentor scheint nichts davon zu merken, und vielleicht auch Fräulein Elissane nicht…
    – Sie?… Du glaubst…? fragte Marcel Lornans lebhafter.
    – Gut, beruhige Dich nur, Herr Todescandidat von gestern! Sollte ein junges Mädchen sich über so ein besondres heimliches Herzklopfen täuschen können?
    – Jean!
    – Was die Mißachtung betrifft, die sie gegen das Meisterwerk der Désirandelle’s, das auf den Namen Agathokles hört, empfindet…
    – Weißt Du, Freund Jean, daß ich in Fräulein Louise ganz vernarrt bin…
     

    Clovis Dardentor hatte nicht gezögert, durch die Flammen zu dringen. (S. 158.)
     
    – Vernarrt, das ist das richtige Wort, denn wohin soll es Dich führen?… Daß Fräulein Elissane reizend ist, das sieht auch der Blinde, und ich würde sie ebenso angebetet haben, wie Du. Sie ist aber versprochen, und wenn sich’s auch um keine Heirat aus Liebe handelt, so stehen dieser doch ein dicker Geldsack und der beiderseitige Wunsch der Eltern zur Seite. Es ist ein Gebäude, zu dem man schon in der Kindheit der Betheiligten den Grund gelegt hat, und Du bildest Dir ein, das einfach umblasen zu können?
    – Ich bilde mir gar nichts ein, sondern lasse den Dingen ihren Lauf.
    – Auch damit begehst Du noch ein Unrecht, Marcel.
    – Inwiefern denn?
    – Du wirst unsern ersten Plänen untreu.
    – Ich will lieber Dir freie Hand lassen, Jean!
    – Aber überlege doch, Marcel! Wenn es Dir gelänge, adoptiert zu werden…
    – Ich?
    – Ja, ja… Du!… Wenn Du dann dem Fräulein Elissane den Hof machtest, und könntest mit der Hand in der Tasche klimpern, statt jetzt nur den schmachtenden Seladon zu spielen… Da könntest Du Agathokles schon mit dem Portemonnaie allein ausbeißen, abgesehen davon, daß der neue Vater Deine Bewerbung mächtig unterstützen würde. Er zögerte gewiß auch keinen Augenblick, Louise selbst zu seiner Adoptivtochter zu machen, wenn es von der Vorsehung ihr beschieden wäre, ihn aus Wasser, Feuer

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