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Clovis Dardentor

Clovis Dardentor

Titel: Clovis Dardentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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zu werden, doch niemand adoptieren konnte.
    – Freilich, Sie waren es immer selbst, bemerkte Jean Taconnat, der Andre…
    – Wie Sie sagen, mein Kleiner! bestätigte Clovis Dardentor nicht die Worte, doch den Gedanken des jungen Mannes. Jetzt heißt’s aber: die Beine unter die Arme!«
    Nun ging’s schnell nach dem Hôtel zurück. Das Essen verlief nicht angenehm. Die Tischgäste sahen alle aus wie Leute, die ihr Bündel schon geschnürt haben und die der Zug erwartet. Beim Nachtisch bot der Perpignaneser die kleinen hübschen Babuschen noch der, für die sie bestimmt waren, an.
    »Zur Erinnerung an Tlemcen, liebes Fräulein!« sagte er.
    Frau Elissane konnte für die freundliche Aufmerksamkeit des Herrn Dardentor nur durch ein Lächeln danken, während in der Gruppe der Désirandelle’s der eine Theil den Mund verzog und der andre mit den Schultern zuckte.
    Das Gesicht Louisens heiterte sich auf, ein Blitz der Befriedigung leuchtete aus ihren Augen und sie sagte:
    »Ich danke Ihnen, Herr Dardentor! Gestatten Sie, daß ich Sie umarme?
    – Sapperment, deshalb hatt’ ich sie eben gekauft!… Ein Kuß für ein Paar Babuschen!«
    Und freudigen Herzens schloß das junge Mädchen Herrn Dardentor in die Arme.
Fünfzehntes Capitel.
Worin eine der drei vom Civilgesetzbuch vorgesehenen Bedingungen erfüllt wird.
    Im Grunde war es nun vielleicht an der Zeit, die von der Algerischen Eisenbahngesellschaft so umsichtig organisierte Reise zu beendigen, die so vielversprechend angefangen hatte und jetzt – wenigstens für die Gruppe Dardentor – so schlecht abzulaufen drohte.
    Beim Aufbruche von Tlemcen war die Karawane auf die Hälfte zusammengeschmolzen. Mehrere Touristen hatten es vorgezogen, in dieser Stadt, die es gewiß verdiente, noch einige Tage zu verweilen. Da der Beamte Derivas mit diesen hier zurückblieb, schlugen Herr Dardentor und seine Gesellschaft mit dem Führer Moktani am frühen Morgen des 21. Mai allein die Richtung nach Sidibel-Abbès ein.
    Auch Herr Eustache Oriental, der es mit der Rückkehr nach Oran eilig zu haben schien, hatte sich angeschlossen. Daß es seine Absicht wäre, einen wissenschaftlichen Bericht über diesen Ausflug abzufassen, hätte Dardentor und die Uebrigen wohl verwundern müssen. Er hatte ja nur mit dem Fernrohr gewisse Punkte besichtigt, die übrigen Instrumente aber stets in seiner Reisetasche stecken lassen.
    Die Karawane bestand also nur noch aus zwei Personenwagen. Der erste trug die Damen und Herrn Désirandelle, der zweite Herrn Oriental und Agathokles, der sich von seinem Mauleselritte etwas erschöpft fühlte, und ferner zwei Eingeborne zur Bedienung, nebst dem Gepäck und einigem Mundvorrath. Diesen brauchte man nur noch zu einem Frühstück zwischen Tlemcen und dem Dorfe Lamoricière, wo die Nacht über gerastet werden sollte, und am nächsten Tage zu einem zweiten zwischen Lamoricière und Sidibel-Abbès, das der Führer gegen acht Uhr abends zu erreichen hoffte. Hier endigte dann die Karawanenfahrt, und die Eisenbahn sollte die Vorhut der Ausflügler nach Oran zurückbefördern.
    Natürlich hatten sich Herr Dardentor und Moktani von ihren Meharis nicht getrennt, denn das waren prächtige Thiere, die zu keiner Klage Anlaß gaben, und ebensowenig die beiden Pariser von ihren Pferden, die sie nur ungern verlassen würden.
    Zwischen Tlemcen und Sidibel-Abbès durchschneidet eine große Straße das Arrondissement und trifft in Tlelat auf eine andre, die Oran mit Algier verbindet. Von Tlemcen nach Sidibel-Abbès rechnet man zweiundneunzig Kilometer, die binnen zwei Tagen bequem zurückzulegen sind.
    Die Karawane kam jetzt durch ein mehr Abwechslung bietendes Land, als die südoranischen Gegenden von Saïda bis Sebdou. Wälder gab es zwar weniger, dafür mehr angebaute Felder, Colonisationsgebiete und ein vielverzweigtes Netz von Zuflüssen des Chouly und des Isser. Letzterer, einer der großen Flüsse Algeriens, ist eine lebenspendende Wasserader, die sich zweihundert Kilometer weit bis zum Meere fortsetzt und dabei einem Thale folgt, worin, Dank den Abflüssen von den Hochebnen und dem Tell, Baumwolle sehr gut gedeiht.
    Doch wie verändert war die Stimmung der Touristen, unter denen bei der Abreise mit der Bahn von Oran und dem Anfange des Karawanenzugs von Saïda aus die schönste Harmonie herrschte! Jetzt waren die gegenseitigen Beziehungen erkaltet. Die Désirandelle’s und Frau Elissane sprachen in ihrem Gefährt nur unter einander, und Louise mußte so mancherlei

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