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Clovis Dardentor

Clovis Dardentor

Titel: Clovis Dardentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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bekommen, denn der
    Wasserstand darin war zu dieser Zeit schon sehr niedrig,
    und in der warmen Jahreszeit trocknete der genannte See
    gewöhnlich gänzlich aus.
    Bisher war die Richtung der Linie eine südöstliche gewe-
    sen; dann wandte diese sich jedoch dem Flecken Tlélat zu,
    wo der Zug bald einlief.
    Clovis Dardentor hatte sich mit einer zusammenfaltba-
    ren, auf Leinwand gezogenen Landkarte versehen, die die
    Reiseroute zeigte. Das darf ja bei einem so praktischen und
    umsichtigen Mann nicht wundernehmen.
    »Hier ist es«, sagte er zu seinen Reisegenossen, »wo die
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    Linie nach Sidi-bel-Abbès sich abzweigt, die uns bei der
    Rückkehr von unserem Ausflug nach Oran heimführen
    wird.«
    »Setzt sich diese Linie denn nicht bis Tlemcen fort?«
    fragte Herr Désirandelle.
    »Später ja«, antwortete Herr Dardentor, »nachdem sie
    bei Boukhanefes eine Gabelung gebildet hat. Jetzt ist sie
    noch nicht ausgebaut.«
    »Das ist vielleicht schade«, bemerkte Frau Elissane.
    »Könnten wir sie jetzt schon . . .«
    »Gütiger Himmel, verehrteste Frau«, fiel ihr Clovis Dar-
    dentor ins Wort, »da kämen wir ja ganz um unsere Karawa-
    nenfahrt! Vom Innern eines Waggons sieht man doch nichts
    oder nur sehr wenig und wird höchstens von der Hitze ge-
    schmolzen. Ich sehne mich sehr nach der Ankunft in Saïda!
    . . . Was ist denn Ihre Ansicht, Fräulein Louise?«
    Das junge Mädchen mußte sich ja wohl der Ansicht des
    Herrn Dardentor anschließen.
    Von Tlélat aus verläuft die Bahn geradeaus nach Os-
    ten und überschreitet dabei die kleinen gewundenen und
    murmelnden Wasseradern der Oueds, der Zuflüsse des Sig.
    Dann rollt der Zug auf Saint-Denis zu, nachdem er den
    Fluß gekreuzt hat, der sich unter dem Namen Macta in eine
    große Bucht zwischen Arzeu und Mostaganem ergießt.
    Wenige Minuten nach 11 Uhr kamen die Reisenden in
    Saint-Denis an. Hier stiegen die meisten von denen aus, die
    als Ausflügler im Zug gewesen waren.
    Das besondere Programm des Herrn Dardentor be-
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    stimmte für diesen Ort einen Aufenthalt von einem Tag
    und einer Nacht, und am folgenden Tag sollte dann gegen
    10 Uhr aufgebrochen werden. So wie seine Gefährten ihm
    die Ordnung der Einzelheiten der Reise überließen, war er
    entschlossen, von Punkt zu Punkt dem Motto » Transire vi-
    dendo « zu folgen.
    Unser Perpignaneser war der erste aus dem Waggon,
    überzeugt, daß Agathokles gleich nach ihm aussteigen und
    sich beeilen würde, Louise die Hand zu reichen, um ihr
    beim Herabsteigen nach dem Perron behilflich zu sein. Der
    schlafmützige Bursche wurde aber von dem jungen Mäd-
    chen überholt, die mit Hilfe des Herrn Dardentor leichten
    Fußes heraushüpfte.
    »Ah«, rief sie mit einem gelinden Aufschrei, während sie
    sich umdrehte.
    »Haben Sie sich weh getan, Fräulein?« fragte Clovis Dar-
    dentor.
    »O nein . . . nein . . . ich danke Ihnen, Herr Dardentor . . .
    ich glaubte aber . . . daß . . .«
    »Sie glaubten . . . was?«
    »Daß die Herren Lornans und Taconnat nicht an der
    Reise teilnähmen . . .«
    »Sie?« rief Clovis Dardentor mit laut schallender
    Stimme.
    Mit einem mächtigen Sprung befand er sich bei seinen
    Freunden und öffnete zum Willkomm die Arme, während
    die beiden jungen Leute Frau Elissane und ihre Tochter be-
    grüßten.

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    »Sie . . . Sie?« wiederholte er.
    »Ja, wir in eigener Person!« bestätigte Jean Taconnat.
    »Und der Dienstantritt bei den 7. Jägern?«
    »Wir meinten, der könne ebensogut in 14 Tagen erfol-
    gen, und um die Zeit zu nutzen . . .«
    »Schien es uns, daß eine solche Rundreise . . .«, fuhr Jean
    Taconnat fort.
    »Ah, ein vortrefflicher Gedanke«, rief Herr Dardentor,
    »der uns allen die größte Freude bereitet!«
    Allen? . . . Das war doch vielleicht etwas zuviel gesagt.
    Wie würden, von Louise abgesehen, Frau Elissane und die
    Désirandelles diese Überraschung betrachten? . . . Entschie-
    den mit Mißfallen. Die Begrüßung der beiden Pariser fiel
    denn auch seitens der Frauen sehr trocken und seitens der
    Männer sehr steif aus. Clovis Dardentor war gewiß des gu-
    ten Glaubens gewesen, daß weder Marcel Lornans noch
    Jean Taconnat sie begleiten würden, als er das Frau Elissane
    versicherte. Nichtsdestoweniger zeigte er sich jetzt hochbe-
    friedigt.
    »Das ist ja ein wahres Glück!« jubelte er.
    »Der Zug war schon fast im Abgehen, als wir zum Bahn-
    hof kamen«, erklärte Jean Taconnat. »Ich hatte so viele
    Mühe gehabt, ihn zu

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