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Clovis Dardentor

Clovis Dardentor

Titel: Clovis Dardentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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überreden . . . nun ja, wenigstens wenn
    er es nicht gewesen ist, der nicht weniger Mühe hatte, mich
    zu bestimmen . . . Mit einem Wort, wir zauderten bis zur
    letzten Minute . . .«
    Kurz, Clovis Dardentor und seine »Smala« befanden sich
    nun in Saint-Denis du Sig, dem ersten Halteplatz auf der
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    Reise, und die beiden jungen Leute wurden der Karawane
    angegliedert. Jetzt handelte es sich um Auskundschaftung
    eines Hotels, wo man frühstücken, zu Mittag essen und gut
    schlafen konnte. Von einer Trennung war keine Rede. Es
    sollte keine zwei Gruppen geben, die Gruppe Dardentor ei-
    ner- und die Gruppe Lornans-Taconnat andererseits. Nein!
    Bestimmt nicht! Dieser Beschluß schuf ohne Zweifel Zu-
    friedene und Unzufriedene, niemand ließ das aber äußer-
    lich durchblicken.
    »Offenbar«, murmelte Jean Taconnat, »schlägt im Busen
    dieses Pyrenäers für uns das Herz eines Vaters!«
    Wären die Touristen in Saint-Denis du Sig 4 Tage frü-
    her – am Sonntag statt am Mittwoch – eingetroffen, dann
    hätten sie hier Araber gleich zu Tausenden sehen können.
    Am Sonntag war nämlich Jahrmarkt gewesen, und die Ho-
    telfrage wäre dann nicht so mühelos gelöst worden. Ge-
    wöhnlich beträgt die Bevölkerung dieses Fleckens etwa
    6000 Köpfe, darunter ein Fünftel Juden und etwa 4000 Aus-
    länder.
    Im Hotel ging es beim Frühstück lustig zu . . . eher etwas
    zu lustig, wofür Herrn Dardentors gute Stimmung sorgte. In
    der Absicht, mit ihren Reisegefährten, denen sie sich doch
    gewissermaßen aufgedrängt hatten, nun nach und nach auf
    vertrauteren Fuß zu kommen, legten sich die beiden Pariser
    äußerlich eine diskrete Zurückhaltung auf.
    »He, meine jungen Freunde«, rief Clovis Dardentor, »ich
    kenne Sie ja gar nicht wieder! . . . Ihre erste Unentschlossen-
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    heit hat Sie noch während der Fahrt ganz verändert. Sie . . .
    die lustigen Patrone . . .«
    »Für unser Alter schickt sich das nicht mehr, Herr Dar-
    dentor«, erklärte Jean Taconnat. »Wir sind nicht so jung wie
    Sie . . .«
    »Oh, die losen Vögel! . . . Doch halt . . . ich habe ja Herrn
    Oriental nicht hier auf dem Bahnhof bemerkt.«
    »War denn diese planetarische Persönlichkeit auch mit
    im Zug?« fragte Marcel Lornans.
    »Ja, doch er ist wohl nach Saïda weitergefahren.«
    »Alle Wetter!« rief Jean Taconnat. »Das erspart uns eine
    Wolke von Heuschrecken, die das Männchen im Vorüber-
    fliegen aufzehrt!«
    Nach Beendigung des Frühstücks, und da man erst am
    nächsten Vormittag um 9 Uhr aufbrechen wollte, wurde be-
    schlossen, den ganzen Tag der Besichtigung von Saint-De-
    nis du Sig zu widmen. Freilich ähneln diese algerischen Fle-
    cken »furchtbar« den Kantonshauptorten des Mutterlands,
    und ihnen fehlt nichts, weder der Polizeikommissar, der
    Friedensrichter, der Steuereinnehmer, noch die Brücken-
    und Chausseewärter oder . . . die Gendarmen.
    Saint-Denis du Sig hat mehrere recht hübsche Straßen,
    regelmäßig angelegte Plätze, üppig gedeihende Anpflan-
    zungen – vor allem von Platanen – und eine schöne Kirche
    im gotischen Stil des 12. Jahrhunderts. Mehr Reiz für Tou-
    risten haben aber die freundlichen Umgebungen des Städt-
    chens.
    Die Gesellschaft wanderte also hinaus. Herr Dardentor
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    empfahl der Bewunderung der Damen, die sich dafür wohl
    kaum allzusehr interessierten, und den beiden Vettern, die
    jetzt, wahrscheinlich von Nebelwolken der Zukunft um-
    hüllt, nichts klar sahen, Landstücke von ganz überraschen-
    der Fruchtbarkeit und prächtige Weinanpflanzungen, die
    den vereinzelt aufragenden Bergstock bedecken, an den
    sich, wie an eine Art leicht zu verteidigenden Festung, das
    Städtchen anschmiegt. Unser Perpignaneser gehörte zu
    dem Schlag von Leuten, die alles bewundern, weil sie nicht
    bei sich zu Hause sind, und denen man die Abfassung eines
    Reisehandbuchs nicht anvertrauen dürfte.
    Dieser Nachmittagsspaziergang wurde vom erwünsch-
    testen Wetter begünstigt. Jenseits der Stadt wanderte man
    am Sigfluß aufwärts bis zu dem Damm hin, der das Was-
    ser auf eine Strecke von 4 Kilometern anstaut, wodurch
    eine Ansammlung von 14 Millionen Kubikmetern gesichert
    wird, die zur Bewässerung der industriellen Kulturen Ver-
    wendung findet. Dieser Damm ist schon mehrmals gebro-
    chen und das wird sich später auch wiederholen. Die Inge-
    nieure wachen aber darüber, und von dem Augenblick an,
    wo die Vertreter der grundgelehrten Körperschaft wachen,
    ist nichts mehr zu

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