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Clovis Dardentor

Clovis Dardentor

Titel: Clovis Dardentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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dem Huf, und in der Schlacht . . .
    ein Bein weg . . . ein Arm verschwunden . . . ein Loch in der
    Brust . . . die Nase futsch . . . der Kopf zum Kuckuck, und
    dazu die Unmöglichkeit, gegen die Brutalität der Geschosse
    von 10 Zentimetern und auch von geringerem Durchmes-
    ser Einspruch zu erheben!«
    Da Marcel Lornans ihn einmal so im Zug sah, verzich-
    tete er darauf, ihn zu unterbrechen, und wartete, bis er
    den Hahn am Mundstück seiner Scherze selbst schließen
    würde.
    »Spotte nur immer zu, Freund Jean, vergiß aber nicht,
    daß ich auf jeden Versuch verzichtet habe, mich durch mei-
    nen Retter dadurch adoptieren zu lassen, daß ich ihn auch
    selbst einmal errette. Mach du, was du willst. Meinen Segen
    hast du!«
    — 242 —
    »Ich danke, Marcel.«
    »Oh, nicht der Rede wert, Jean . . . Dardentor!«
    Eine halbe Stunde später betraten beide den Speisesaal
    des Hotels . . . eigentlich eines einfachen, doch sauber gehal-
    tenen und anheimelnden Gasthofs.
    Die Familien Elissane und Désirandelle standen an ei-
    nem der Fenster zusammen.
    »Da ist er! . . . Da ist er!« rief Clovis Dardentor, »da ist er
    . . . Lungen und Magen noch vollständig in Ordnung . . . heil
    und gesund aus dem Backofen entwischt!«
    Patrice wandte den Kopf ab, denn das unangebrachte
    Wort »Backofen« schien ihm einige beklagenswerte Ver-
    gleiche zu erwecken.
    Frau Elissane empfing Marcel Lornans mit ein paar
    liebenswürdigen Worten und beglückwünschte ihn, der
    schrecklichen Gefahr entronnen zu sein.
    »Dank dem Herrn Dardentor«, antwortete Marcel
    Lornans. »Ohne seine Opferfreudigkeit . . .«
    Patrice sah mit Befriedigung, daß sein Herr sich ohne
    weitere Antwort begnügte, dem jungen Mann die Hand zu
    drücken.
    Die Désirandelles dagegen verzogen die Lippen, sahen
    höchst gleichgültig aus und verneigten sich kaum zur Be-
    grüßung der beiden Pariser.
    Louise Elissane sprach selbst kein Wort; ihr Blick be-
    gegnete aber dem Marcel Lornans, und vielleicht sagten sie
    sich mit den Augen mehr, als die Lippen hätten aussprechen
    können.

    — 243 —
    — 244 —
    Nach dem Frühstück bat Herr Dardentor die Damen,
    sich inzwischen fertig zu machen, während die Herren für
    kurze Zeit ausgingen. Dann begaben sich die beiden jungen
    Leute und er, sowie die Herren Désirandelle zum Bahnhof.
    Wie schon erwähnt, mündet die Bahnlinie von Arzeu
    nach Saïda in letztgenannter Stadt. Noch weiter und durch
    die Alfagebiete der franco-algerischen Aktiengesellschaft
    hat die Südoranische Eisenbahngesellschaft ihre Linie über
    Tafararoua bis zur Station Kralfalla hinausgeschoben. Von
    hier gibt es drei Zweiglinien: Die erste, bereits betriebene
    Linie verläuft über den Kreider bis Mecheria und Aïn-Se-
    fra; die zweite, noch im Bau befindliche, erstreckt sich nach
    Osten hinaus in der Richtung nach Zraguet; die dritte, erst
    geplante, soll über Aïn-Sfissifa bis Geryville weitergeführt
    werden, dessen Höhenlage fast 1400 Meter über dem Meer
    erreicht.
    Die Vergnügungsreise sollte sich aber nicht bis so weit
    nach dem Süden erstrecken. Die Touristen gedachten sich
    vielmehr nach Westen bis Sebdou zu begeben, dann sich
    nach Norden zu wenden und von Sidi-bel-Abbès aus mit
    der Bahn nach Oran zurückzukehren.
    Als Clovis Dardentor also nach dem Bahnhof von Saïda
    ging, wollte er sich nur überzeugen, ob auch die Transport-
    mittel für seine Gesellschaft bereitgestellt wären, und er
    konnte damit völlig zufrieden sein.
    Mit Sonnenschutz versehene und mit Mauleseln be-
    spannte offene Wagen, Pferde, Maulesel, Kamele, alles war-
    tete nur auf die Reisenden, um sich sofort in Bewegung zu
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    setzen. Von den anderen aus Oran gekommenen Touristen
    schien noch keiner Saïda verlassen zu haben, und es war
    auf jeden Fall wünschenswert, daß die Karawane bei dieser
    Exkursion durch die südlichen Gebiete aus vielen Personen
    bestand, obwohl von den dort nomadisierenden Völkern
    keinerlei Gefahr zu befürchten war.
    Marcel Lornans und Jean Taconnat als geübte Reiter
    suchten sich zwei Pferde aus, die ihnen passend erschienen,
    ein Paar jener lebhaften und ausdauernden Berberrosse, die
    von den südoranischen Hochebenen stammen. Herr Dési-
    randelle entschied sich nach reiflicher Überlegung für ei-
    nen Sitzplatz in einem der Wagen in Gesellschaft der Da-
    men. Agathokles, der im Steigbügel nicht fest saß und dem
    die Pferde eine zu flotte Gangart zu haben schienen, wollte
    sich einem Maulesel anvertrauen, mit dem

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