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Clovis Dardentor

Clovis Dardentor

Titel: Clovis Dardentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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nicht recht daran getan,
    Sie, Marcel, am Kragen, und Sie Jean, am Rockärmel aus der
    Tinte zu ziehen? Wie viele herrliche Dinge hätten Sie sonst
    nicht mehr zu sehen bekommen!«
    »Sie haben Ihr Leben für das unsere eingesetzt, Herr
    Dardentor«, sagte Marcel Lornans, »und seien Sie über-
    zeugt, daß unsere Dankbarkeit . . .«
    »Ah, Herr Dardentor«, fragte Jean Taconnat, seinem
    Vetter das Wort abschneidend, »ist es Ihre Gewohnheit, als
    Retter von . . .«
    »Na, es ist mir schon wiederholt vorgekommen, und ich
    könnte mir die Brust mit einer hübschen Menge von Me-
    daillen pflastern! Die Folge davon ist, daß ich, trotz mei-
    ner Lust, Adoptivpapa zu werden, doch niemand adoptie-
    ren konnte.«
    »Freilich, Sie waren es immer selbst«, bemerkte Jean Ta-
    connat, »der andere . . .«
    »Wie Sie sagen, mein Kleiner!« bestätigte Clovis Dar-
    — 314 —
    dentor nicht die Worte, doch den Gedanken des jungen
    Mannes. »Jetzt heißt’s aber: Die Beine unter die Arme!«
    Nun ging’s schnell zum Hotel zurück. Das Essen verlief
    nicht angenehm. Die Tischgäste sahen alle aus wie Leute,
    die ihr Bündel schon geschnürt haben und die der Zug er-
    wartet. Beim Nachtisch bot der Perpignaneser die kleinen
    hübschen Babuschen noch der, für die sie bestimmt waren,
    an.»Zur Erinnerung an Tlemcen, liebes Fräulein!« sagte er.
    Frau Elissane konnte für die freundliche Aufmerksam-
    keit des Herrn Dardentor nur durch ein Lächeln danken,
    während in der Gruppe der Désirandelles der eine Teil den
    Mund verzog und der andere mit den Schultern zuckte.
    Das Gesicht Louises heiterte sich auf, ein Blitz der Be-
    friedigung leuchtete aus ihren Augen und sie sagte:
    »Ich danke Ihnen, Herr Dardentor! Gestatten Sie, daß
    ich Sie umarme?«
    »Sapperment, deshalb hatt’ ich sie eben gekauft! . . . Ein
    Kuß für ein Paar Babuschen!«
    Und freudigen Herzens schloß das junge Mädchen Herrn
    Dardentor in die Arme.
    — 315 —
    15. KAPITEL
    Worin eine der drei vom Zivilgesetzbuch
    vorgesehenen Bedingungen erfüllt wird
    Im Grunde war es nun vielleicht an der Zeit, die von der
    algerischen Eisenbahngesellschaft so umsichtig organi-
    sierte Reise zu beenden, die so vielversprechend angefangen
    hatte und jetzt – wenigstens für die Gruppe Dardentor – so
    schlecht abzulaufen drohte.
    Beim Aufbruch von Tlemcen war die Karawane auf die
    Hälfte zusammengeschmolzen. Mehrere Touristen hatten
    es vorgezogen, in dieser Stadt, die es gewiß verdiente, noch
    einige Tage zu verweilen. Da der Beamte Dérivas mit diesen
    hier zurückblieb, schlugen Herr Dardentor und seine Ge-
    sellschaft mit dem Führer Moktani am frühen Morgen des
    21. Mai allein die Richtung nach Sidi-bel-Abbès ein.
    Auch Herr Eustache Oriental, der es mit der Rückkehr
    nach Oran eilig zu haben schien, hatte sich angeschlossen.
    Daß es seine Absicht wäre, einen wissenschaftlichen Bericht
    über diesen Ausflug abzufassen, hätte Dardentor und die
    übrigen wohl verwundern müssen. Er hatte ja nur mit dem
    Fernrohr gewisse Punkte besichtigt, die übrigen Instru-
    mente aber stets in seiner Reisetasche steckenlassen.
    Die Karawane bestand also nur noch aus zwei Personen-
    wagen. Der erste trug die Damen und Herrn Désirandelle,
    der zweite Herrn Oriental und Agathokles, der sich von sei-
    nem Mauleselritt etwas erschöpft fühlte, und ferner zwei
    Eingeborene zur Bedienung, nebst dem Gepäck und eini-
    — 316 —
    gem Mundvorrat. Diesen brauchte man nur noch zu einem
    Frühstück zwischen Tlemcen und dem Dorf Lamoricière,
    wo die Nacht über gerastet werden sollte, und am nächs-
    ten Tag zu einem zweiten Dorf zwischen Lamoricière und
    Sidi-bel-Abbès, das der Führer gegen 8 Uhr abends zu er-
    reichen hoffte. Hier endete dann die Karawanenfahrt, und
    die Eisenbahn sollte die Vorhut der Ausflügler nach Oran
    zurückbefördern.
    Natürlich hatten sich Herr Dardentor und Moktani von
    ihren Meharis nicht getrennt, denn das waren prächtige
    Tiere, die zu keiner Klage Anlaß gaben, und ebensowenig
    die beiden Pariser von ihren Pferden, die sie nur ungern
    verlassen würden.
    Zwischen Tlemcen und Sidi-bel-Abbès durchschneidet
    eine große Straße das Arrondissement und trifft in Tlèlat
    auf eine andere, die Oran mit Algier verbindet. Von Tlem-
    cen nach Sidi-bel-Abbès rechnet man 92 Kilometer, die bin-
    nen 2 Tagen bequem zurückzulegen sind.
    Die Karawane kam jetzt durch ein mehr Abwechslung
    bietendes Land als die südoranischen Gegenden von Saïda
    bis

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