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Clovis Dardentor

Clovis Dardentor

Titel: Clovis Dardentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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oder
    nein?«
    »Hat der Herr nicht das Benehmen des Herrn Marcel
    Lornans seit der Abreise aus Oran bemerkt?«
    »Des lieben Marcel? . . . Nun ja, er hat sich sehr dank-
    bar gezeigt für den kleinen Dienst, den ich ihm erweisen
    konnte . . . und auch seinem Vetter . . . der es nicht so von
    sich zu geben versteht.«
    »Es handelt sich hier nur um Herrn Marcel Lornans,
    nicht um Herrn Jean Taconnat«, antwortete Patrice. »Ist es
    dem Herrn nicht aufgefallen, daß Fräulein Elissane jenem
    ungemein zu gefallen scheint, daß er sich mit ihr mehr be-
    schäftigt, als es sich gegenüber einer von den Banden der
    Ehe schon halb gefesselten jungen Dame schickt, und daß
    Herr und Frau Désirandelle schon einen nicht unbegründe-
    ten Verdacht hegen?«
    »Das hättest du gesehen, Patrice?«
    »Wenn der Herr nichts dagegen hat.«
    »Ja, ja, habe auch schon etwas läuten gehört . . . die gute
    Frau Désirandelle . . . Pah, es ist doch reine Einbildung . . .«
    »Ich wage, dem Herrn zu versichern, daß Frau Désiran-
    delle das nicht nur bemerkt hat . . .«
    »Ihr wißt nicht, was ihr sprecht, weder die einen, noch
    die anderen!« rief Clovis Dardentor. »Und wenn es der Fall
    wäre, was käme dabei heraus? . . . Nein, ich hab’ es nun ein-
    mal versprochen, Agathokles und Louise zusammenzu-
    schmieden, und die Heirat muß zustande kommen!«
    »So sehr ich bedaure, mich mit dem Herrn in Wider-
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    spruch zu befinden, muß ich doch darauf bestehen, die
    Dinge auf meine Weise zu sehen.«
    »Besteh nur . . . und blas ein Lied auf der Klarinette
    dazu!«
    »Eines, das die Leute beschuldigt, blind zu sein!« be-
    merkte Patrice trocken.
    »Es steckt aber kein Sinn und Verstand drin, ihr Dreh-
    köpfe! Marcel . . . ein Bürschchen, das ich den züngelnden
    Flammen entrissen habe . . . und ein Auge auf Louise wer-
    fen! . . . Das ist ebenso unsinnig, als wenn der Vielfraß Ori-
    ental daran dächte, um ihre Hand anzuhalten!«
    »Von Herrn Oriental hab’ ich nicht gesprochen«, antwor-
    tete Patrice. »Herr Oriental hat mit der ganzen Sache nichts
    zu tun, diese geht speziell Herrn Marcel Lornans an.«
    »Wo ist mein Angstrohr?«
    »Des Herrn Angstrohr?«
    »Nun ja . . . mein Hut?«
    »Hier ist des Herrn Hut, nicht sein . . .«, erwiderte Pat-
    rice empört.
    »Und vergiß nicht, Patrice, daß du nicht weißt, was
    du fabelst, daß du keine Ahnung von der Sache und dich
    schauderhaft verrannt hast!«
    Seinen Hut ergreifend, ließ Herr Dardentor seinen Die-
    ner stehen, um sich selbst wieder zurechtzufinden, so gut
    er konnte.
    Dennoch fühlte sich Herr Dardentor nicht mehr so ganz
    sicher . . . Der Tölpel Agathokles machte auch gar keine
    Fortschritte, und da wollten die Désirandelles auch noch
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    mit ihm ein Hühnchen rupfen, als ob er für die Gedanken
    Marcel Lornans’ verantwortlich wäre, vorausgesetzt, daß
    dieser überhaupt so kühne Gedanken hegte. Gewisse Klei-
    nigkeiten fielen ihm jetzt allerdings wieder ein . . . Jedenfalls
    wollte er die Augen offenhalten und scharf aufpassen.
    Während des heutigen Frühstücks bemerkte Clovis Dar-
    dentor nichts Verdächtiges. Marcel Lornans ließ er etwas
    links liegen und wandte seine Freundlichkeit mehr Jean Ta-
    connat, »seiner letzten Rettung«, zu, der nur wenig darauf
    antwortete.
    Louise Elissane erwies sich gegen ihn sehr liebevoll, und
    vielleicht kam er dabei auf den Gedanken, daß sie doch viel
    zu reizend sei für den Tropf, den man ihr zum Gatten be-
    stimmt hatte und mit dem sie wie Zucker und Salz zusam-
    menzupassen schien.
    »Herr Dardentor?« begann Frau Désirandelle, als man
    beim Dessert war.
    »Meine vortreffliche Freundin . . .«, antwortete Herr Dar-
    dentor.
    »Gibt es keine Eisenbahn zwischen Tlemcen und Sidi-
    bel-Abbès?«
    »Jawohl . . . doch sie befindet sich noch im Bau.«
    »Das ist bedauerlich!«
    »Warum denn?«
    »Weil Herr Désirandelle und ich es vorziehen würden,
    damit nach Oran zurückzufahren.«
    »Oh, kommen Sie!« rief Clovis Dardentor. »Der Weg bis
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    Abbès ist ganz ausgezeichnet. Da ist keine Anstrengung zu
    befürchten . . . keine Gefahr . . . für niemand!«
    Er lächelte dabei Marcel Lornans zu, der das nicht be-
    merkte, und auch Jean Taconnat, der mit den Zähnen
    knirschte, als wollte er gleich beißen.
    »Ja«, meldete sich Herr Désirandelle, »wir sind von der
    Reise sehr angegriffen, und es ist bedauerlich, daß sie sich
    nicht abkürzen läßt. Frau Elissane und Fräulein Louise

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