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Club der Feinschmecker Eine spannende Liebesgeschichte (German Edition)

Club der Feinschmecker Eine spannende Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Club der Feinschmecker Eine spannende Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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unterzeichne eine Vollmacht und verlasse die Kanzlei mit der Gewissheit, dass das Scheidungsverfahren jetzt seinen Lauf nimmt.

Mein Handy klingelt und ich erkenne die Rufnummer des Architekturbüros. Ich melde mich mit »Hallo« und höre Frau Schumann, die mich vorwurfsvoll fragt, wo mein Mann steckt.
   »Er ist seit Pfingsten wie vom Erdboden verschwunden. Sein Wagen steht hier in einer Nebenstraße. Ihre Nachbarin hat mir gesagt, dass sie ihn am Pfingstmontag gegen Mittag das letzte Mal gesehen hat. Hat sich die Polizei schon bei Ihnen gemeldet? Ich habe eine Vermisstenanzeige aufgegeben.«
   »Ich kann Ihnen nicht weiterhelfen, Frau Schumann. Ich lebe getrennt von Herrn Papenburg und ehrlich gesagt, es interessiert mich auch nicht die Bohne, wo er steckt.« Ich fahre meinen Golf in die Tiefgarage des Bürohauses und nehme den Fahrstuhl in die vierte Etage. Meine Kollegin Corinna begrüßt mich und nickt auf meine Frage, ob der Chef Zeit hat.
   »Lea, wie schön! Sag, was ist bei dir los? Die Polizei hat schon zweimal nach dir gefragt. Steckst du etwa in Schwierigkeiten?« Mein Chef reicht mir eine Visitenkarte und ich nehme mir vor, den Beamten später anzurufen. Ich schaue noch einmal durch das Fenster des Chefbüros direkt auf die Binnenalster. Der Abschied von Hamburg wird mir nicht schwer fallen, da bin ich mir sicher.
   »Nein, Schwierigkeiten würde ich es nicht nennen. Ich habe mich von meinem Mann getrennt und werde nach Südfrankreich auswandern. Ich gebe hier alles auf und kann künftig nicht mehr für dich tätig sein. Wenn du mir keine Steine in den Weg legst, dann bitte ich meine Freundin, dir den Auftrag für den Verkauf ihres Hauses zu übertragen. Es ist ein Top Objekt.«
   »Und was hast du beruflich vor?«
   »Ich werde mich als Maklerin selbstständig machen. Wenn Du jemanden kennst, der ein Ferienhaus in der Provence kaufen möchte, dann schicke ihn einfach zu mir.«
   »Reisende kann man nicht aufhalten. Ich wünsche dir Glück und viel Erfolg.« Es war leichter, als ich dachte. Befreit setze ich mich wieder in meinen Wagen und beschließe, Doro einen Besuch abzustatten und ihr von meinen neuen Plänen persönlich zu berichten.

Auf dem Betriebsparkplatz stehen nur ihr Wagen und der von ihrem Bruder. Die Mitarbeiter haben scheinbar schon alle Feierabend gemacht. Ich betrete den weiß gekachelten Arbeitsraum und rufe ihren Namen. Aber es ist niemand zu sehen. Die Maschinen stehen still und die Edelstahltische sind bereits blitzblank gesäubert. Ich öffne die große Tür zur Räucherkammer, finde meine Freundin aber nicht. Ich starte einen erneuten Versuch und will die Tür zum Kühlraum öffnen, als ich vom lauten Schreien ihres Bruders einen Heidenschreck bekomme.
   »Nicht da rein gehen!«, brüllt er mich an. Er hat einen hoch roten Kopf und versucht stotternd zu beschwichtigen. »Hallo Lea, wir haben schon alles geputzt und steril gemacht. Morgen bekommen wir Besuch von der Lebensmittelaufsicht.«
   »Ich suche Doro«, sage ich ganz eingeschüchtert.
   »Sie belädt den Transporter mit ihrem Hundefutter.« Ich gehe hinaus auf den Hof und begrüße sie mit einer Umarmung. Ich will ihr von meinen Neuigkeiten berichten, aber sie schlägt vor, lieber am Abend zu Mimi ins Haus zu kommen und in Ruhe zu quatschen.
   »Komm hilf mir beim Einladen. Ich habe heute so viel mehr als sonst. Da hinten steht noch eine ganze Palette mit Dosen.« Ich trage die Kartons zum Wagen und bekomme ein Déjà-vu. Genau wie vor ein paar Tagen, als ich bei Jerome die Pakete mit der Schweinefleisch-Terrine ausgeladen habe.

Mimi steht am Herd und kocht für uns. Hoffentlich kein Fleisch denke ich und sage, dass wir auch Doro zum Abendessen erwarten. Ich ziehe meine Schuhe aus und gehe barfuß zu ihr in die Küche und will von meinem Besuch beim Anwalt berichten, als sie mit dem Finger in Richtung Wohnzimmer zeigt. Alain steht lächelnd vor mir und fordert mich auf, weiter zu erzählen.
   »Rolf wird von der Polizei gesucht. Ich soll mich dort melden«, sage ich und ziehe die Visitenkarte aus meiner Handtasche. Ich wähle die Durchwahl, aber es läuft nur das Band. Ich hinterlasse eine Nachricht und nenne meine Mobilrufnummer.
   »Ich habe auch Neuigkeiten. Noch gestern Abend habe ich mit Kerstin gesprochen. Sie war bereits im Bilde. Seit einem halben Jahr hat sie schon von uns gewusst. Ein anonymer Brief hat sie auf unsere Fährte gebracht.«
   »Rolf!«,

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