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Club der gebrochenen Herzen

Club der gebrochenen Herzen

Titel: Club der gebrochenen Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Moggach
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Hoffentlich machte sie bei ihm eine Ausnahme. Er war alt und fett, und Mann konnte man ihn inzwischen kaum noch nennen.
    Buffy, von Selbstmitleid überwältigt, ließ sie allein und ging mit Fig Gassi. Es war ein grauer, stürmischer Nachmittag; die Kirchenglocken läuteten zur Abendandacht. Auf der Straße lag eine Stuckplatte. Sie war vom benachbarten alten Gerichtsgebäude heruntergefallen. Es stand zum Verkauf, doch noch war kein Käufer in Sicht; die Kommune konnte sich die Instandhaltung nicht mehr leisten, und so verfiel es allmählich. Jemand hätte getötet werden können! Ein weiteres Opfer der Kürzungen. Erst eine Woche zuvor hatte sich der Briefträger das Bein gebrochen, als er über eine Spalte im Bürgersteig gestolpert war.
    Auf dem Friedhof begegnete er Roy, dem Fleet-Street-Schreiber, der seinen Königspudel ausführte. »Kleiner Muntermacher gefällig?«, fragte Roy und schaute auf seine Uhr.
    Buffy lehnte schweren Herzens ab und sagte, er erwarte Gäste für seinen Kurs Wie man mit Frauen redet .
    »Sie meinen, wie man sie anmacht?«, sagte Roy. »Bei mir hat's immer geklappt. Ich hab ihnen zwei Pence gegeben und gesagt: Rufen Sie Ihre Mum an und sagen Sie ihr, dass Sie heute Abend nicht nach Hause kommen. «
    »Zwei Pence? Großer Gott, wann war denn das, in der Steinzeit?«
    Roy nickte, mit einem Mal trübsinnig.
    »Ohnehin geht es nicht darum, Frauen anzumachen«, sagte Buffy. »Sondern darum, nicht übers Auto zu sprechen.«
    »Aber ich habe gedacht, Sie haben gerade dazu einen Kurs gemacht – übers Auto. Und haben sich welche gefickt?«
    »Nicht in der Kombination, die ich erwartet hatte.«
    Buffy beobachtete ihre lächerlich ungleichen Hunde – einen Riesenpudel und einen Zwergterrier. Sie hoben das Bein gegen einen Grabstein, einer nach dem anderen, und beschnüffelten sich dann. »Und es hat sich herausgestellt, dass einige von ihnen überhaupt nicht auf der Suche nach schnellem Trost waren. Sie sind aus den unterschiedlichsten Gründen gekommen.«
    »Aber ich wette, alle haben gesagt, sie würden nie den Daily Express lesen.«
    Buffy ließ Roy am Knockton Arms zurück und ging mit seinem Hund um den Block, die High Street entlang an den geschlossenen Geschäften vorbei, weiter die Church Street runter, wo sie im Pub bald die Bleistifte für das Quiz spitzen würden.Lichter glimmten hinter den Vorhängen. Er erinnerte sich an den ersten Tag, an den pfeifenden Briefträger, und wie er gedacht hatte, ich könnte hier leben . Und er war nicht allein. Vor kurzem war er Nolan zufällig im Postamt begegnet; Amy hatte London offensichtlich den Rücken gekehrt und war bei ihm und seiner Mutter eingezogen. Auch India hatte die Tapeten gewechselt. Und erst am Morgen hatte Harold angerufen und ihm gesagt, er wolle sich ein Zimmer in Knockton mieten, um seinen Roman zu schreiben, und überlasse es seiner Tochter, nach seinem Haus in Hackney zu sehen. Wer hätte das alles prognostizieren können, als er, Buffy, seinen Plan geschmiedet hatte? Seine Kurse zeitigten unvorhergesehene Ergebnisse.
    Noch immer war niemand aufgetaucht, als er nach Hause kam. Es wurde sieben; das Abendessen köchelte auf dem Herd. Voda ging ins Büro an den Computer.
    »Glaubst du, die haben alle den Schwanz eingezogen?«, fragte India.
    Voda kam zurück und verkündete: »Ich habe die E-Mails gecheckt. Alle, außer einer, sind von den verdammten Exfrauen. Sie haben die Männer angemeldet.«
    »Kein Wunder, dass sie nicht erscheinen!«, rief India aus. »O Gott, was sollen wir mit all dem Essen machen?«
    »Und was ist mit den Kursgebühren, vielen Dank auch«, sagte Voda. »Sie haben nur eine Anzahlung gemacht.«
    »Und was ist mit meinem Kurs?«, sagte Buffy. »Ich habe ihn seit Wochen vorbereitet.«
    In diesem Augenblick klingelte es.
    Buffy ging rasch den Flur entlang und öffnete die Tür. Ein großer, sympathisch aussehender Mann mit Regenjacke stand vor ihm. Er stellte sich vor – Andy Jeffreys –, und Buffy halfihm mit seinem Gepäck. »Das übrige Zeugs habe ich im Auto gelassen«, sagte der Mann.
    Was meinte er damit? Buffy zuckte mit den Achseln und führte ihn in die Küche. »Löschen Sie die Kerzen, Voda, wir essen hier.« Er wandte sich an Andy. »Tut mir leid, anscheinend ist sonst niemand aufgekreuzt.«
    Andy musste im Neonlicht blinzeln. Er schaute sich belustigt um. »Ich hab nicht gewusst, dass ein Abendessen dazugehört. Ich wollte nur meine Sachen hier abstellen und in den Pub gehen.«
    »Du

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