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Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)

Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)

Titel: Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Händen des Druiden zuckten grellblaue Blitze, die den Vampir in die Brust trafen. Ein Loch tat sich auf seinem Rücken auf, wuchs in Sekundenschnelle und fraß sich durch den Körper.
    „Nein!“ Fassungsloses Entsetzen schnürte Cangoon die Kehle zu. Seine Hoffnung … dahin. Sein Gefolgsmann fiel zu Boden, Aschehäufchen bildeten hellgraue Rückstände auf den Steinen. Nichts, rein gar nichts blieb von seinen gerade erst erwachten Träumen von Freiheit und einer neuen Gelegenheit für eine weitaus grauenvollere Rache.
    Lorenzo verließ den Keller mit einem süffisanten Grinsen.

Tag 4
     
    W
ar der Abend noch halbwegs glimpflich abgelaufen, nachdem Daniel mit Emily das Dampfbad verlassen hatte, traf ihn die nächste Attacke ebenso unerwartet wie am Fluss. Er stolperte zur Seite, seine Hände griffen Halt suchend nach den Metallstangen des Baugerüstes an der Außenfassade seines ehemaligen Wasserturms. Er fasste ins Leere. Daniel stürzte. Sieben Meter tiefer krachte er neben einem Betonmischer auf einem Kieshügel auf. Dunkelheit. Schmerz. Flucht. Wohin konnte sein Geist schwinden, um der bestialischen Qual zu entkommen? Daniel krümmte sich zusammen, presste die Finger gegen den Kopf, die Knie unters Kinn gezogen. Er blendete die aufgeregten Rufe der Arbeiter aus. Er blendete die Umgebung aus, den Raum, die Zeit. Es half nicht.
    Die geballte Kraft des Bösen tobte in seinem Inneren. Böswilligkeit, Hinterlist, Niedertracht, Scheinheiligkeit, Erbarmungslosigkeit, Kälte, Lieblosigkeit, Willkür. Die Liste der Charakteristiken erstreckte sich endlos. Jede denkende Spezies strahlte sie aus, und die Ausstrahlung verdichtete sich zu einer Wolke, zu Tausenden Tropfen. Sie gefroren zu einem Eiszapfen, der sich tiefer und tiefer in seine Seele bohrte. Brutal und gnadenlos. Und er wusste, es offenbarte sich nur die Spitze eines Eisbergs …
    Als die Attacken vor Monaten angefangen hatten, konnte er sich noch wehren, indem er an die positiven Eigenschaften der Menschen und anderer Rassen dachte. Doch jetzt wollte sich ihm kein einziges Attribut nennen. Er probierte es mit dem Regenbogen, eine Methode, die Paula ihm erklärt hatte. Daniel versuchte, sich die Farben vorzustellen. Sie präsentierten sich blass, kaum voneinander zu unterscheiden. Dennoch zerrte er seinen Geist in das Licht. Millimeterweise. Die Qual ließ nicht nach, aber dann spürte er, dass sie auch nicht zunahm. Er sammelte Energien, führte sie dem Lichtbogen zu, um die Intensität zu steigern.
    Daniel kam zu sich, als man ihn in einen Krankenwagen schob. Er richtete sich auf.
    „Mr. Roberts, können Sie mich hören?“
    „Ja.“
    „Bitte bleiben Sie liegen. Wir bringen Sie ins Hospital, Sir.“
    „Mir geht es gut. Ich will nicht …“ Daniel schwang die Beine von der Trage. Jemand legte die Hand auf seine Schulter.
    „Sir. Es ist besser, wenn Sie das nicht tun. Sie sind vom Baugerüst gestürzt und die …“
    „Bitte. Mir geht es gut. Lassen Sie mich los.“ Daniel merkte, wie der Schweiß auf seiner Stirn Perlen formte, die ihm in die Augenbrauen rannen. Seine Kiefer drückten, ein untrügliches Zeichen, dass sich gleich die Fangzähne hervorschieben würden. Unwirsch schob Daniel einen Mann zur Seite und sprang aus dem Fahrzeug, bevor sich die Türen schlossen. Eine Gruppe Arbeiter in ein paar Metern Entfernung starrte ihn an. Zwei Sanitäter hinter ihm redeten auf ihn ein, zwei weitere standen perplex wenige Schritte entfernt.
    Er rannte los, ließ die Menschen zurück, bog um eine Ecke und beschleunigte seinen Lauf zu der übernatürlichen Geschwindigkeit, in der kein menschliches Wesen ihn mehr sehen konnte, bis er das Londoner Randgebiet verlassen hatte und in einem Wald stoppte. Er schätzte, dass er sich in der Nähe von Coxley Green befand. Der Schmerz tobte weiterhin unvermindert in seinem Geist, doch die koordinationslose Flucht war hier zu Ende. Daniel konzentrierte sich. Er musste an den Heiligen Ort. Nur dort fände er ausreichend Kraft, sich der schwarzen Wolke zu widersetzen.
    Die Moleküle seines Körpers lösten sich auf und setzten sich neu zusammen, während er sich in einen Steinadler verwandelte und in die Luft schwang. Kaum jemand befand sich in der Lage, diesen Vorgang zu erfassen, die meisten hätten nur einen kalten Hauch verspürt.
    In der Vogelgestalt verschwand die Pein und das befähigte ihn endlich, klare Gedanken zu fassen. Er warf sich vor, dass er die Situation am Wasserturm nicht eleganter gelöst hatte. Seine

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