Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)
Zuhörer finden. Er schloss die Tür und warf Lorenzo einen auffordernden Blick zu. Seine Finger fuhren wie von allein an seine Schläfen, das dumpfe Pochen meldete sich leise zurück, aber es gelang ihm, es zurückzudrängen.
„Cangoon, Sir. Er hat Helfer. Einem von ihnen ist es gelungen, in das Schloss einzudringen und im Keller mit ihm zu sprechen. Ich habe ihn erledigt, Sir.“
„Danke.“ Blitzschnell überdachte Daniel die Situation, die Sicherheitsmaßnahmen. „Wann ist mit der Fertigstellung der Bauarbeiten zu rechnen?“
„In etwa zwei Wochen, laut Auskunft der Bauunternehmer.“
„Welche zusätzlichen Maßnahmen können wir bis dahin treffen?“
„Ich habe Freunde informiert. Sie werden die Umgebung des Schlosses und sämtliche Eingänge bewachen.“
„Ist die Information, wie wir Cangoon gefangen halten, nach draußen gelangt?“ Daniel schüttelte sich innerlich bei dem Gedanken, dass es zurzeit ein Leichtes darstellte, die Sicherheitsmaßnahmen zu deaktivieren. Hatte der Eindringling es geschafft, seinen Verbündeten auf mentalem Wege Informationen preiszugeben?
„Nein, Sir. Und wir haben auch keine weiteren paranormalen Spuren gefunden.“
Das klang gut. Daniels Aufregung ließ leicht nach.
„Sobald die Zelle fertig ist, wird es niemandem gelingen, die Stromversorgung abzuschalten.“ Lorenzo sprach Daniel aus der Seele.
„Das Notstromaggregat arbeitet für mindestens zwei Wochen, nicht wahr?“ Daniel durchdachte die Möglichkeiten, den Generator auszuschalten. Dazu war ein Eindringen in das Schloss unumgänglich. Mit der Fertigstellung der Zelle würden sie die unabhängige und redundante Stromversorgung des Schlosses per Sonnenkollektoren und einem eigenen Windrad in Betrieb nehmen können. Dann würde es ziemlich schwierig, die Stromversorgung zu unterbrechen. Es galt also vorrangig, fremdes Eindringen zu verhindern. „Was können wir sonst noch tun, um die Zeit zu überbrücken?“
„Ich werde wachsam sein, Sir. Und Rebecca auch. Wir waren offen gestanden zu sorglos und unvorsichtig. Vielleicht könnten Sie die Gestaltwandler um Mithilfe bitten?“
„Selbstverständlich, ich werde sie nachher zur Seite nehmen. Wie zuverlässig sind Ihre Freunde?“
„Absolut. Sie werden uns die Vampire vom Hals halten, Sir. Cangoons Schergen werden schnell aufgeben. Einfache Blutsauger verlieren das Interesse, wenn etwas aussichtslos ist. Es kann uns allerdings nicht schaden, alle Kräfte zu bündeln.“
„Klingt gut. Wir werden das Kind schon schaukeln. Sie haben völlig recht daran getan, das mit mir zu besprechen und Luka und Paula nicht zu belasten.“ Einerseits wich leicht der Druck von Daniel, gleichwohl nahm der Sturm seiner durchgeschüttelten Gefühle wieder zu. „Ich bin sicher, Sie handeln zu unserer größten Zufriedenheit, Lorenzo.“
„Danke, Sir.“
Daniel wandte sich zum Gehen.
„Da wäre noch etwas, Sir.“
„Ja, Lorenzo?“
Lorenzos Stimme nahm einen weichen und persönlichen Klang an. „Daniel, falls Sie Hilfe benötigen, bitte wenden Sie sich an Rebecca oder mich. Hexen und Druiden verfügen über besondere Kräfte. Vielleicht können wir Ihnen helfen.“
Daniel schluckte. War es ihm an der Nasenspitze abzulesen, dass ihn der Fluch quälte?
„Nein, das ist es nicht. Rebecca kann es spüren. Aber sie spürt auch, dass alles in Ordnung kommen wird. Verlassen Sie sich auf ihre Ahnungen.“
Oh je, Druiden konnten also auch Gedanken lesen.
„Ja. Und wir müssen dabei nicht in den Geist eindringen. Die Gedanken schwirren für uns auf ein paar Meter um die Personen im Raum herum. Manchmal ist es allerdings schwierig, sie den richtigen Leuten zuzuordnen.“
„Ich danke Ihnen und Ihrer Frau für das Mitgefühl und das Angebot. Ich hoffe jedoch, dass ich nicht darauf zurückkommen muss, Lorenzo.“ Daniel drückte dem Schlossverwalter die Hand und eilte zurück zum Rittersaal. Das Dinner musste längst begonnen haben. Paula würde ihn zur Schnecke machen …
Mist.
Egal.
Holly. Nichts anderes fand mehr Platz in seinem Kopf.
Es erwies sich als Unmöglichkeit, der Kraft zu widerstehen, die ihn machtvoll in den Bann zog. Ausgeschlossen, Holly ohne Weiteres und umgehend zu vergessen.
Emily senkte den Kopf, um ihre Emotionen zu verbergen. Wenn ihre Blicke hätten töten können, hätte sie glatt einen Mord begangen. Was bildete sich dieses Weibsstück ein? Sie himmelte Daniel an, noch bevor er ihr gegenübergetreten war. Leider hatte sie nicht gesehen,
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