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Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)

Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)

Titel: Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Sie rupfte ein paar Blätter von den Efeuranken und wischte sich den Mund ab. Dann kletterte sie verbissen weiter die Außenwand hinauf, bis sie einen Blick in das Zimmer werfen konnte. Obwohl nur das Mondlicht schwach den Raum erhellte, erkannte sie jede Einzelheit. Das überdimensionale Himmelbett, die zierliche Gestalt, die sich unter den Laken rekelte. Unverschämt. Frivol. Garantiert in lüsterne Träume versunken. Von ihrem Daniel. Wieder würgte Emily und Tränen verschleierten ihren Blick. Geräuschlos drückte sie den unverriegelten Fensterflügel nach innen und schwang sich über die Fensterkante. Im Schneckentempo näherte sie sich dem Bett, obwohl sie sich am liebsten wie eine Furie darauf gestürzt hätte. Am Fußende blieb sie stehen. Ganz von allein griff ihre Hand nach dem dünnen Laken und zog es langsam fort. Zentimeter für Zentimeter schälte sich Hollys Körper hervor, von einem hauchzarten Seidenhemd umgeben. Sie lag auf dem Rücken, das Becken halb zur Seite gedreht. Kleine, feste Brüste malten sich unter dem Stoff ab, ihre Brustwarzen stachen wie Erbsen heraus. Widerlich. Ihr Hintern lugte unter dem Hemdchen hervor, die Vorderansicht gab den Blick auf ihre Scham frei. Sie trug nicht mal ein Höschen … verdorbenes Ungeheuer.
    Schwarze Löckchen kringelten sich zu einem schmalen Steg gestutzt an ihrem Venushügel. Emily hätte sich gern dem Vergnügen hingegeben, ihr jedes Haar einzeln mit einer Pinzette herauszurupfen. Um ihr ein Brennen zuzufügen, doch nicht vor Verlangen, sondern vor Schmerz und Pein.
    Plötzlich riss Holly die Augen auf und starrte sie an. Emily verstärkte die Trance, jedoch nicht zu tief. Ja, sollte sie ruhig sehen, wer sich an ihr verging. Wer ihr Blut trank, sich ihr Fleisch untertan machte. Mit zwei Schritten stand sie neben dem Kopfende und dann jagte der süßeste und gleichzeitig bitterste Geschmack ihre Kehle hinab, den sie je gekostet hatte. Sie sog in gierigen Zügen das Blut aus der Halsschlagader, zuckte im Gleichtakt mit den rasenden Herzschlägen, die sich auf ihre Zunge übertrugen.
    Emily gab sich einem zügellosen Rausch hin.

Tag 6
     
    I
n aller Frühe brachte Daniel Emily zum Flughafen. Während der Fahrt sprachen sie nicht miteinander. Es war alles gesagt. Als er in der Nacht gespürt hatte, dass in Hollys Zimmer etwas nicht in Ordnung war, dass ihre Seele verzweifelt um Hilfe schrie, war er hinübergestürmt und hatte Emily aus ihrem Wahn gerissen.
    Verdammt, er hätte nicht so feige sein dürfen, er hätte sofort das Gespräch mit ihr suchen müssen, statt sich wie eine elende Ratte zu verpissen. Er war ein Drecksack. Emily hatte es mehr als verdient, dass er sich fair benahm. Nur mit höchster Anstrengung war es ihm gelungen, die tobende Vampirin zur Ruhe zu zwingen. Er hatte die Verletzung an Hollys Hals mit seinem Speichel benetzt und die Bisswunde verheilte rasch. Er vertiefte ihre Trance, sodass sie erst spät am Vormittag aus einem erholsamen Schlaf erwachen würde, mit einer rasch verblassenden Erinnerung an einen unschönen Traum.
    Daniel schleifte Emily eher in seine Suite, als dass sie ihm folgte. Die Wut über ihre Zügellosigkeit hatte verhindert, dass er sie tröstend auf die Arme gehoben und hinübergetragen hatte und als sie auch noch, gleich, nachdem er die Tür hinter ihnen schloss, anfing, an seinem Hosenbund zu nesteln, war er explodiert. Er hatte sie angezischt, sofort die Finger von ihm zu nehmen.
    Emily brach in Tränen aus. Sie weinte herzzerreißend, sodass ihm das schlechte Gewissen so sehr zu schaffen machte, dass er sie in die Arme zog und zärtlich ihr Haar streichelte. Langsam beruhigte sie sich, doch als sie erneut anfangen wollte, ihn zu reizen, hatte er sie beinahe gezwungen, mit ihm zu reden.
    Es war schwierig, weil Weinkrämpfe Emily immer wieder schüttelten, doch irgendwann kam sie halbwegs zu sich, gab ihm die Gelegenheit, sich ihr mitzuteilen. Daniel hatte gespürt, wie etwas in Emily zerbrach. Es war sinnlos, sie zu bitten, Freunde zu bleiben. Es war vorbei und Emily schien es begriffen zu haben.
    Es tat ihm leid, es tat ihm weh. Aber die Machtlosigkeit hielt ihn umfangen, die Unfähigkeit, sich gegen die Emotionen zu wehren, die Holly auslöste. Die Hoffnungen, die ihre Existenz weckte, legten ihn in stählerne Fesseln, verhinderten, dass er seiner Entscheidung treu blieb, sich nicht auf ein Spiel mit dem Feuer einzulassen. Im Gegenteil, sie schürte gar seinen Egoismus, sich über die Gefahren selbst für

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