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Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)

Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)

Titel: Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Mordpläne durch den Sinn gehen lassen, kostete jede Sekunde aus, in der sie Holly gedanklich folterte. Doch dann hatte sie es nicht fertiggebracht, ihre Pläne in die Tat umzusetzen.
    Während sie auf den Stadtrand Londons zusteuerte, wo der Wasserturm stand, sank ihr Mut von einem Pegel, der ohnehin nicht höher gewesen war als ein Fingerhut auf unter null. Was würde sie finden? Wo würde sie Daniel antreffen? In welchem Zustand? Wie ging es ihm? Befand er sich in Cangoons Gefangenschaft? War es das, was Rebecca gemeint hatte, dass ihr, was sie aufspürte, nicht gefallen würde?
    Tränen verschleierten ihren Blick, sie musste an den Straßenrand fahren und anhalten. Emily ließ den Kopf auf das Steuerrad fallen und schluchzte hemmungslos. Sie wusste nicht, wie lange sie dort saß. Irgendwann hatte sie keine Tränen mehr. Ihre Augen brannten, sie waren so trocken, dass sie glaubte, ihre Lider würden festkleben, wenn sie blinzelte. Sie griff nach dem Amulett um ihren Hals. Es strahlte Wärme aus. Wärme, die sie nicht körperlich verspürte, aber die in ihr vereistes Herz floss.
    „Du musst nach East Sussex, nach Robertsbridge. In das Jagdhaus am See.“
    Hatte sie laut gedacht? Wer hauchte ihr die Worte ein? War es Cangoon, der sie wieder in die Irre führte? Wollte er sie von dem wahren Geschehen ablenken, sie außer Reichweite bringen?
    „Nein, ich bin es, Paula. Ich weiß, dass du meine Gedanken nicht lesen kannst. Aber du kannst mir antworten.“
    „Paula …“, flüsterte Emily. „Es tut mir alles so leid.“
    „Liebes, du hast Fehler gemacht. Die macht jeder von uns. Doch weder Luka noch ich verabscheuen oder verurteilen dich deswegen. Tu es bitte selbst auch nicht.“
    „Ich kann niemals wieder gutmachen, was ich angerichtet habe. Wenn Daniel etwas passiert ist …“
    „Ich weiß nicht, was mit Daniel ist. Ich kann ihn nicht erreichen. Sein Geist ist blockiert.“
    „Oh Gott. Aber er lebt?“
    „Ja. Ich bin mir ziemlich sicher.“
    „Was ist mit ihm?“
    „Emily, ich will dich nicht noch mehr beunruhigen.“
    „Was? Sag es mir!“
    „Ich glaube, er steht unter dem Einfluss von Cangoon.“
    Emily schrie auf. „Ich wusste es, ich wusste es.“ Sie schlug mit beiden Fäusten auf das Lenkrad ein, bis ihre Knöchel rot und wund waren. Paula sagte nichts. Nach einer Weile fragte Emily zaghaft: „Paula, bist du noch da?“
    „Ja, Liebes.“
    „Was soll ich tun?“
    „Ich bin nicht sicher. Aber du musst ihn erst einmal finden. Bitte fahr zum Jagdhaus. Ein Gefühl sagt mir, dass er dort ist.“
    Verdammt, warum hatte sie dieses Gefühl nicht? Wenn sie Daniel dort finden würde und Paula recht hatte, warum hatte sie eine bessere Verbindung zu ihm als sie selbst? Ihre Seele gehörte ihm. Sie müsste doch spüren, wo sie ihn finden konnte …
    „Emily! Hör auf mit den dummen Gedanken. Und hör vor allem auf, dich fertigzumachen. Ich habe keinen besseren Draht zu Daniel als du. Es ist Intuition. Bitte, glaub mir. Und beeil dich.“
    „Was soll ich tun, falls ich Daniel finde?“
    „Das werden wir sehen. Ich bleibe in deinen Gedanken, ich versuche, dir zu helfen, wo und wie ich kann. Luka und ich sind auf dem Weg nach London. Ich hoffe, wir schaffen es, in wenigen Stunden dort zu sein. Pass nur auf, dass du nicht in Gefahr gerätst. Wenn es brenzlig werden sollte, zieh dich zurück.“
    „Paula …“
    „Ja?“
    „Danke.“

     
    Paula lehnte sich ermattet an Luka. „Du hast alles mitbekommen?“
    Luka war nicht ebenfalls in Emilys Geist, dafür momentan dauerhaft in ihrem, seit sie sich am Strand mit ihm ausgesprochen hatte und sie zu dem Ergebnis gekommen waren, dass sie die Bilder als Visionen ernst nehmen sollten. Es kostete zu viel Kraft, auf diese Entfernung in einen anderen Geist einzudringen. Sie würden ihre Energien für wichtigere Aktionen aufsparen müssen.
    Zum ersten Mal seit Tagen hatten sie Nachrichten geschaut und die Ereignisse der Welt an sich herangelassen, von dem Chaos im Großraum London erfahren, von den drohenden weiteren Gefahren. Sie waren entsetzt. Seither hatten sie vergeblich versucht, Daniel oder Emily zu erreichen.
    „Ja.“
    Die Unterhaltung fand nur in ihren Köpfen statt.
    Paula blickte auf die Uhr und rechnete. Noch knapp zehn Stunden Flug bis Calais. Wegen der Gewitterfront war erst vor Kurzem die Starterlaubnis erteilt worden.
    „Wie kommen wir von Frankreich weiter? Hast du eine Idee? Mieten wir einen Wagen?“
    Luka legte die Arme fester um ihren

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