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Club Noir - 1

Club Noir - 1

Titel: Club Noir - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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sämtliche Winkel des Hauses zu jeder Zeit betreten durfte. Denn Andrew war der älteste und mächtigste Vampir von ihnen.
    Durch das Grinsen eines der anderen Vampire bemerkte Andrew, dass die Knöpfe an seinem Hemd noch immer offen standen. Er schloss sie mit einem viel sagenden Lächeln, bevor er durch einen Samtvorhang in den Innenraum trat.
    Was er nun sah, war nicht mehr als der alltägliche Anblick. Heute konnte er allerdings keine Vorfreude und den gewohnten Trieb in sich empfinden.
    Sie spielten ihr Lieblingsspiel. Die meisten Vampire kosteten ihre Erhabenheit in vollen Zügen aus und die Menschen ließen es sich als ihre ergebenen Diener gefallen. Auch Andrew kannte diesen Genuss. Schon oft hatte er Frauen in eine brutale Ekstase versetzt.
    An diesem Tag verspürte er allerdings wenig Lust auf die üblichen Spielchen. Sein Verlangen projizierte sich einzig und allein auf die Frau, die ungewollt in die Fänge von Louis geraten war – Jesse. Er wollte sie! Er musste sie ganz einfach besitzen!
    Nie zuvor hatte ihn sein inneres Feuer so sehr zu verschlingen gedroht. Doch diese Frau fachte es noch stärker an, selbst wenn er nur an sie dachte.
    Alice kam torkelnd auf ihn zu. Sie stolperte und fiel ihm in die Arme. Glucksend krallte sie sich an seinem Hals fest. Sie trank jedes Mal zu viel. Irgendwann würde es mit ihr ein schlimmes Ende nehmen. Im Alkoholrausch gab sie ihr Blut viel zu leichtfertig ab. Manchmal an zwei oder drei Vampire, nur um ihr eigenes sexuelles Verlangen zu stillen.
    Es gab wohl keinen im Club, mit dem sie noch nicht verkehrt hatte. Aber Andrew wollte diese leichte Dirne in dieser Nacht auf gar keinen Fall anrühren.
    „Warum so schüchtern?“ Sie grinste verheißungsvoll und ehe Andrew sich versah, machte sie sich auch schon an den Knöpfen seines Hemdes zu schaffen. Genau wie Leandra, nur wesentlich ungenierter und fordernder. Gierig leckte sie über seine nackte Haut. Trotz ihres betrunkenen Zustandes richtete sie sich gekonnt auf und schlang eines ihrer langen Beine um seine Hüfte.
    „Komm schon! Besorg es mir gleich hier.“
    Ihr knapper Minirock rutschte immer weiter hinauf, je enger sie sich an Andrew schmiegte. Und plötzlich half sie mit einer Hand nach und zog ihn über ihren Po, womit sie jedem der Anwesenden zeigte, dass sie nichts darunter trug.
    An jedem anderen Tag hätte es Andrew in einen Rausch versetzt. Nun aber betrachtete er ihre offenherzige Darbietung eher nüchtern. In ihm regte sich nichts – außer Abscheu und Widerwillen. Diese Frau erschien ihm so billig und abgedroschen, dass er ihr nicht einmal mehr in die Augen sehen konnte. Er wandte das Gesicht ab. Ihre Küsse und Berührungen erwiderte er mit kalter Teilnahmslosigkeit. Sie bemühte sich vergeblich um seine Gunst. Als letzte Möglichkeit sank sie schließlich auf die Knie und nestelte an dem Reißverschluss seiner Hose.
    „Alice!“ Mit festem Griff hielt Andrew sie von ihrem Vorhaben ab. „Heute nicht.“
    Elendig fiel sie in sich zusammen und mit der Stirn am Boden begann sie verzweifelt zu schluchzen. Dann rollte sie sich herum. Mit aufgebäumtem Oberkörper blieb sie auf dem Rücken liegen. Ihr Rock war zu einem dicken Wulst um ihre Hüfte gerollt und gab den Blick auf ihre Scham frei. Willig spreizte sie die Beine. Und während die Tränen aus ihren Augen traten, glitten ihre Finger hinab, um die weichen Lippen zu streicheln.
    Ihr Anblick löste in Andrew Mitleid aus. So jämmerlich bog sie sich dort vor seinen Füßen, voller Verlangen nach Befriedigung. Ein Gefallen, den er ihr nicht tun konnte.
    Nie wieder würde er sie berühren, dessen war er sich in diesem Augenblick sicher. Kurz verharrte er und starrte sie an. Dann wandte er sich ab. Er wollte gehen.
    „Wie ungewöhnlich.“ Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Lange, schmale Finger bohrten sich in sein Fleisch. „Wie soll ich das nur deuten? Unser Ladykiller überlässt diese Dame einfach sich selbst?“
    Andrew schlug die Hand beiseite, drehte sich herum und sah dem anderen direkt in die Augen. Vincent stand vor ihm. Ein junger Vampir, der allgemein bekannt dafür war, kein Kostverächter zu sein.
    „Wenn du sie nicht willst …?“ Sein Grinsen wirkte wie eine düstere Grimasse.
    „Bitte!“ Andrew machte eine einladende Geste in die Richtung von Alice. „Bedien dich. Ich habe keinen Bedarf.“
    „Du bist ein Narr, ein williges Opfer wie sie einfach abzulehnen.“
    Andrew blieb regungslos. Er hielt Vincents stummer

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