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Coaching - Eine Einfuehrung fuer Praxis und Ausbildung

Titel: Coaching - Eine Einfuehrung fuer Praxis und Ausbildung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Schreyoegg
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mündlicher Verhandlungen, die finanziellen dagegen werden häufig schriftlich fixiert.
    Unter institutionellen Gesichtspunkten sind hier alle Belange rund um die Beratung zu regeln, von denen das System direkt
     oder indirekt betroffen ist. Vereinbart werden sollten also vorrangig:
die Zielsetzungen des Coachings,
der jeweilige Teilnehmerkreis und
die Zeiten, in denen das Coaching stattfindet.
In diesen Kontrakt sollten auch Möglichkeiten der Verlängerung der Beratung aufgenommen werden. Vielfach ändern sich nämlich
     im Verlauf der Beratung die Arbeitsplatzsituationen von Klienten so gravierend, dass die qua Eingangsdiagnostik getroffenen
     zeitlichen Prognosen nicht mehr zutreffend sind.
Beim Team-Coaching erweist es sich als sinnvoll, eine Klausel im Vertrag zu verankern, wonach unter bestimmten Bedingungen
     und zu bestimmten Zeiten auch Vorgesetzte in die Beratung einbezogen werden können. Dies wird vor allem dann notwendig, wenn
     grundlegende Parameter eines Systems, z. B. formale Strukturmuster, zur Disposition stehen.
Außerdem sollte dieser Vertrag Regelungen enthalten, wie die Vertraulichkeit der Beratung gehandhabt wird.
    In den Kontrakt mit institutionellen Vertretern gehören selbstverständlich auch Vereinbarungen rund ums Honorar, also:
die Höhe des Honorars,
die evtl. Vergütung sonstiger Aufwendungen wie Fahrtkosten, die Honorierung von Anreisezeiten des Coach, Materialien usw.,
die Art der Rechnungsstellung,
die Art der Bezahlung,
|324| finanzielle Regelungen für den Ausfall von Sitzungen, in welchem Zeitraum vereinbarte Sitzungen abgesagt werden müssen (z.
     B. zwei Wochen vorher) und
die Zahlung nicht wahrgenommener Sitzungen.
    (c)
Formale Kontrakte mit Mitarbeitervertretern:
Bei jeder Form organisationsexterner Beratung, die die Belange einer größeren Anzahl von Organisationsmitgliedern berührt,
     ist auch die Vertretung der Mitarbeiter zu konsultieren. So sollte sie z. B. beim Team-Coaching durch den externen Berater
     in möglichst eindeutiger Weise über die mit den Klienten vereinbarten Kontrakte informiert und um ihr Plazet für das Unternehmen
     gebeten werden.
    2.2 Der soziale Anteil von Kontrakten
    Der soziale Anteil von Kontrakten bezeichnet Aushandlungsprozesse um Situationsdefinitionen. Ohne sie kann kein Dialog, dementsprechend
     auch kein Beratungsdialog stattfinden. Hier ist allerdings wieder zu differenzieren zwischen den sozialen Kontrakten mit Klienten
     und denen mit anderen Instanzen.
    Soziale Kontrakte mit Klienten
    Im Gegensatz zur formalen Kontraktierung, die meistens schon in Erstgesprächen abgeschlossen werden kann, bilden Aushandlungsprozesse
     um Situationsdefinitionen einen festen Bestandteil des gesamten Coaching-Prozesses. Im Prinzip vollziehen sie sich vom Erstkontakt
     am Telefon bis zur Beendigung des Coachings. Sie bilden den dynamischen Bestandteil von Kontrakten (
Kallabis
1992). Diese fortlaufenden zwischenmenschlichen Aushandlungsprozesse, die sich natürlich größtenteils völlig unbemerkt vollziehen,
     hat nun der Coach als professionelle einzusteuern. Ihm kommt dabei die Aufgabe zu, Eckpfeiler für die jeweiligen Situationsdefinitionen
     zu markieren. Zu diesem Zweck muss er schon anfangs grundlegende Parameter der Beratungssituation einführen. Im weiteren Verlauf
     wird er wachsam sein, dass über genau die Bestimmungsmerkmale verhandelt wird, denen eine besondere situative Relevanz zukommt
     (siehe auch
Lippenmeter
1992;
König, Volmer
1993 u. a.). |325| Zu Beginn jedes Coaching-Prozesses sind vor allem Klienten ohne Beratungserfahrung die grundlegenden »Spielregeln« von Beratungssituationen
     zu vermitteln. Aber auch Beratungserfahrenen sollten sie, so wie sie für den vorliegenden Coaching-Ansatz maßgeblich sind,
     erläutert werden. Sie dienen nämlich als Steuerungsinstrument für den gesamten Coaching-Prozess. Im Einzelnen geht es um folgende
     Parameter:
Thematisch startet jedes Coaching bei Fragestellungen oder Problemen, die der Klient von sich aus einbringt. Sie bilden den
     Ausgangspunkt für alle Beratungsdialoge.
Für die Auswahl und Lösung der Fragestellungen bleibt allerdings der Klient als autonomer Mensch selbst verantwortlich.
Der Beitrag des Coach besteht darin, den Klienten als handlungsfähiges Subjekt bei der Lösung von Problemen und bei der Beantwortung
     von Fragestellungen »nach bestem Wissen und Gewissen« zu unterstützen.
Als autonomer Mensch kann der Klient grundsätzlich frei entscheiden, ob er auf ein

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