Coaching mit DreamGuidance
erreichen.
IRIS MÖKER ■
Vielleicht ist Ihnen Ihr Verstand in die Quere gekommen und hat Erfahrungen abgewehrt? Das erlebe ich auch in der Praxis mit Klienten. Doch allein schon, sich klarzumachen, dass man sich einschränkt, dass man zu klein denkt, zu ängstlich, ist ein wertvolles Ergebnis der Trancearbeit. Der Horizont weitet sich bereits, wenn man merkt, dass man ihn bislang zu eng gezeichnet hatte. Es entsteht eine Offenheit, auch für das Träumen, das man dann auf andere Weise herzlicher ins Leben einladen wird.
Natürlich entsteht unter Umständen die Sehnsucht, es noch einmal versuchen zu können. Ich selbst habe die Reise im Laufe der Zeit nur einmal mit einer Klientin wiederholt, allerdings Jahre später. Eine solche Wiederholung ist sicher auch im Selbstcoaching möglich. Anraten würde ich sie nicht. Es hat meines Erachtens gute Gründe, wenn sich auf diesem Wege etwas nicht zeigt. Eher empfehlenswert erscheint mir an dieser Stelle, auf andere Möglichkeiten der Visionssuche zuzugreifen.
Viele wehren sich anfangs gegen die Traumreise, finden es albern und befremdlich, dazuliegen und sich von meiner Stimme so ein bisschen in den Dämmer wiegen zu lassen. Wir sind so etwas einfach nicht gewohnt, erleben es im Alltag nicht, viele niemals in ihrem Leben. Daher die anfängliche Skepsis der Ratio. Irgendwann aber beginnt die Trance zu wirken – und dann kommt das faszinierte Erstaunen.
■ Meine Augen sind geschlossen. Morrien spricht monoton. G a n z g l e i c h m ä ß i g. Gähn. Nein, ich schlafe nicht ein. Gleichmäßig atme ich ein – und aus. Morrien redet langsam weiter. Ich frage mich, was ich zum Teufel auf dieser Couch mache und wie dieser Hokuspokus funktionieren soll. Morrien spricht weiter wie in einem schlechten Film. Ich gähne. Ich höre wieder auf ihre Stimme und denke nicht wirklich nach. Plötzlich antwortet mein Gehirn von selbst auf ihre Fragen. Und zwar mit Bildern, die schlagartig vor mir auftauchen.
Tagtraumbild eins, mein 65. Geburtstag: Ich trage vor mir einen Bauch und darüber einen gelben Pullover. Ich stehe unter einem Baum, blicke auf Berge, deren Spitzen sich in einem kleinen See spiegeln. Dazu: warmes, goldenes Nachmittagslicht. Auf unverschämt sattem Grün steht eine lange weiße Tafel. Um mich: Freunde. Familie. Kindergeschrei. Von diesem Geburtstag ausgehend laufe ich in Siebenjahresschritten zurück durch mein Leben. Kai als 58-Jähriger: Alte Oper Frankfurt. Ich kriege eine Auszeichnung für mein Schaffen. Applaus. Danke. Kai als 51-Jähriger: Ich schippere mit einem netten Segelboot alpensüdseitig mit lebhafter und hübscher Frau über einen großen See. Kai als 44-Jähriger: Altbaubüro; vermutlich in Hamburg-Eppendorf. Mir prosten rund zehn meiner (meiner!) Mitarbeiter zufrieden zu. Kai als 37-Jähriger: Habe mir früher freigenommen. Hole Sohnemann an einem sonnigen Nachmittag aus einem Kindergarten in München-Neuhausen und verpacke ihn auf dem Kindersitz.
KAI OPPEL ■
Es freut mich ganz besonders, dass bei Herrn Oppel mittlerweile – und früher als imaginiert – zwei Bilder der Reise Realität geworden sind, Dinge, die damals noch nicht bewusst geplant waren: Er ist Vater geworden und hat sich mit einer Agentur für Öffentlichkeitsarbeit am Markt etabliert.
Manche sind erst einmal mit dem, was sie sehen, nicht zufrieden. Oftmals erkennen sie dann aber im Gespräch mit mir, inwieweit das Visionierte mit ihnen zu tun hat – und warum es durchaus Sinn macht, sich damit zu befassen und es als positiv nutzbares Potenzial zu erkennen.
■ Für einen wichtigen Teil meines Lebens stand mir nur Leere gegenüber, bevor dann in den späteren Jahren wieder Bilder auftauchten. Das war eine Überraschung.
Diese Leere rief Unbehagen und Frustration in mir hervor. Ein Grund für das Coaching war, dass ich nicht wusste, wohin es mittelfristig gehen sollte. Ich musste mich zuerst mit diesem Unbehagen auseinandersetzen und es akzeptieren, bevor ich sehen konnte, was ich schon geahnt hatte: Diese Leere ist mein Leben. Mir gefallen das Unbekannte und das Ungeplante. Es macht mir Spaß, ohne Karte auf eine Wanderung zu gehen und einen Weg selbst zu finden. Ich verliere mich gern in den Straßen einer fremden Stadt, um dann irgendwie wieder an einen mir bekannten Ort zu kommen. Ich liebe es, Projekte zu übernehmen, in denen einiges im Argen liegt. Ich freue mich auf Ferien, in denen nicht mehr als die wichtigsten Eckdaten im Voraus geplant sind.
Das alles wusste
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