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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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wälzte sich schwerfällig auf die Seite und stocherte auf die Taste ein, mit der die Leitung freigegeben wurde. »Ja?«
    »Gouverneur, ich bin auf dem Star Field«, meldete sich Yutus Stimme. »Ein Kurierschiff des Imperiums befindet sich auf dem Weg hierher – voraussichtliche Ankunftszeit in ungefähr einer Stunde. Sie wollen, dass Sie, Generalgouverneur Stiggur und so viele Senatoren wie möglich bei ihrer Ankunft versammelt sind.«
    »Hm – wie spät ist es -, drei Uhr morgens? Was soll die Eile?« »Ich weiß es nicht, Sir – mehr wollten sie nicht verraten. Aber der Nachtmanager auf dem Star Field meinte, sie hätten um eine Aufenthaltszeit von nicht mehr als zwölf Stunden gebeten.«
    »Sie wollen in zwölf Stunden wieder starten? Was zum Teufel …? Ach, lassen Sie nur, ich bin sicher, sie werden es Ihnen ohnehin nicht verraten.« Jonny atmete tief durch und versuchte, den Bodensatz an Verwirrung aus seinem Kopf zu bekommen. »Haben Sie sich bereits mit Stiggur in Verbindung gesetzt?«
    »Nein, Sir. Der Hap-3-Satellit ist noch immer außer Betrieb, und es wird noch eine halbe Stunde dauern, bis Hap-2 in der Position ist, um den Anruf durchzustellen.«

    Und wenn man ihn benachrichtigt hatte, würde es weitere drei Stunden dauern, bis er aus dem abgelegenen Distrikt zurück sein konnte, den er gerade bereiste. Was bedeutete, dass die gesamte Bürde, diesen geheimnisvollen und offenbar ungeduldigen Vertreter des Imperiums zu begrüßen, Jonny zufallen würde. »Tja, Sie sollten dafür sorgen, dass ein paar Leute sämtliche Senatoren anrufen – auch wer nicht in einer Stunde hier sein kann, soll so schnell wie möglich kommen. Äh … haben Sie eine Ahnung, welchen Rang dieser Mensch bekleidet?«
    »Nein, Sir, aber seinem Verhalten nach legt er keinen großen Wert auf Förmlichkeiten.«
    »Na, wenigstens ein Lichtblick. Wenn er auf rationelles Vorgehen aus ist, dann werden wir ihm genau das bieten, mit allem Drum und Dran. Das Haus des Imperiums lassen wir ganz aus und treffen uns am Star-Field-Empfangsgebäude. Können Sie uns ein angemessen großes Büro oder Konferenzzimmer besorgen und ein paar Wachtposten drum herum aufstellen?«
    »Almo Pyre ist bereits dort – ich werde ihn einen Raum aussuchen lassen.«
    »Gut.« Jonny versuchte zu überlegen, was er außerdem noch vorschlagen könnte, gab es dann aber auf. Im Allgemeinen wusste Yutu sowieso, was er zu tun hatte. »Also gut, ich bin in einer halben Stunde auf dem Star Field. Sie kommen besser auch – kann sein, dass ich Sie brauche.«
    »In Ordnung, Sir. Tut mir leid, das alles.«
    Jonny schaltete das Fon mit einem Seufzer ab und blieb noch einen Augenblick lang still liegen, um seine Kräfte zu sammeln. Es war nicht so schlimm, wie er erwartet hatte: die übliche Steifheit in den Gelenken, aber nur an ein oder zwei Stellen zwackte es wirklich schmerzhaft. Das Schwindelgefühl ließ rasch nach, und er stand auf. Die Tabletten für die Bluterzeugung standen auf seinem Nachttisch, theoretisch durfte er erst in vier Stunden wieder eine nehmen. Er tat es trotzdem, und als er mit Duschen fertig war, waren auch die letzten Reste seiner von Blutarmut herrührenden Müdigkeit verflogen. Wenigstens für eine Weile.

    Chrys war während seiner kurzen Abwesenheit bereits fleißig gewesen und hatte seine beste Uniform herausgesucht. »Was glaubst du, was hat das alles zu bedeuten?«, fragte sie mit gesenkter Stimme. Die beiden Achtjährigen, Joshua und Justin, lagen im Nebenzimmer, und beide hatten einen leichten Schlaf.
    Jonny schüttelte den Kopf. »Als sie das letzte Mal jemanden geschickt haben, ohne ihn ein paar Monate vorher anzukündigen, wollten sie uns diese Cobra-Schmiede aufhalsen aber ein Zwölf-Stunden-Aufenthalt lässt überhaupt nichts Gutes ahnen. Entweder will er so schnell wie möglich wieder nach Hause, oder er möchte hier nicht mehr Zeit verbringen als absolut nötig.«
    »Könnte bei unserem letzten Transport irgendeine Krankheit aufgetaucht sein?«, fragte Chrys und hielt ihm das Hemd hin. »Viele dieser kommerziellen Frachter treffen nur minimale Sicherheitsvorkehrungen.«
    »Dann hätten sie angegeben, dass sie im Schiff bleiben wollen, so lange es gewartet wird.« Jonny verzog das Gesicht, als er nach hinten in die Ärmel fuhr, und versuchte, sich die Schmerzen nicht anmerken zu lassen.
    Chrys bekam sie trotzdem mit. »Dad hat heute Nachmittag angerufen, um dich noch einmal daran zu erinnern, dass du dich untersuchen lassen sollst«,

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