Cobra
er.
»Nun, ich denke, dann können wir unsere Tour wohl fortsetzen«, meinte Cerenkov munter. »Ich möchte mir gern noch die Kunstgalerie ansehen, von der Sie gestern sprachen, und vielleicht einen von Ihren Marktplätzen.«
»Natürlich«, stimmte Moff ihm zu. »Zurück zum Wagen also, und dann los.«
»Nun?«, wollte Telek wissen.
Christopher richtete sich von seinem Terminal auf. »Ich kann keine Hinweise auf diese Methode zur Borgewinnung finden«, sagte er. »Um es zu wiederholen, diese Aufzeichnungen sind alles andere als vollständig …«
»Schon gut. Sind sie nun im Besitz einer vollkommen neuen Technik, oder haben sie über die Funktion dieser Anlage gelogen?«
Sein InterKom piepte. Pyre beugte sich darüber und blendete die Unterhaltung neben sich aus. »Ja?«
Es war Captain F’ahl. »Ich bin gerade auf eine Verbindung gestoßen, die Sie vielleicht interessieren wird«, sagte er. »Diese extrabreiten Straßen in Sollas und den anderen Städten – also, wie sich herausstellt, verlaufen sie in jedem einzelnen Fall parallel zum geomagnetischen Feld von Qasama.«
Die Schwierigkeiten bei der Veredelung von Bor waren augenblicklich vergessen. »Sagen Sie das nochmal«, meinte Christopher und drehte sich zum InterKom.
F’ahl wiederholte seine Bemerkung. »Können Sie sich irgendeinen Grund dafür denken, Captain?«, fragte Telek.
»Keinen, der irgendeinen Sinn ergäbe«, erwiderte F’ahl. »Man muss nicht eine ganze Stadt danach ausrichten, um das Feld für Navigationszwecke benutzen zu können, außerdem ist die Feldstärke viel zu gering, um irgendeinen Einfluss auf Versorgungsleitungen und Ähnliches zu haben.«
»Es sei denn, sie schwankt in bestimmten Abständen«, meinte Christopher nachdenklich. »Nein, selbst dann ergibt die Anordnung keinen Sinn.«
»Vielleicht hat es etwas mit ihrem System für die Fernkommunikation zu tun«, schlug Telek vor. »Indem sie Modulationen entlang der Kraftlinien aussenden oder so etwas.«
In einer Ecke des Salons hob Nnamdi genervt den Kopf. »Ich wünschte, Sie alle würden sich von der Vorstellung lösen, dass die Qasamaner unbedingt über eine Kommunikationsübertragung per Funk verfügen«, knurrte er. »Wie wir festgestellt haben, ist Sollas sowohl für Energie- als auch Datenübertragung verkabelt – und das ist tatsächlich alles, was sie brauchen.«
»Ohne Verbindung zwischen den Städten – ganz zu schweigen von all den kleinen Siedlungen da draußen?«, gab Telek zurück. »Kommen Sie, Hersh – dieses Konzept einzelner, isolierter Stadtstaaten kommt vielleicht Ihrem Sinn fürs Exotische entgegen, aber als praxisnahe Politikerin kann ich Ihnen verraten, dass sich so etwas nicht hält. Diese Menschen besitzen Rechenmaschinen und sogar Computer sowie automatische Waffen und vermutlich auch irgendetwas, für das sie die Landebahn brauchen, auf der wir stehen. Sie können die Grundlagen elektromagnetischer Wellen oder die Vorteile einer Zentralregierung nicht einfach außen vor lassen.«
»Ach? Und wie erklären Sie sich dann die Mauern um die Siedlungen?«
»Und wieso fehlen sie in den Städten?« Telek schüttelte gereizt den Kopf. »Wir können nicht einfach davon ausgehen, dass diese Siedlungen primitiv sind und sich untereinander bekämpfen, und gleichzeitig sagen, die Städte seien fortschrittlich und tun dies nicht.«
»Können wir doch, vorausgesetzt, es besteht keinerlei Verbindung zwischen Städten und Siedlungen«, beharrte Nnamdi. »Oder wenn die Siedlungsbewohner einer ganz anderen Spezies angehören. Moff oder Kimmeron haben diese Siedlungen zum Beispiel überhaupt nicht erwähnt.«
Pyre machte Telek auf sich aufmerksam. »Es wäre vielleicht wirklich nicht schlecht, sich in diesem Punkt Klarheit zu verschaffen.«
Sie seufzte. »Na schön.« Sie nahm das Mikrofon, das mit dem Übersetzer verbunden war, zur Hand und diktierte eine kurze Nachricht an das Kontaktteam. Pyre wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Monitoren zu und wartete darauf, dass Cerenkov das Thema Moff gegenüber zur Sprache brachte.
Er brauchte nicht lange zu warten. Der Wagen näherte sich einer der schmaleren Querstraßen, und als sie die Ecke erreicht hatten, zeigten Joshuas implantierte Kameras, dass die Straße zu beiden Seiten von offenbar festen Verkaufsständen gesäumt war, in denen die Händler ihre Waren auf hüfthohen Auslagen unterhalb eines offenen Fensters ausgebreitet hatten. Dutzende von Menschen waren bereits unterwegs, begutachteten
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