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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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gleicht. Fast wie – verdammt, ich sag’s einfach: wie eine Vergewaltigung.«
    Joshua spürte, wie ihm ein Schauder den Rücken hinaufkroch. »Ja, genauso sah es aus, nicht? Die Mojos sind über sie hergefallen wie Condorine, die sich auf ein Kaninchen herabstürzen.«
    »Und die Tarbine haben wie verrückt versucht zu fliehen. Das ist äußerst seltsam, Joshua.«
    Weiter vorn sah Moff sich kurz um. Joshua nahm beiläufig die Hand vom Mikro und beschleunigte seinen Schritt, während York neben ihm seinem Beispiel folgte. Er wusste, sie würden irgendeinen stillen Augenblick abpassen müssen, um Cerenkov ins Bild zu setzen und ihn dazu zu bringen, nachzuhaken, und er überlegte, wie er eine solche Gelegenheit herbeiführen könnte. Hoffentlich war Cerenkov mit seiner Engelszunge der Herausforderung gewachsen … denn wenn das Paarungsverhalten der Mojos der Beweis für ein vorherrschendes biologisches Prinzip hier war, konnte es von entscheidender Bedeutung sein, eine derartige Information ans Licht zu fördern.
    Doch das Team, das ihnen Rückendeckung gab und in der Dewdrop festsaß, würde nichts in dieser Richtung unternehmen können. Das stand jedenfalls fest.
     
    »Nein.« Telek schüttelte den Kopf. »Auf gar keinen Fall. Das ist verrückt.«
    »Es ist nicht verrückt«, erwiderte Pyre. »Es ist machbar, es ist praktisch, außerdem gibt es keinen anderen Weg, an gesichertes Datenmaterial zu kommen.« Er sah kurz zu der Karte von Sollas auf dem Display, wo eine rote Fläche die vom Computer geschätzte Position der Bololinherde kennzeichnete. »Und uns bleiben vielleicht noch fünfzehn Minuten, um uns diese Herde zunutze zu machen.«
    »Sie werden allein da draußen sein – mitten auf unbekanntem und aller Wahrscheinlichkeit nach feindlichem Gebiet«, knurrte
Telek und zählte ihre Argumente mit raschen, fast bösartigen Bewegungen an den Fingern ab. »Ihre Kommunikation mit uns wird eingeschränkt sein, mit den Einwohnern hier, sollten Sie auf welche stoßen, wird sie vollkommen unmöglich sein. Und wahrscheinlich besteht nicht die geringste Chance, dass Sie unbemerkt zurückschleichen können – und demnach bin ich, falls Ihnen etwas zustößt, gezwungen, mich zwischen Ihrem Leben und einer Fortsetzung der Mission zu entscheiden.«
    »Und wenn ich nicht rausgehe, werden Sie vielleicht nie erfahren, wieso die Mojomännchen ihre Weibchen vergewaltigen«, erwiderte Pyre ruhig. »Ganz zu schweigen davon, weshalb die Tarbine auf den Bololins reiten. Oder, was das anbetrifft, wieso es so schwer ist, den Einfall der Bololins in die Städte zu verhindern.«
    Telek blickte Christopher und Nnamdi an. »Und?«, wollte sie wissen. »Sagen Sie was dazu. Erklären Sie ihm, dass er verrückt ist.«
    Die beiden Wissenschaftler wechselten einen Blick, und Christopher zuckte verlegen mit den Achseln. »Gouverneurin, wir sind hier, weil wir so viel wie möglich über diesen Ort in Erfahrung bringen wollen«, sagte er und vermied es, dabei sowohl Telek als auch Pyre in die Augen zu sehen. »Ich gebe zu, es ist gefährlich … aber Almo hat Recht. Die Bololinherde wird vermutlich nicht noch einmal so nahe am Schiff vorbeikommen.«
    »Außerdem ist er schließlich ein Cobra«, warf Nnamdi ein.
    »Ein Cobra.« Telek spie das Wort förmlich aus. »Und deshalb ist er durch Unfälle oder Schlangenbisse nicht verwundbar?« Sie senkte den Blick und starrte auf das Display der Stadt.
    Einen Augenblick lang herrschte Stille. »Wir haben die Notpakete bereits zusammengestellt«, sagte Pyre ruhig. »Eins davon reicht für eine Woche, zwei kann ich mitnehmen. Es gibt LaserKom-Geräte, um aus den Wäldern heraus mit Ihnen in Verbindung zu bleiben, ohne dass die Qasamaner etwas davon mitbekommen. Ich habe gesehen, wie biologische Feldanalysegeräte gehandhabt werden, und ich bin sicher, dass ich eines für Sie aufstellen oder, falls nötig, auch selbst damit umgehen kann. Außerdem
könnte ich ein paar kleine Gefrierboxen mitnehmen, falls Sie einen ganzen Tarbin haben wollen, um ihn später zu untersuchen.«
    Sie schüttelte den Kopf, den Blick noch immer auf die Bildschirme geheftet. »Sie sind der Cobra-Teamführer. Machen Sie, was Sie wollen.«
    Das klang nicht gerade nach begeisterter Unterstützung, aber Pyre musste nehmen, was er kriegen konnte. Die Bololins waren nur noch einige Minuten entfernt. »Michael, Dorjay – zwei Notpakete und ein LaserKom zur Backbordladeluke, Ende«, sprach er in das InterKom. Die beiden Cobras

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