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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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an, dessen Gereiztheit schließlich mit ihm durchging.
    »Wenn nicht, werden alle Nein-Stimmen eliminiert werden«, sagte Hemner barsch. »Und mit ihm fangen wir an.«
    Seine rechte Hand kam über die Tischkante, und die kleine Pistole, die er darin umklammert hielt, schwenkte herum und zielte auf Roi.

    Jemand schrie erschrocken auf … doch die Pistole hatte ihr Ziel noch nicht mal sicher ins Visier genommen, als Jonny bereits in Bewegung war. Beide Fingerspitzenlaser spien Feuer, einer auf die Pistole, der andere zeichnete eine Linie direkt vor Hemners Augen. Der alte Mann zuckte mit einem Schmerzensschrei zurück, als er Hitze und Licht an der Hand und in seinem Gesicht spürte, und schwenkte die Pistole von den anderen fort. Jonny packte die Tischkante mit beiden Händen, stieß sich mit beiden Füßen ab, dass sein Sessel kreisend durch den Raum schlitterte, und drehte seinen Körper, so dass er krachend rücklings auf dem Tisch landete. Seine Beine trafen Hemners Arm mit voller Wucht, worauf dieser zum zweiten Mal aufschrie, und die Waffe flog an die gegenüberliegende Wand.
    »Holt die Pistole!«, fauchte Jonny trotz der Höllenqualen, die die plötzlichen Bewegungen in seinen arthritischen Gelenken hervorgerufen hatten. Er brachte sich in eine sitzende Stellung und packte Hemner an beiden Handgelenken. »Jor, was, zum Teufel, sollte das?«
    »Ich wollte nur etwas beweisen«, antwortete Hemner in aller Ruhe. Seine Barschheit war spurlos verschwunden. »Meine Handgelenke – Vorsicht …«
    »Sie wollten was ?« Es war Roi, der dies gesagt hatte, und Jonny drehte sich zu ihm um.
    Roi stand an der gegenüberliegenden Wand und hielt Hemners »Waffe« in der Hand.
    Die aus nichts weiter als einem Stift und einer geschickt gefalteten MagCard bestand.
    Jonny blickte Hemner an. »Jor … was wird hier gespielt?«
    »Wie gesagt, ich wollte etwas beweisen«, meinte dieser. »Äh … wenn Sie nichts dagegen haben …?«
    Jonny löste seinen Griff, kletterte vorsichtig vom Tisch herunter und ging wieder an seinen Platz. Roi setzte sich ebenfalls wieder hin, und Stiggur räusperte sich. »Ich hoffe, Sie hatten einen guten Grund für diese Aktion«, warnte er Hemner.

    Dieser nickte. »Olor, waren Sie gerade eben bewaffnet, als ich die Waffe gegen Sie gezogen habe?«, fragte er.
    »Natürlich nicht«, protestierte Roi.
    »Doch selbst mit einer echten Waffe wäre ich nicht in der Lage gewesen, auf Sie zu schießen. Ist das richtig? Und wieso nicht?«
    »Weil Jonny hier war und er schneller ist als Sie.«
    Hemner nickte und wandte sich an Stiggur. »Es geht um Sicherheit, Brom. Es ist nicht nötig, dass jeder Bürger einen Mojo mit sich herumträgt, um Schutz zu genießen. Die Mojos greifen jeden an, der eine Waffe zieht, ob ihre Herren gezielt bedroht werden oder nicht.« Er deutete mit einer vagen Handbewegung auf sein Display. »Die Aufzeichnungen des Angriffs auf York in dem Transporter zeigen das ganz deutlich – ich habe es mir gerade angesehen. Selbst wenn jeder eine Waffe tragen wollte, brauchte man noch immer nicht so viele Mojos. Zwanzig Prozent oder sogar noch weniger, kombiniert mit der kulturell bedingten Abneigung gegen das Kämpfen, wären mehr als ausreichend.«
    »Vorausgesetzt, sie verhalten sich ohne diese krallenbesetzte Gedächtnishilfe auf den Schultern ebenso friedlich«, brummte Fairleigh. »Vielleicht sind sie ohne die Mojos in der Nähe gewalttätiger.«
    Plötzlich musste Vartanson lachen. »Dylan, haben Sie gehört, was Sie gerade gesagt haben? Fast genau dasselbe, was Jonny angedeutet hat.« Er nickte Jonny zu. »Also gut, ich bin jetzt überzeugt, dass die Mojos weiterer Untersuchungen bedürfen. Aber wir müssen auch mehr über die technologischen Grundlagen der Qasamaner erfahren, und ich bin nicht sicher, was wichtiger ist.«
    »Dann machen wir doch beides«, meldete sich Telek zu Wort. Sie griff in den Stapel MagCards vor ihr, wählte eine aus und ließ sie in ihr Lesegerät gleiten. »Dies ist ein vollständig ausgearbeiteter taktischer Plan, der gestern über Almo Pyre an mein Büro weitergeleitet wurde. Ich möchte, dass wir alle ihn lesen und als ernstzunehmende Grundlage für eine zweite Mission nach Qasama in Erwägung ziehen. Brom?«

    »Irgendwelche Bemerkungen oder Einwände?«, fragte Stiggur und ließ den Blick in die Runde schweifen. »Also gut. Sehen wir uns den Bericht mal an.«
    Telek schickte ihn auf die anderen Displays, und alle begannen zu lesen. Jonny merkte, wie beim

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