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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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Überraschung in Wut umschlug. Er fauchte irgendwas – »Wer sind Sie?«, übersetzte es der Computer der Menssana .
    »Guten Morgen, Bürgermeister«, sagte Winward ernst von den Polstern aus, die jüngst rekonstruierten Augen fest auf den Mojo seines Gegenübers gerichtet. »Entschuldigen Sie den Überfall, aber wir benötigen von Ihnen und Ihrer Bevölkerung einige Informationen.«
    Bei den ersten Worten aus dem Anhänger um Winwards Hals schien der Bürgermeister zu erstarren … und während er das Gesicht des Cobras absuchte, wich ihm plötzlich das Blut aus den Wangen. »Sie!«, sagte er tonlos.
    Winward nickte verständnisvoll. »Ich sehe, Kimmeron hat unsere Bilder also in Umlauf gebracht. Gut. Dann wissen Sie, wer ich bin … und wie töricht jeder Widerstand wäre.«
    Die Pistolenhand des Bürgermeisters zitterte, als könnte er sich nicht entscheiden. »Das würde ich Ihnen nicht raten«, meinte Winward zu ihm. »Ich bin in der Lage, noch bevor Sie überhaupt gezogen haben, sowohl Sie als auch Ihren Mojo zu töten. Außerdem bin ich in Begleitung anderer – vieler anderer -, und wenn Sie zu schießen anfangen, wird das wahrscheinlich auch der Rest Ihrer Bevölkerung tun, und wir müssten eine Menge von Ihnen töten, um unsere Überlegenheit zu beweisen.« Er legte den Kopf fragend zur Seite. »Das ist doch nicht nötig, oder?«
    In der Wange des anderen zuckte ein Muskel. »Ich habe die Berichte über das Blutbad gesehen, das Sie angerichtet haben«, sagte er verbittert.
    »Gut«, sagte Winward und passte sich seinem Tonfall an. »Ich mag es nicht, wenn ich mich wiederholen muss. Also, werden Sie mit uns zusammenarbeiten?«
    Der Bürgermeister sagte einen Augenblick lang nichts. »Was wollen Sie von uns?«
    Leise stieß Winward den Atem aus, den er angehalten hatte. »Wir möchten nichts weiter, als Ihren Leuten ein paar Fragen
stellen und einige schmerz- und harmlose Untersuchungen bei Ihnen und Ihren Mojos durchführen.«
    Er beobachtete das Gesicht des Bürgermeisters genau, konnte aber keine eindeutige Reaktion erkennen. »Also schön«, sagte der Qasamaner. »Ich gebe nach, aber nur um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden. Doch seien Sie gewarnt: Wenn Ihre Tests nicht so harmlos sind, wie Sie behaupten, werden Sie bald ein größeres Blutbad erleben, als Ihnen lieb ist.«
    »Einverstanden.« Winward erhob sich, deutete auf die Polster und die niedrige, mit Schaltern übersäte Konsole daneben. »Rufen Sie Ihre Leute und sagen Sie ihnen, dass sie ihre Häuser verlassen und auf die Straße kommen sollen. Ihre Mojos dürfen sie mitbringen, ihre Waffen müssen sie allerdings drinnen lassen.«
    »Auch die Frauen und Kinder?«
    »Alle müssen die Häuser verlassen, und einige werden Tests unterzogen. Falls Ihnen dabei wohler zumute ist, kann ich veranlassen, dass ein naher Verwandter dabei ist, wenn eine Frau oder ein Kind befragt wird.«
    »Dafür … wäre ich Ihnen sehr dankbar.« Der Bürgermeister sah Winward einen Moment lang in die Augen. »Welchem Teufel haben Sie Ihre Seele verkauft, dass Sie von den Toten wiederauferstehen konnten?«
    Winward schüttelte kaum merklich den Kopf. »Sie würden es nicht glauben, wenn ich es Ihnen erzählte«, sagte er. »Rufen Sie jetzt Ihre Leute zusammen.«
    Der Qasamaner schürzte die Lippen und setzte sich hin. Er legte eine Handvoll Schalter auf der Konsole um und begann zu sprechen. Seine Stimme hallte schwach von den Straßen wider. Winward hörte einen Augenblick lang zu, dann griff er nach seinem Anhänger und schirmte das Mikro des Übersetzers ab. »Dorjay! Melden.«
    »Am Langstreckensender ist die Lage ruhig«, war Links Stimme sofort in seinem Ohrhörer zu vernehmen. »Äh … sieht so aus, als brächte die Durchsage des Bürgermeisters da draußen ein wenig Bewegung in die Dinge.«

    »Pass genau auf – es soll sich niemand heimlich reinschleichen und einen Notruf nach Sollas schicken.«
    »Vor allem würden sie uns dabei erwischen, wie wir all das schöne Gerät hier drinnen auseinandernehmen und untersuchen«, fügte Link trocken hinzu. »Wir werden vorsichtig sein. Soll ich auch weiterhin das Tor und die motorisierten Patrouillen übernehmen?«
    »Ja. Hier wird es ziemlich hektisch werden, wenn die Psychologen erst mit ihrer Arbeit angefangen haben.«
    »Gut. Halte mich auf dem Laufenden.«
    Winward klopfte einmal auf das Mikro, um die private Verbindung zu unterbrechen, dann schirmte er es erneut ab. »Gouverneurin Telek? Wie ist der Empfang

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