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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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stimmte, würde dies seine letzten noch verbliebenen Zweifel bezüglich der telepathischen Langstreckenfähigkeiten der Mojos ausräumen. Und das
war eine Menge wert. »Wann wirst du mit Sicherheit wissen, ob du Recht hast?«
    Sie seufzte erneut. »Wahrscheinlich werde ich erst dann sicher sein, wenn deine Spionagemission die Antennen findet.« Sie sah ihn noch einen Moment lang an und stand dann auf. »Ich gehe jetzt besser«, sagte sie und bewegte sich rückwärts zur Tür. »Almo wartet. Er bringt mich ins Hotel. Wir … wir sprechen uns später noch.«
    »Danke, dass du reingeschaut hast«, sagte Justin. »Keine Sorge – in ein oder zwei Tagen ist das hier erledigt, und wenn ich es eingereicht habe, werde ich auch mehr Zeit mit der Familie verbringen können.«
    »Klar. Also … gute Nacht.«
    »Nacht, Tante Gwen.«
    Nachdem sie gegangen war, blieb er eine volle Minute sitzen, den Blick auf die geschlossene Tür gerichtet. Hundert Meter waren es bis zum qasamanischen Wellenleiter aus Basalt. Mehr oder weniger dreißig Stockwerke … ungefähr die Tiefe des Gebäudes in Purma, aus dem er geflohen war. Handelte es sich tatsächlich um das örtliche Kommunikationszentrum und nicht um den Industriekomplex, wie er geglaubt hatte? Wenn das stimmte …
    Wenn das stimmte, dann war ihm durch seine voreilige Flucht nur wenig wirklich Wichtiges entgangen.
    Vielleicht war er am Ende doch kein Versager. Oder wenigstens kein so großer, wie er gedacht hatte.
    Schön zu wissen. Aber letzten Endes machte es in praktischer Hinsicht wenig Unterschied. Der Job auf Qasama musste erledigt werden, und er und seine Cobra-Gefährten waren die Einzigen, die dazu geeignet waren.
    Er wandte sich erneut seinem Schreibtisch zu und machte sich wieder an die Arbeit.

32
    Stiggur war von Jonnys Argumenten weder beeindruckt noch überzeugt. Und das galt ganz offensichtlich auch für die meisten anderen.
    »Ein telepathischer Vogel«, schnaubte Vartanson. »Jetzt hören Sie aber mal auf – meinen Sie nicht, dass Sie damit ein wenig zu weit gehen?«
    Jonny fiel es schwer, die Beherrschung zu bewahren. »Was ist mit der Anlage der Städte?«, fragte er.
    »Ja, was ist damit?«, feuerte Vartanson zurück. »Dafür gibt es Hunderte von Erklärungen. Vielleicht erkranken die Mojos, wenn sie sich nicht regelmäßig paaren, und die Bewohner der Städte wollen nicht jedes Mal zu diesem Zweck in den Wald ziehen. Vielleicht können sie die Bololinherden nicht mit Mauern aussperren, und dies ist der beste Kompromiss.«
    »Wieso haben sie dann überhaupt Städte gebaut?«, fragte Jonny. »Sie mögen es, dezentralisiert zu leben – wieso belassen sie es dann nicht bei ihren Siedlungen?«
    »Weil eine gewisse Bevölkerungsdichte soziologische und ökologische Vorteile bietet«, meldete sich Fairleigh zu Wort. »Allein die unterirdische Industrie zu verbergen wäre ein guter Grund.«
    »Und bevor Sie auf die tactanischen Spookies zu sprechen kommen«, sagte Roi, »der Zusammenhang, den Sie zwischen ihnen und den Mojos sehen, ist bestenfalls hypothetisch – und die Schlüsse, die Sie daraus über die Spookies ziehen, sind lächerlich. Tut mir leid, aber so ist es eben.«
    »Das ist eine ziemlich umfassende Bewertung für jemanden, der von Biologie keinen blassen Schimmer hat«, erwiderte Jonny bissig.
    »Ach, wirklich? Nun, vielleicht sollten wir dann unsere anwesende Biologin fragen.« Roi wandte sich Telek zu. »Lizabet, wie denken Sie darüber?«

    Telek bedachte ihn mit einem kühlen Blick und sah dann langsam in die Runde. »Ich denke«, sagte sie schließlich, »wir sollten uns verdammt nochmal vergewissern. Und uns damit besser beeilen.«
    Verblüfftes Schweigen machte sich breit. Jonny starrte Telek an, da ihn ihre unerwartete Unterstützung ein wenig aus der Bahn geworfen hatte.
    Stiggur räusperte sich. »Lizabet … ich sehe ein, dass Ihr professionelles Interesse in dieser Sache naturgemäß mehr auf die Mojos als auf die technologischen Fähigkeiten der Qasamaner gerichtet ist. Aber un…«
    »Dann lassen Sie es mich anders ausdrücken«, unterbrach Telek ihn. »Ich weiß seit gestern von Jonnys Theorie – woher, spielt keine Rolle -, und ich habe diese Zeit dazu benutzt, ein paar neue Untersuchungen des Bildmaterials durchzuführen, welches das Team mitgebracht hat.« Sie sah Roi an. »Olor, ich würde sagen, die palatinische Glühnase ist vermutlich das beliebteste Haustier in allen Welten – ja? Gut. Wie viele Menschen auf Palatine besitzen

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