Cobra
der Sensoren?«
»Perfekt«, sagte Teleks Stimme in seinem Ohr. »Wir haben ein paar gute Grundwerte bekommen, als er durch das Gebäude gegangen ist, und die unter Stress aus seinem Büro sehen sogar noch besser aus.«
»Gut. Wir werden die Dinge hier so schnell wie möglich in Gang bringen. Schon irgendeine Nachricht von den Vortrupps?«
»Nur Routinemeldungen. Von der Dewdrop kommen ebenfalls keine Meldungen über erkennbare Truppenbewegungen. Sieht so aus, als hätten wir uns unbemerkt reingeschlichen.«
Gut, dann hätten sie zumindest einige Stunden oder sogar einen ganzen Tag Zeit, bevor der Rest des Planeten die Invasion bemerkte. Danach konnte es allerdings recht heikel werden. »Dorjay sagt, die Techniker nehmen bereits alles auseinander. Sie werden von dieser Seite also bald einiges an Daten reinbekommen. Ende.«
Der Bürgermeister lehnte sich vor seiner Konsole zurück, hob den Kopf und warf Winward einen hasserfüllten Blick zu. »Man wird Ihren Anordnungen Folge leisten«, sagte er. »Jedenfalls zunächst.«
Gewann er seinen Mut zurück? Winward hatte nichts dagegen – je mehr Stimmungsschwankungen die Qasamaner durchmachten, desto nützlicher waren die Daten, die die versteckten
Sensoren gewannen. Vorausgesetzt, der Bürgermeister wurde nicht übermütig. »Schön.« Der Cobra nickte. »Dann wollen wir zu den anderen rausgehen, während unsere Leute alles organisieren. Aber zuerst geben Sie mir natürlich Ihre Waffe.«
Der Qasamaner zögerte einen Sekundenbruchteil, bevor er die Waffe aus dem Halfter zog und sie auf die Konsole legte. »Gut, gehen wir«, sagte Winward und ließ die Waffe liegen, wo sie war. Wenn Teleks Theorie stimmte, konnte er die Waffe aller Wahrscheinlichkeit nach in die Hand nehmen, ohne einen Mojoangriff zu provozieren … aber ihm war nicht danach, das zu testen. Jedenfalls jetzt noch nicht.
Der Qasamaner erhob sich schweigend, und die beiden Männer verließen zusammen das Büro.
Der Waldabschnitt, in dem Vortrupp zwei sein Air-Mobil abgesetzt hatte, war einigermaßen licht und erinnerte Ray Banyon eher an die Wälder, die sie auf Chata gesehen hatten, als an die dichteren Wälder der Region im Westen von Aventine, wo er aufgewachsen war. Das Gute daran war, dass diese Offenheit eine hervorragende Sicht ermöglichte, das Schlechte war, es machte es größeren Tieren möglich, hier zu leben. Alles in allem war es also eine halbwegs ausgeglichene Angelegenheit.
Im Augenblick jedoch blieben die Bewohner des Waldes, ob groß oder klein, auf Distanz. Während er mit den Augen die unmittelbare Umgebung des Air-Mobiles absuchte, lauschte er mit halbem Ohr auf die Unterhaltung zwischen Dr. Hanford und der Dewdrop im Orbit über ihnen.
»Also, wir haben nichts gesehen, als wir die Gegend abgesucht haben«, berichtete Hanford gerade. »Ist er noch immer hier in der Nähe?«
»Negativ«, antwortete die Stimme. »Ich glaube, er hat sich tiefer in den Wald zurückgezogen, und wir haben ihn verloren.«
Hanford atmete hörbar aus. Banyon verstand seine Gereiztheit nur zu gut: Das war schon das dritte Mal in sechs Stunden, dass sie zu einer Stelle geeilt waren, wo man möglicherweise einen
Kriszahn geortet hatte, nur um doch wieder mit leeren Händen dazustehen.
Und um alles noch schlimmer zu machen, waren sie nicht einmal sicher, ob der Kriszahn überhaupt das Tier war, nach dem sie suchen mussten.
»Irgendeine Vorstellung, in welche Richtung er geflohen ist?«, fragte der Zoologe schließlich.
»Dr. Hanford, die Infrarotsichtgeräte der Dewdrop sind leider nicht für solche Feinarbeit konstruiert, zumindest nicht aus dieser Entfernung. Mal sehen … wenn ich raten müsste, würde ich sagen, versuchen Sie’s nordwestlich von hier.«
»Danke«, sagte Hanford trocken. »Sagen Sie Bescheid, wenn Sie ein neues Ziel entdeckt haben.«
»Nordwestlich«, murrte einer der anderen Zoologen, als Hanford die Verbindung unterbrach. » Ich würde auch auf Nordwesten tippen. Das ist nun mal die Richtung, in die alle Tiere auf diesem verrückten Planeten ziehen.«
»Ich glaube nicht, dass Raubtiere das tun.« Hanford seufzte. »Was meinen Sie, Ray? Zu Fuß oder durch die Luft?«
»Durch die Luft, denke ich«, sagte Banyon. »Wir werden eine Weile selbst auf die Pirsch gehen. Mal sehen, ob wir es besser machen.«
»Schlechter geht ja wohl kaum. Gut, brechen wir auf.«
Die drei Zoologen kletterten wieder in das Air-Mobil, gefolgt von Banyon und seinen drei Cobra-Teamgefährten. Sie
Weitere Kostenlose Bücher