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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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betraten, sahen sich um oder rangen
sichtlich um ihr Gleichgewicht, als die Auswirkungen des langen Schlafes nachließen. Doch keines hielt sich lange in der Nähe des Schiffes auf. Sie sprangen in den dunklen Wald, und schon verschwand die Meute aus dem Blick und verteilte sich. York konnte den Eifer fast körperlich spüren, mit dem die Tiere sich an die Erkundung ihrer neuen Heimat machten. Woher auch immer sie es wussten, ganz sicher war ihnen klar, dass diese Welt voller Gebiete war, auf die niemand Anspruch erhob. Wie groß würden ihre ersten Würfe hier sein?, fragte er sich. Fünfzehn Junge? Zwanzig? Egal. Hier existierte eine ökologische Nische, und die Stachelleoparden würden tun, was nötig war, um diese Lücke auszufüllen.
    Und mit etwas Glück würden die Mojos bald ihre neuen Wahlmöglichkeiten erkennen. York hoffte beim Teufel, dass Telek mit der Abneigung der Vögel gegen Städte Recht behielt.
    »Alle draußen«, meldete eine Stimme aus dem InterKom. »Alle Luken versiegelt, Captain.«
    »Klarmachen zum Abheben«, sagte Shepherd. »Fliegen wir zurück nach Hause.«
    Einen Augenblick später schwebte das Schiff auf die Sterne zu. York spähte hinaus in die Dunkelheit und versuchte, einen allerletzten Blick auf die fast buchstäbliche Saat der Zwietracht zu erhaschen, die sie in einer nichtsahnenden Welt gesät hatten. Seid fruchtbar und mehret euch, richtete er in Gedanken die uralte Aufforderung an die Stachelleoparden unten, füllt das Land und macht es euch untertan.

38
    »Wie ich gehört habe«, bemerkte Joshua, »waren die Baliu-Trofts nicht gerade überwältigt von unserer Lösung des qasamanischen Problems.«
    Corwin zuckte mit den Achseln, während sein Blick noch für eine Sekunde auf dem Star Field verweilte, bevor er sich wieder zu seinem Bruder umdrehte. Die Landung der Menssana stand jeden Augenblick bevor, und das wollte er sich auf keinen Fall entgehen lassen. »Sie waren keinesfalls sicher, ob es funktionieren würde, falls du das meinst«, sagte er zu Joshua. »Wir mussten eine MagCard mit Datenmaterial nach der anderen aus dem Ärmel zaubern, auf denen nachgewiesen wurde, wie unkooperativ sich Menschen normalerweise verhalten und dass jeder Fortschritt in Richtung Weltraum dramatisch gebremst oder gar völlig zum Stillstand gebracht werden würde, wenn die Mojos sie erst einmal verlassen hatten.«
    »Wenn sie das überhaupt tun«, murmelte Justin, dessen Aufmerksamkeit noch immer aus dem Fenster gerichtet war.
    » Das Problem besteht«, räumte Corwin ein. »Tatsächlich waren die Trofts in diesem Punkt optimistischer als wir selbst – das Ergebnis dieses Wechsels war es, dessen sie nicht sicher waren. Ich bekomme das Gefühl, ihre biologischen Vorhersagemethoden sind den unseren ein Stück voraus.«
    »Wie alles andere auch«, gab Jonny ihm zerknirscht Recht. »He – da kommen Almo und Tante Gwen.«
    »Da seid ihr ja«, sagte Gwen, als sie sich durch die wimmelnde Menschenmenge zu ihnen drängten. »Ich dachte, ihr würdet vom Gang auf der anderen Seite aus zusehen.«
    »Von hier aus hat man einen besseren Blick auf die Passagiere«, erklärte Corwin. »Ich habe schon geglaubt, ihr wolltet euch das Ereignis entgehen lassen.«
    Pyre schüttelte den Kopf. »Wir haben uns gerade verabschiedet. Alle anderen hat man schon rausgescheucht, aber bei uns
haben sie eine Ausnahme gemacht. Erstaunlich, welche Vorteile es mit sich bringt, ein Held zu sein.«
    Die anderen lachten – alle bis auf Justin, wie Corwin auffiel, der lediglich ein wenig schmunzelte. Immerhin, das war ein gewisser Fortschritt. Die Wunden seines Versagens – echt oder eingebildet – waren noch immer sichtbar, aber sie bluteten wenigstens nicht mehr. Allein um seines Bruders willen konnte Corwin nur darauf hoffen, dass der Moreau-Vorschlag ein Erfolg wurde.
    »Jonny hat mir erzählt, du hättest die Trofts überredet, ein paar Truppentransporter für die Evakuierung von Caelian zur Verfügung zu stellen«, fuhr Pyre fort. »Wie hast du ihnen denn das verkauft?«
    Corwin zuckte mit den Achseln. »War eigentlich gar nicht schwer. Sollte es den Qasamanern tatsächlich gelingen, in den Weltraum vorzudringen, wäre es den Baliulys durchaus lieb, wenn sie für uns eine ebenso unmittelbare Bedrohung darstellten wie für sie. Es ist zu ihrem Vorteil, wenn sie uns die neuen Welten überlassen und uns ein wenig bei der Besiedlung helfen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sie gerade die Kosten für einen Krieg eingespart

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