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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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Lage, den Fluchtweg eines anderen Cobras aus dieser Zelle vorherzusagen, aber das wäre es dann in etwa auch schon.
    Doch die ganze Debatte war letzten Endes nichts weiter als ein mentales Training … denn Jonny wusste nur zu gut, dass der beabsichtigte Handel illusorisch war. Irgendwo längs des Troft’schen Spießrutenlaufes – irgendwo gegen Ende – wartete etwas, das ihn bestimmt töten würde.
    Eine idiotensichere tödliche Falle gibt es nicht. C-3 Bai hatte ihnen das auf Asgard immer wieder eingeschärft, bis Jonny es selbst geglaubt hatte. Allerdings war man immer davon ausgegangen, dass der Gefangene wusste, womit er es zu tun hatte. Jonny hatte keine Ahnung, wie der tödliche Angriff erfolgen würde, er hatte kein Gespür für die Anlage dieses Gebäudes, er wusste nicht einmal, wo auf Adirondack er sich befand.
    Daher war seine Pflicht leider klar. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Warnsignal seiner Nerven, das ihm den Versuch, ihn wieder einzuschläfern, anzeigen würde. Wenn und falls es dazu kam, wäre er gezwungen, seine Fesseln zu sprengen und ein Minimum an Information gegen sein Wachsein einzutauschen. Bis dahin … blieb ihm nichts weiter übrig als abzuwarten.
    Und zu hoffen. So unlogisch das vielleicht auch war.
     
    Sie saßen da und lauschten, und als Deutsch fertig war, sah er ihnen an, dass sie nicht überzeugt waren.
    Ama Nuki sprach es als Erste aus. »Ein zu großes Risiko«, sagte sie und schüttelte langsam den Kopf, »bei so geringen Aussichten auf Erfolg.«
    Die Untergrund- und Cobra-Anführer rutschten unruhig auf ihren Stühlen herum, doch so ohne weiteres zustimmen wollte niemand. Demnach gab es noch eine Chance …
    »Hören Sie zu«, meinte Deutsch, darum bemüht, auch weiterhin vernünftig zu wirken. »Ich weiß, es klingt verrückt, aber ich
sage Ihnen, ich habe Jonny gesehen, als man ihn in einen Kopter geschafft hat, und dieser Kopter ist tatsächlich Richtung Süden geflogen. Sie wissen ebenso gut wie ich, dass es keinen Grund gibt, weshalb sie ihn woanders als in ihr Krankenhaus bringen sollten, wenn sie ihn einfach nur sezieren wollten. Sie müssen also etwas anderes vorhaben, etwas, für das sie ihn lebend brauchen – und wenn er noch lebt, kann man ihn auch retten.«
    »Aber zuerst muss man ihn finden«, erklärte Jacob Dane geduldig. »Von Ihrer Schätzung, wo die Maschine gelandet ist, mal abgesehen, aber die Annahme, die Suche nach ihm könne irgendein Zeichen von ihm ans Licht bringen, ist bestenfalls ein frommer Wunsch.«
    »Wieso?«, konterte Deutsch. »Wo immer die Trofts ihn auch unterbringen wollen, das Gebäude müsste eher groß sein, praktisch unangreifbar und vermutlich leerstehend. Schon gut, schon gut – ich weiß auch, dass es in diesem Teil der Stadt eine ganze Menge solcher Gebäude gibt. Aber zumindest haben wir es eingegrenzt.«
    »Und was, wenn wir das Gebäude tatsächlich finden?«, meldete sich Kennet MacDonald zu Wort, ein Cobra aus dem Ostsektor von Cranach. »Werfen wir unsere gesamten Kräfte in einen Überfall, der leicht in einer Katastrophe enden könnte? Die Trofts brauchen doch nichts weiter zu tun, als Moreau zu töten, damit sein Selbstzerstörer das gesamte Gebäude mitsamt seinen Rettern und allem anderen ausradiert.«
    »Gut möglich, dass sie es genau darauf abgesehen haben«, meinte Ama.
    »Wenn sie eine riesige Todesfalle hätten aufstellen wollen, hätten sie ihn einfach in der Wolker-Fabrik lassen können, wo wir uns nicht erst die Mühe hätten machen müssen, ihn aufzuspüren«, hielt Deutsch dagegen, der gegen das Gefühl ankämpfte, dass er bei dieser Auseinandersetzung den Kürzeren ziehen würde. Er warf Halloran einen glühenden Blick zu, doch der hielt sich weiterhin bedeckt. War ihm Jonnys Rettung gleichgültig?

    »Ich muss Kennet Recht geben«, sagte Pazar Oberton, ein Untergrundführer aus MacDonalds Sektor. »Wir haben Sie nie gebeten, einen von unseren Leuten zu retten, und ich halte es für falsch, gemeinsam nach Süden vorzustoßen, nur um einen von Ihren Leuten zu retten.«
    »Wir führen hier kein Handelsregister, sondern einen Krieg«, fuhr Deutsch ihn an. »Und falls Sie es vergessen haben, wir Cobras sind Ihre beste Chance, diesen Krieg zu gewinnen und diese verdammten Invasoren von Ihrem Planeten zu vertreiben.«
    »Von unserem Planeten?«, murrte Dane. »Sie sind also offiziell ausgewandert?«
    Dane würde niemals erfahren, wie nahe er in diesem Augenblick dem Tod war. Deutsch biss

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