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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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wird?«
    Kruins Blick ruhte streng auf ihrem Gesicht. »Entwicklung und Herstellung elektronischer Geräte«, erklärte er. »Offenbar in großer Zahl, nach den Mengen veredelten Metalls zu urteilen, das sie von uns beziehen.«
    »Mengen, die für diese Art elektronischer Erzeugnisse übertrieben scheinen?«, fragte Jin.
    »Wie viel Metall ist übertrieben?«, konterte Kruin. »Ich müsste ihre Stückzahlen kennen, um einen Vergleich anzustellen.«
    »Nun, was genau produzieren sie? Haben Sie irgendwelche Proben hier?«
    Kruin schüttelte den Kopf. »Ihre Produkte gehen hauptsächlich in die Städte.«
    Zumindest erzählen sie das den Bewohnern der Siedlungen, dachte Jin. »Gibt es eine Möglichkeit, ihre Produktionszahlen zu überprüfen?«
    Kruin und Daulo sahen sich an. »Vielleicht könnten wir für Azras die entsprechenden Zahlen bekommen«, erklärte ihr Kruin. »Für die anderen Städte … unwahrscheinlich. Es wäre hilfreich, wenn wir wüssten, wonach Sie suchen.«

    Jin holte tief Luft. »Das Analyseteam auf Aventine ist offenbar der Ansicht, bei Mangus könnte es sich um ein Testgelände für Raketen handeln.«
    Plötzlich verhärtete sich Kruins Gesicht. »Ein Testgelände für Raketen? Was für eine Art von Raketen?«
    Jin streckte die Hände aus, die Handflächen nach oben gekehrt. »Das ist eines der Dinge, die ich herausfinden muss. Aber mir fallen nur zwei Verwendungsmöglichkeiten für Raketen ein: als Fahrzeug für Reisen durchs All … oder als Waffe.«
    Eine ganze Weile starrte Kruin sie schweigend an. »Wenn Ersteres der Fall ist, dann werden Sie also in Ihren Bericht schreiben, dass wir wieder eine Bedrohung für Sie darstellen?«, sagte er plötzlich schroff. »Und die Höllenkrieger werden wieder hierherkommen und Mangus als Warnung zerstören? Wenn es aber nur darum geht, dass die Städte vorhaben, die Siedlungen zu erpressen oder ihnen den Krieg zu erklären, dann ziehen Sie sich lächelnd zurück und lassen uns in Ruhe?«
    Jin sah ihm in die Augen, ohne mit der Wimper zu zucken. »Wenn wir nichts weiter wollten, als Sie zu vernichten, könnten wir dies auf hundert verschiedene Arten tun. Das ist keine Drohung, das ist einfach die Realität. Ursprünglich stammen Sie aus dem Alten Imperium der Menschen – Sie müssen sich doch noch an die grauenhaften Waffen erinnern, die eine hoch technisierte Welt hervorbringen kann.«
    Kruin verzog das Gesicht. »Das tun wir«, gab er zu. »Und genau das war einer der Gründe, weshalb unsere Vorfahren ausgewandert sind.«
    »Also schön. Wir haben nicht die Absicht, Sie zu vernichten – ob Sie das glauben oder nicht: Es ist die Wahrheit. Ebenso stimmt, dass wir absolut kein Interesse daran haben, einen sinnlosen Krieg gegen Sie zu führen. Wir haben weder die Zeit noch das Geld noch genug Menschen, um sie dafür zu vergeuden. Wenn Qasama an der Schwelle zur Raumfahrt steht … nun, damit sollten wir leben können. Das heißt, solange wir nicht einen Angriff erwarten müssen.«

    Daulo zischte spöttisch. »Wer auf Qasama wäre so töricht, einen derart selbstmörderischen Angriff anzuführen? Und wer wäre so töricht, demjenigen zu folgen?«
    Jin schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht. Das ist ein weiterer Punkt, den ich klären muss.«
    »Und wenn in Mangus Raketen für einen Vernichtungskrieg gebaut werden?«, beharrte Kruin. »Wird sich Ihr Volk, nachdem es uns an diesen Punkt geführt hat, einfach von uns abwenden?«
    Jin biss die Zähne aufeinander. Wiederum hatte es keinen Zweck zu lügen. »Das ist möglich. Ich will es nicht hoffen, aber unsere Führung könnte sich so entscheiden. Doch bitte bedenken Sie, dass nach dem Tod meiner Begleiter ich die Mission bin. Wenn Sie meinem Bericht zufolge jedoch keine Bedrohung mehr darstellen und wir mit Sicherheit mehr gewinnen, falls wir mit Ihrer Kultur politische und wirtschaftliche Beziehungen aufnehmen und verhindern, dass Ihre Kultur sich selbst zerstört …« Sie zuckte mit den Achseln. »Wer weiß schon, wie diese Leute entscheiden werden? Und da mein Onkel dem Direktorat angehört, hat meine Stimme zumindest eine Chance, gehört zu werden.«
    »Das ist Ihr Onkel, der damals mit knapper Not von Qasama hatte fliehen können«, erinnerte er sie spitz.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ein anderer. Sein Bruder. Corwin Moreau ist Gouverneur auf Aventine.«
    Kruin runzelte die Stirn. »Ihre Familie hat in Ihrer Welt einen solchen Status und verfügt über so viel Macht?«
    Ein Schauer lief Jin

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