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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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Kritik gegenüber durchaus aufgeschlossen, Mr. Fraser.« Seine Stimme klang ruhig, dennoch schwang eine gewisse Gereiztheit darin mit. »Ihr Ton jedoch ist nicht akzeptabel.«
    Fraser dachte nicht daran, klein beizugeben. »Vergessen Sie’s. Wie sollen wir Ihrer Ansicht nach mit ihm umgehen, wenn er so auf Angriffe reagiert?« Er schnaubte. » Angriffe, dass ich nicht lache. Es waren zwei Jungs, die ein Spiel spielen wollten.«

    »Denken Sie doch einmal nach«, fuhr D’arl ihn an. »Wir konnten unmöglich riskieren, dass ein Cobra von den Trofts gefangen genommen und mit einem umprogrammierten Computer zu uns zurückgeschickt wurde. Die Cobras waren und sind in allererster Linie Soldaten, und jede einzelne ihrer Waffen und Vorrichtungen ergibt vom militärischen Standpunkt aus einen Sinn.«
    »Ist eigentlich niemand auf die Idee gekommen, dass der Krieg eines Tages aus sein würde? Und dass die Cobras wieder ins Zivilleben zurückkehren würden?«
    Vielleicht hatte D’arls Lippe gezuckt, seine Stimme jedoch blieb fest. »Eine weniger schlagkräftige Ausrüstung hätte das Imperium in diesem Krieg möglicherweise den Sieg und ganz sicher sehr viel mehr Cobras das Leben gekostet. Wie auch immer, jetzt ist es geschehen, und Sie werden einfach, wie jeder andere auch, lernen müssen, damit umzugehen.«
    Stillman runzelte die Stirn. »Wie jeder andere auch? Wie weit ist dieses Problem denn verbreitet?«
    D’arl drehte sich wieder zum Bürgermeister um, offensichtlich verärgert darüber, dass ihm diese Bemerkung herausgerutscht war. »Es sieht nicht gut aus«, gab er schließlich zu. »Wir hatten gehofft, nach dem Krieg so viele Cobras wie möglich in der Armee halten zu können, von Rechts wegen stand es jedoch allen frei, den Dienst zu quittieren, und über zweihundert haben das auch getan. Viele von ihnen haben ähnliche Probleme. Wir versuchen, ihnen zu helfen, doch das ist schwierig. Die Menschen fürchten sich vor ihnen, und das behindert unsere Bemühungen.«
    »Können Sie Jonny nicht irgendwie helfen?«
    D’arl zuckte kaum merklich mit den Achseln. »Ich weiß nicht. Sein Fall ist insofern ungewöhnlich, als er in eine Kleinstadt zurückgekehrt ist, wo jeder weiß, was er war. Möglicherweise würde es ihm helfen, ihn auf einem anderen Planeten unterzubringen und ihn vielleicht mit einer neuen Identität auszustatten. Aber irgendwann würden die Leute dahinterkommen. Die Kraft eines Cobras lässt sich nur schwerlich lange verheimlichen.«

    »Wie auch die Reflexe eines Cobras.« Stillman nickte verbittert. »Außerdem lebt Jonnys Familie hier. Ich glaube kaum, dass es ihm gefallen würde, sie zu verlassen.«
    »Deswegen will ich mich auch nicht für eine Umsiedlung aussprechen, obwohl in solchen Fällen üblicherweise so vorgegangen wird«, sagte D’arl. »Die meisten Cobras erfahren von ihrer Familie keine solche Unterstützung wie er. Das spricht sehr zu seinen Gunsten.« Er erhob sich. »Morgen früh werde ich Horizon verlassen, doch den nächsten Monat über werde ich noch ein paar Tagesreisen von hier entfernt bleiben. Sollte irgendetwas vorfallen, können Sie mich über das Büro des Generalgouverneurs von Horizon in Horizon City erreichen.«
    Stillman erhob sich aus seinem Sessel. »Ich nehme an, das Zentrale Komitee wird versuchen, irgendeine Lösung für dieses Problem zu finden.«
    D’arl blickte ihm ruhig in die Augen. »Mr. Stillman, das Komitee ist über diese Situation weit mehr besorgt als Sie. Sie verwalten eine kleine Stadt im Siedlungsgrenzgebiet, wir haben es mit siebzig Welten zu tun. Wenn es eine Lösung gibt, werden wir sie finden.«
    »Und was sollen wir bis dahin tun?«, erkundigte sich Fraser mit schwerer Stimme.
    »Ihr Bestes geben, was sonst. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.«
     
    Jame blieb vor der Tür stehen, holte tief Luft und klopfte leise. Keine Antwort. Er hob die Hand, um erneut zu klopfen, und besann sich dann eines Besseren. Schließlich war dies auch sein Zimmer. Er öffnete die Tür und ging hinein.
    Jonny saß an James Schreibtisch, die Hände vor sich zu Fäusten geballt, und starrte aus dem Fenster. Jame räusperte sich.
    »Hallo, Jame«, sagte Jonny, ohne sich umzudrehen.
    »Hi.« Der Schreibtisch war, wie Jame sah, mit offiziell aussehenden Magnetformularen übersät. »Ich bin bloß vorbeigekommen, um dir zu sagen, dass das Abendessen in einer Viertelstunde
fertig ist.« Er deutete mit dem Kopf auf den Schreibtisch. »Was hast du vor?«
    »Ich bin

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