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Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Titel: Cocaine oder die Lust zur Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
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schließlich hatte Joe einen kleinen Denkzettel verdient. Lächelnd gab er ihm einen Klaps auf die Schulter, als wären sie die besten Kumpel. „Na, wieder auf den Beinen?"

Joe zuckte zusammen, kämmte sich stöhnend mit den Fingern das Haar aus dem Gesicht und sah zu ihm auf. „Hey, nicht so rüde ja? Bin schwer angeschlagen, Mann. Hab gehört, du hast mich nach Hause gefahren. Vielen Dank, auch für den Weckanruf heute Morgen. Hast was gut bei mir. War allerdings ganz schön hart, aus dem Bett zu kommen."
    „Wer trinken kann, kann auch arbeiten, hat mein Großvater immer gesagt." „Mann, der Spruch haut mich um. Das war es jetzt, was ich noch gebraucht habe. Hat eigentlich keiner Mitleid mit mir heute Morgen?", klagte Joe mit übertrieben weinerlicher Stimme.
    „War ganz schön heftig gestern, was?", meinte Aidan nur und sah Joe prüfend an. Na, war ja klar. Der konnte sich an nichts mehr erinnern. Filmriss.
    „Du scheinst dafür umso fiter zu sein."
    „Ja, keine Ahnung, kann eine Menge vertragen. War schon immer so und ist in meinem Job unbezahlbar."
    „Dann pass aber auf, dass du nicht irgendwann eine tödliche Dosis abkriegst und dich am nächsten Morgen wunderst, dass du die Englein singen hörst.", rief Kate kichernd herüber, die ihrem Telefonhörer die Muschel zuhielt.
    Aidan grinste schief, er mochte es, wie sie ihn aufzog. Seit dem gestrigen Abend schien er trotz seiner Sonderstellung allseits akzeptiert zu sein. Wer Joe beim Schwimmen besiegte, ihn unter den Tisch trank und ihn dann auch noch nach Hause fahren konnte, war ihr Held. Dort drüben tuschelten Marc Tanner und McGraw, der gestern beim Schwimmen nicht dabei gewesen war, miteinander und schauten auffällig unauffällig auf die Beule in seinem Schritt. War die Größe seines Geschlechts jetzt schon allgemeines Gesprächsthema?
    Es wurde Zeit, dass sie hier weg kamen, sonst wurde aus der Mücke noch ein Elefant. Er machte Joe ein Zeichen und der trank den letzten Rest des Aspirins und erhob sich mühsam. Als er seinen Autoschlüssel aus der Hosentasche kramen wollte, sagte Aidan schnell: „Wir nehmen meinen Wagen ich fahre heute. Was steht denn an?"
    Joe trottete neben ihm her und schien angestrengt nachzudenken.
    „Oh Mann, ich glaube, heute stelle ich mal die Fragen. Du hast übrigens immer noch eine ganz schöne Fahne. In meinem Handschuhfach ist Pfefferminz, am besten lutscht du gleich die ganze Rolle."
    Bis zum Nachmittag hatten sie weitere sechs Leute von der Liste befragt und nichts herausbekommen, was sie nicht schon wussten. Es war frustrierend, aber so war das nun einmal. Es konnten Tage vergehen, bevor sie ein weiteres Puzzelsteinchen fanden. Polizeiarbeit war zu neunundneunzig Prozent vergebliche Fleißarbeit. Zum Schluss fuhren sie wieder in die Union Street, um Mr. Daucher den versprochenen Besuch abzustatten.
    Joes Kopf ging es etwas besser, und er bestand darauf, allein hineinzugehen. „Ist nicht nötig, dass du mitkommst.", meinte er bemüht lässig und stieg aus dem Wagen.

    ***

„Also, Mr. Daucher, haben Sie es sich überlegt? Geben Sie mir die Namen?", fragte Joe, als Leeland und er es sich im leeren Hinterzimmer bequem gemacht hatten.
    Leeland zog einen Schmollmund. „Warum ist Agent Robineaux nicht mitgekommen? Ich hatte extra darum gebeten. Ich weiß nicht, ob ich Ihnen die Listen geben soll, wenn Sie mir so wenig entgegenkommen."
    „Aidan geht Sie nichts an.", raunzte Joe ... heftiger als beabsichtigt. Leeland schaute überrascht zu ihm hinüber. „Ah, so steht die Sache also. Sie selbst sind an ihm interessiert. Haben wohl ältere Rechte, was? Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Schade, ich hätte gerne einmal von ihm genascht. Er ist aber auch besonders lecker, nicht?"
    Joe wurde es heiß. Er würde doch nicht rot werden? „Reden Sie kein dummes Zeug.", schnauzte er Leeland mürrisch an. Er war heute nicht in Stimmung für so etwas. „Und jetzt geben Sie mir endlich die Listen."
    „Aber ja doch." Leeland hob affektiert abwehrend seine Hand. „Wir Schwestern müssen schließlich zusammenhalten, nicht wahr?"
    „Was fällt Ihnen...“, ein polterte Joe los, doch Leeland stand mit einer wegwerfenden Geste auf, bückte sich geziert, zog ein Blatt unter einer Ecke des Teppichs hervor und reichte es Joe. „Bitte, mein Lieber."
    „Danke", sagte Joe einsilbig und wollte schon gehen, als Leeland ihm nachrief: „Bekommt eine folgsame Schwester denn kein Abschiedsküsschen?"
    Joe sah Leeland nur

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