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Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Titel: Cocaine oder die Lust zur Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
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wutschnaubend an, dann stapfte er hinaus und schmetterte die Tür hinter sich ins Schloss.

    „Hey, Hey, Hey", meinte Aidan, der sich gegen den Mustang gelehnt hatte und Joe nun türenknallend und rot vor Wut aus dem Haus stürmen sah. „Was ist denn los? Hat er sich geweigert?"
    „Nein, wir haben die Liste. Setz dich ins Auto und gib mir den Schlüssel, ich fahre."
    Aidan gab ihm wortlos die Schlüssel, achtete lediglich darauf, sich gut anzuschnallen.
    Mit quietschenden Reifen und schleuderndem Heck fuhr Joe los.
    ***
    „Was ist denn bloß passiert bei Daucher?", fragte Aidan, als sie abends nebeneinander an Toms Theke standen, und Joe sein erstes Bier in einem Zug leerte.
    „Geht dich nichts an. War privat."
    „Privat? Du kennst ihn doch überhaupt nicht. Er ist ein wichtiger Zeuge, und du hast einen privaten Streit mit ihm?“
    „Mann, Alter, du nervst, merkst du das nicht?", zischte er. „Überhaupt, du immer mit deiner überheblichen Art. Du stehst wohl über allem, he? Dir kann anscheinend keiner was. Ich habe es satt, ständig von dir überwacht und belauert zu werden." Langsam redete er sich in Rage und wurde dabei immer lauter. „Was machst du, wenn ich einen Fehler mache. Verpetzt du mich dann?"

Das versetzte Aidan einen schweren Stich. Joe war es völlig gleichgültig, wer seine ungerechten Anschuldigungen noch alles mitbekam. Sie erregten Aufmerksamkeit, die meisten drehten sich schon zu ihnen um.
    Marc, der neben Joe an der Theke lehnte, legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Hey, Kumpel, findest du nicht, dass du ein wenig übers Ziel hinausschießt?", ver- suchte er ihn zur Vernunft zu bringen, doch Joe stachelte das nur noch heftiger an.
    „Von wegen, jetzt bekommt er es mit mir zu tun." Er riss sich von Marc los. „Dem werd ich zeigen, was ein richtiger Cop ist." Er trat einen Schritt zurück und konfrontierte Aidan mit geballten Fäusten. „Komm her du Großmaul, jetzt kannst du beweisen, was in dir steckt!", fauchte er ihn an.
    „Du willst dich wirklich mit mir prügeln?", fragte Aidan und sah ihm gelassen in die Augen.
    „Da, du machst es schon wieder.", schrie Joe „Habt Ihr es gesehen? Immer diese scheiß herablassende Art. Du regst dich wohl über nichts auf, was? Aber ich, ich rege mich auf, und ich hätte nichts gegen einen Kampf einzuwenden."
    Aidan, hatte keine Lust, sich auf ein Gerangel mit Joe einzulassen. „Du bist kleiner als ich, das wäre nicht fair." Er wollte sich schon abwenden, um weiter sein Bier zu trinken. Doch diese Abfuhr machte Joe noch wütender, brachte ihn dermaßen gegen Aidan auf, dass er ausholte und unerwartet zuschlug.
    Das Bier spritzte durch die Gegend, Aidan wurde nach hinten gerissen und landete einen halben Meter weiter auf dem Boden, knallte mit dem Rücken gegen die Theke. Wie der Blitz war er wieder auf den Beinen. Seine Reflexe befahlen ihm, sich sofort auf den Angreifer zu stürzen.
    Gerade noch rechtzeitig kam er zur Besinnung, brach den Angriff mitten in der Bewegung ab und tat so, als habe ihn der Schlag beeindruckt. Im Ernstfall läge Joe jetzt je nach Situation schon gefesselt oder tot auf dem Boden. Aber er wollte ihn nicht demütigen. Er rieb sich das schmerzende Kinn und schaute blinzelnd zu Joe auf. „Du hast einen ganz schönen Bums."
    „Komm her und wehr dich.", schrie Joe und tanzte mit geballten Fäusten und schwingenden Schultern von einem Bein auf das andere, kam sich wohl vor wie Muhammad Ali persönlich und schien fest entschlossen zu kämpfen.
    Dem nächsten Schlag wich Aidan geschickt aus, und Joe wurde von seinem eigenen Schwung herumgerissen.
    Aidan nutzte den Vorteil nicht. Vielleicht war es sogar besser, Joe gewinnen zu lassen. Nein, das ging nicht, das würde er merken. Schließlich war Aidan für seine Kampferfahrung bekannt. Aber Unentschieden, ein Unentschieden würde sich machen lassen.
    Joe schnaubte wütend, nicht getroffen zu haben, und ging erneut auf Aidan los. Inzwischen hatten fast alle Gäste ihr Bier vergessen und standen um die zwei Kampfhähne herum. Die ersten Wetten wurden abgeschlossen, und als jetzt Aidan den nächsten Hieb von Joe mit dem Unterarm abblockte, war die Hölle los. Alles schrie durcheinander.
    Tom wollte schon eingreifen, doch Aidan sah ihn eindringlich an und schüttelte leise den Kopf. Er wusste schon, was er tat, und Tom hatte wohl genug Menschen- kenntnis, um ihm zu vertrauen. Jedenfalls nahm er nur seine besten

Whiskyflaschen unter den Arm und verschwand im Hinterzimmer,

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