Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Titel: Cocaine oder die Lust zur Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
Vom Netzwerk:
das noch, dachte Aidan verzweifelt. Jetzt hatte er dieses
    Gottesgeschenk von Mann in den Armen, bekam eine Latte so steif wie ein Brett und durfte sich nichts anmerken lassen.
    „Aber einen tr... trinken wir noch.", lallte Joe, sobald sie auf der Straße standen. „Da hinten ish'ie Bar ... nack... nackte Tänzerinnen, völlich nackt!" Joe wollte genüsslich seine Fingerspitzen küssen, traf aber daneben und küsste schmatzend die Luft. „Das sind Klassheweiber, sage ish dir. So wash hash'u noch nich geshehen. Un'die shtehn auf mich."
    Joe machte sich von ihm los und torkelte vor sich hinmurmelnd auf die Bar zu: „.... diese Augen vergessen."
    „Was für Augen?"
    „Verfolgen mich..."
    Augen? Aidan seufzte und gab sich einen Ruck. Wer weiß, von welchem Mädchen diese Hete da wieder schwatzte. „Du redest dummes Zeug, Joe." Er schnappte sich seinen Arm und zog ihn herum. „Höchste Zeit, ins Bett zu gehen, Kumpel."
    Aber Joe wehrte sich gegen ihn, und da platzte Aidan die Hutschnur: „Jetzt ist Schluss. Komm, Joe, es geht nach Hause.", fuhr er ihn an und zog ihn einfach mit sich. Er hatte es gründlich satt, sich mit dem Kerl herumzuschlagen.

Ein paar Schritte weiter die Straße herunter stand sein schwarzer Mustang. Vorsichtig lehnte er Joe dagegen, während er aufschloss und die Beifahrertür öffnete. Wie in Zeitlupe glitt Joe zur Seite am Wagen hinunter und Aidan konnte ihn gerade noch auffangen, bevor er auf den Asphalt geknallt wäre wie ein Brett. Er zog ihn hoch und ließ ihn auf den Sitz gleiten. Dann schob er Joes Beine hinein und schnallte ihn an.
    Aidan fuhr langsam. Jetzt gegen zwei Uhr morgens waren nicht viele Fahrzeuge unterwegs. Das Licht der Straßenbeleuchtung, Ampeln und Reklametafeln über- strahlte das der Sterne, der Himmel dahinter war schwarzer Samt. Manchmal auf einer der zum Hafen hinunterführenden Straßen erhaschte man einen Blick auf das glitzernde Wasser und die roten und gelben Positionslichter der Schiffe. Der kalte Wind, der sich am Nachmittag erhoben hatte, war endlich eingeschlafen.
    Joe kurbelte die Scheiben hinunter und ließ sich die laue Nachtluft durchs Haar wehen. Warm und schwer vom Duft der Blüten in den Parks streichelte sie seine Haut.
    Langsam fand Aidan wieder zu seiner inneren Ruhe. Vielleicht würde er gleich noch Paul anrufen. Er wollte sich sowieso bei ihm entschuldigen. Beim letzten Mal war er eindeutig zu weit gegangen. Oder sollte er lieber Michael fragen? Die Nacht damals mit ihm war schön gewesen, und obwohl Aidan sich danach nicht mehr bei ihm meldete, hatte Michael ihn anscheinend nicht vergessen.
    Was wollte er mehr? Ein schöner Körper, ein heißer Fick ... das war es doch, wonach es ihn verlangte, oder? Alles, was er tun musste, war, diesen Kerl, der da neben ihm im Schlaf vor sich hinmurmelte, in seiner Wohnung abzuliefern, dann war er frei. Er hatte sich den ganzen Tag zusammenreißen müssen, die paar Minuten würde er auch noch schaffen. Es galt einfach, noch eine Weile durch- zuhalten, bis er sich ohne Gefahr für seinen Job und sein Ansehen bei Paul oder Michael abreagieren konnte.
    Das Mietshaus, in dem Joe wohnte, war eines dieser heruntergekommenen Stuckgebäude, in denen meist nichts funktionierte außer den Feuerleitern.
    „Hey, dash isha mein Haush.", meinte Joe mit der erstaunten Fröhlichkeit eines Betrunkenen, als sie aus dem Auto stiegen.
    „Warte ... eine Sekunde." Er lehnte sich in den Hauseingang und kramte in seinen Taschen. „Ishab den Schlüssel. Wir können aufschließen und dann ... trinkewir noch einen ... einen Absacker, na wie war dash? Ich hab'nen guten Whisky für dich. Keinen Shoushern Comfort, leider, aber der Whisky ish gut."
    Aidan grinste. ,Southern Comfort', ha, der war gut!"
    Endlich hatte Joe den Schlüssel gefunden und zog ihn so ungeschickt aus der Hosentasche, dass sein Taschenmesser, ein kleines Aststück, eine Muschel, einige Münzen und diverse Zettel mit herauskamen und über den Boden kullerten. Er hatte Hosentaschen wie ein kleiner Junge.
    Während Joe sich schwankend mit dem Schloss beschäftigte, suchte Aidan alles wieder zusammen und steckte es zurück.
    „Schliesh du auf, ish glaube, ish brauch'ne Brille, kann dasch verflixte Loch nich finden.", meinte Joe nach einigen vergeblichen Versuchen.
    Also nahm Aidan ihm den Schlüssel ab, öffnete die Haustür und zog Joe mit sich in den Flur. Ein lauter Rums, und die Tür schlug hinter ihnen ins Schloss. Sie

waren allein im Dunklen. Nur das

Weitere Kostenlose Bücher