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Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Titel: Cocaine oder die Lust zur Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
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beide das Lokal in verschiedenen Richtungen, ziemlich mitgenommen und ohne noch viel miteinander gesprochen zu haben.

    ***
    Aidan fuhr nach Hause, verschaffte sich Erleichterung und lag dann grübelnd die halbe Nacht wach. Er verfluchte sich, so feige zu sein, wenn es um sein
    Liebesleben ging. Selbst wenn Joe vorhin nicht für ihn steif geworden war, er hatte ihn mit eindeutigem Verlangen angestarrt, als er sein Hemd auszog. Und der Beinahekuss gestern im Treppenhaus blieb eine Tatsache. Kinder und Betrunkene sagten die Wahrheit – Joe fühlte sich eindeutig zu ihm hingezogen. Vielleicht war das sogar der eigentliche Grund für die Prügelei. Joe ärgerte sich bestimmt über seine Gefühle. Sicher empfand er sie als Schwäche, als etwas Abartiges. Es wäre höchste Zeit, sich einmal gründlich mit Joe auszusprechen – aber der große Aidan Robineaux hatte ja genau davor zu viel Angst.

    ***
    Joe ging ins Kino, um sich abzulenken. Er hatte gerade das Ticket gekauft und wartete im Foyer auf den Beginn der Vorstellung, als am anderen Ende der Halle die Zuschauer der vorherigen Vorstellung das Kino verließen. Eine zierliche Frau mit brünetten langen Locken kam ihm bekannt vor, als sie an ihm vorbei ging. Im letzten Augenblick erkannte er sie, und auch sie blieb stehen und sprach ihn überrascht an.
    „Sergeant Hooker! Wie nett, Sie zu sehen. Sie wollen ins Kino?"

Er nickte „Hallo, Ms. Miller." Sie trug die Haare offen, nicht hochgesteckt wie im Büro. Deshalb hatte er sie nicht sofort erkannt.
    „Hätten Sie nicht Lust, noch etwas mit mir trinken zu gehen?" Als wäre sie erschrocken über ihre eigene Direktheit, weiteten sich ihre blauen Augen und sahen ein wenig ängstlich zu ihm hoch.
    Noch bevor er recht über die Konsequenzen nachgedacht hatte, sagte er zu, und sie gingen nebeneinander her zum Ausgang, wo er seine Eintrittskarte dem nächstbesten Jungen in die Hand drückte.
    Der Abend war schön, die Luft war lau, und er hatte ein Mädchen neben sich, das nicht nur hübsch, sondern auch nett war. Was wollte er mehr? Die Welt war viel einfacher, als man sie sich immer machte. Erleichtert legte er einen Arm um Maggie und ging mit ihr die Straße lang. Sie ließ sich führen, anschmiegsam und voll von kindlichem Vertrauen in ihn und seine schützende Männlichkeit.

    ***
    Am nächsten Tag fuhr Joe mit gemischten Gefühlen ins Präsidium. Aidan würde heute Morgen in die FBI-Zentrale fahren, um einen Zwischenbericht abzufassen, und Joe war froh, mal einen halben Tag alleine zu sein. Aidan verwirrte ihn einfach zu sehr. Es war höchste Zeit, sich zusammen zu reißen.
    Gestern, nachdem er Maggie zu Hause abgesetzt hatte, schlief er zwar beruhigt ein, weil der Abend mit ihr wirklich nett war, doch heute beim Aufwachen überfielen ihn seine Zweifel mit erneuter Wucht und drückten ihn nieder. Er musste an den gestrigen Abend denken. An Aidans Nähe und seinen Anblick, die ihn verwirrten. An seine harte Brust, die sehnigen Muskeln, das wirklich sen- sationelle Sixpack, die fast schwarzen Brustwarzen, die zusammengezogen waren, als sei er erregt. Die schmale Goldkette um seinen Hals ließ seine Haut noch dunkler und samtiger wirken.
    Joe hatte die vielen Narben entdeckt, Andenken an Aidans Kämpfe. Er schluckte beim Gedanken an die eine, die sich wie ein feiner Graben über seine linke Brust zog und einen Teil der Brustwarze weggerissen hatte, ein Streifschuss. Das hatte ihn gegen seinen Willen ziemlich beeindruckt und das Verlangen in ihm geweckt, jede einzelne dieser Narben zu erkunden.
    Sicher, er hatte ihn im Schwimmbad schon nackt gesehen. Wenn er jetzt an ihn dachte, wie er sich unter der Dusche wie alle anderen die Badehose auszog, blieb ihm die Luft weg. Sein Schwanz war noch größer, als er sich ihn vorgestellt hatte. Sehr dunkel, sehr glatt und schwer mit einem dicken runden Kopf, den seine Vorhaut selbst in erschlafftem Zustand nur mühsam verbarg.
    Aber im schummrigen Licht der Kneipe, umgeben von all den korrekt gekleideten Leuten, war ihm die Nacktheit seines Oberkörpers noch erregender erschienen, die unter seinem weißen Hemd zum Vorschein kam. Wieder und wieder sah er den dunklen Flaum über dem Hüftbund seiner Anzughose vor sich. Sein Bauch war hart und flach, und Joe sah deutlich seinen Puls, der in den verfüh- rerischen Kuhlen seiner Leistengegend pochte.
    Joe hatte dagestanden und ihn angestarrt wie ein Idiot und dabei die ganze Zeit die Luft angehalten. Hoffentlich hatte niemand den Blick

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