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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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der Leiche. »Ich erzähle Ihnen einmal mehr von meiner Gönnerin, wenn wir Muße dazu haben. Bertine könnte Ihnen gefallen.«
    Ich vermutete, dass Mr Cataliades gelegentlich auch in die Zukunft schauen konnte.
    »Zu unserem Glück fiel Callaway Bertine auf, als er seine Nachforschungen weiter vorantrieb. Für ihn war es natürlich eher ein Unglück.« Mr Cataliades warf einen Blick auf den reglosen Donald. »Callaway spürte eine Frau auf, die angeblich Expertin für Elfenliebe war und ihm Dinge über diese legendäre Elfengabe erzählen konnte, die nur wenigen bekannt waren; vor allem die Tatsache, dass es hier auf dieser Erde kein Exemplar mehr davon gibt. Leider hat diese Expertin – bei der es sich um Bertine persönlich handelte, wie Sie zweifellos schon vermutet haben – nicht gewusst, dass sie unbedingt hätte schweigen müssen. Denn weil die liebe Bertine glaubte, es gebe in beiden Welten kein Cluviel Dor mehr, hat sie völlig vorbehaltlos darüber geredet. Ihr war also nicht bewusst, welchen Fehler sie beging, als sie Callaway erzählte, dass ein Cluviel Dor beinahe jede Form annehmen könne. Callaway hat nicht mal geahnt, dass der Gegenstand, den er in der Hand gehalten hatte, wirklich eine Elfengabe war, bis er mit Bertine sprach. Er stellte sich vor, dass Gelehrteund Volkskundler eine hübsche Summe dafür hinlegen würden, so ein antikes Stück zu besitzen.«
    »Als er mir das Geheimfach zeigte, ist mir gar nicht aufgefallen, dass er es schon einmal geöffnet hatte«, sagte ich leise. »Wie kann das sein?«
    »Hatten Sie Ihre Schutzbarrieren hochgezogen?«
    »Ja, bestimmt.« Ich tat es schon ganz automatisch, um mich zu schützen. Eine solche Rundumblockade konnte ich natürlich nicht den ganzen Tag aufrechterhalten, und auch nicht jeden Tag. Und natürlich schützte sie das Hirn nur so, wie Ohrenschützer das Gehör abschotten; es drang immer noch eine ganze Menge durch, vor allem von starken Sendern. Aber Donald war an diesem Tag mit seinen Gedanken offenbar woanders gewesen, und bei all meiner Aufregung über das, was in dem Geheimfach steckte, hatte ich nicht bemerkt, dass er den Butterick-Schnittmusterumschlag und den Samtbeutel nicht zum ersten Mal sah. Er hatte das alles nur für wertloses und bedeutungsloses Zeug gehalten: ein wirrer Brief von einer alten Frau übers Kinderkriegen und Geschenke und ein Beutel, in dem ein alter Kosmetikartikel steckte, vermutlich eine Puderdose. Erst als er später noch einmal über den Fund nachgedacht und den seltsamen Namen gegoogelt hatte, begann er sich zu fragen, ob diese Dinge vielleicht doch wertvoll waren.
    »Ich muss Ihnen so einiges erklären, Kind, das hätte ich schon viel früher tun sollen. Ist es nicht schön, dass wir uns endlich besser kennenlernen? Es tut mir nur leid, dass eine derart große Krise nötig war, damit ich mich endlich zu diesem Vertrauensbeweis durchringe.«
    Ich nickte zurückhaltend. Doch, schon, ich freute mich darüber, von meinem Gönner etwas über meine Telepathie zu erfahren. Aber der Gedanke, dass Desmond CataliadesTeil meines Alltagslebens werden könnte, war auch irgendwie unheimlich. Er wusste natürlich, was ich dachte, deshalb erwiderte ich hastig: »Erzählen Sie mir bitte, was als Nächstes geschah.«
    »Als Diantha darauf kam, Bertine zu befragen, erkannte Bertine, was sie getan hatte. Anstatt einem Menschen ein paar nutzlose Informationen über alte Elfensagen zu geben, hatte sie ein Geheimnis verraten. Sie kam zu mir, als ich mich noch erholte, und da verstand ich endlich, warum ich verfolgt worden war.«
    »Weil …« Ich versuchte, meine Gedanken zu sortieren. »Weil Sie die Existenz dieses Cluviel Dor geheim gehalten hatten?«
    »Ja. Meine Freundschaft mit Fintan, dessen Namen Ihre Großmutter in ihrem Brief erwähnt, war allerdings kein Geheimnis. Der dumme Callaway googelte auch Fintan, und obwohl er über den echten Fintan nichts herausfand, löste die kombinierte Suche nach diesen beiden Begriffen doch einen Alarm aus, der schließlich … in die falschen Ohren drang. Die Tatsache, dass Fintan Ihr Großvater war, ist auch kein Geheimnis, weil Niall Sie aufgesucht und beschlossen hat, Sie mit seiner Liebe und seinem Schutz zu ehren. Und es brauchte nicht viel, um diese Versatzstücke zusammenzusetzen.«
    »Dies ist das einzige Cluviel Dor, das es noch gibt auf der Welt?« Unglaublich.
    »Falls nicht noch eines verloren und vergessen irgendwo in der Elfenwelt liegt. Und glauben Sie mir, es gibt viele,

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