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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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ich und zwang mich zu einem Lächeln. »Ich werde nie vergessen, wie froh ich war, euch alle zu sehen.«
    Niall wehrte meine Dankbarkeit mit einem Handwedeln ab. »Du bist meine Blutsverwandte«, sagte er. Das war ihm Grund genug. Ich dachte an meinen Großonkel Dermot, Nialls halb menschlichen Sohn, der überzeugt war, dass Niall ihn durch einen Fluch mit Wahnsinn geschlagen hatte. Irgendwie ein Widerspruch, hm? Ich hätte meinen Urgroßvater fast darauf hingewiesen, doch ich wollte keinen Ärger, weil ich ihn schon so lange nicht gesehen hatte.
    »Als ich heute Abend durch das Portal kam, habe ich im Erdboden um dein Haus Blut gerochen«, sagte er plötzlich. »Menschliches Blut, Elfenblut. Und jetzt bemerke ich, dass auch oben in deiner Dachkammer Elfenblut ist, das erst vor Kurzem vergossen wurde. Und es wohnen Elfen hier. Wer?« Nialls sanfte Hände ergriffen meine, und ich spürte, wie mich eine Welle des Wohlgefühls durchflutete.
    »Claude und Dermot wohnen hier, ab und zu jedenfalls«, sagte ich. »Wenn Eric länger bei mir bleibt, übernachten sie in Claudes Haus in Monroe.«
    Niall sah sehr, sehr nachdenklich drein. »Welchen Grund hat Claude dir dafür genannt, dass er in deinem Haus wohnen will? Warum hast du das erlaubt? Hattest du Sex mit ihm?« Er klang nicht wütend oder erschüttert, aber die Fragen selbst hatten eine gewisse Schärfe.
    »Erst einmal, ich habe nie Sex mit Verwandten«, erwiderte ich mit eigener Schärfe in der Stimme. Mein Boss, Sam Merlotte, hatte mir mal erzählt, dass für die Elfen solche Beziehungen nicht unbedingt tabu sind, aber für mich auf jeden Fall. Und noch einmal holte ich tief Luft. Herrje, ich würde noch anfangen zu hyperventilieren, wenn Niall länger blieb.
    Ich versuchte es erneut, und diesmal bemühte ich mich, meine Empörung etwas abzuschwächen. »Sex unter Verwandten ist etwas, das Menschen nicht dulden«, erzählte ich ihm und hielt gleich inne, ehe ich noch irgendwelche Bemerkungen hinterherschob. »Ich habe mit Dermot und Claude in einem Bett geschlafen, weil sie mir sagten, dass sie sich dann besser fühlen würden. Und ich gebe zu, dass es auch mir geholfen hat. Sie wirken beide irgendwie verloren, seit sie nicht mehr in die Elfenwelt hineinkönnen. Ein ganzer Haufen Elfenvolk ist draußen geblieben, und es geht ihnen ziemlich miserabel.« Ich tat mein Bestes, um nicht vorwurfsvoll zu klingen, aber das Hooligans war wirklich zu so etwas wie einem Lager für Exilanten geworden.
    Niall ließ sich nicht ablenken. »Natürlich will Claude in deiner Nähe sein«, erwiderte er. »Die Gesellschaft anderer, die ebenfalls Elfenblut haben, ist immer erstrebenswert. Hattest du je den Verdacht … dass er andere Gründe haben könnte?«
    War das ein Hinweis oder einfach nur ein ganz normalesZögern von Niall beim Sprechen? Ehrlich gesagt, hatte ich tatsächlich schon mal daran gedacht, dass die beiden Elfen einen anderen Grund haben könnten, warum sie sich so sehr zu meinem Haus hingezogen fühlten. Aber ich dachte – ich hoffte –, es wäre etwas, das ihnen gar nicht bewusst war. Dies war die Gelegenheit, mein Herz auszuschütten und mehr Informationen über einen Gegenstand zu erhalten, der sich in meinem Besitz befand. Ich öffnete den Mund, um Niall von dem Geheimfach des alten Schreibtisches zu erzählen und was ich darin gefunden hatte.
    Doch mein Sinn für Vorsicht, den ich im Laufe meines Lebens als Telepathin entwickelt hatte … nun ja, dieser Sinn hüpfte auf und ab und schrie: »Halt die Klappe!«
    »Glaubst du , sie haben einen anderen Grund?«, fragte ich stattdessen.
    Mir fiel auf, dass Niall nur seinen vollblütigen Elfenenkel Claude erwähnt hatte, nicht jedoch seinen halb menschlichen Sohn Dermot. Da Niall sich mir gegenüber immer sehr liebevoll verhalten hatte, obwohl ich nur eine winzige Spur Elfenblut besaß, konnte ich nicht verstehen, warum er Dermot gegenüber nicht ebenso liebevoll war. Dermot hatte einige schlimme Dinge getan, okay; aber zu jener Zeit war er mit einem Fluch belegt gewesen. Niall zeigte jedoch keinerlei Nachsicht mit ihm. Und in diesem Augenblick sah Niall mich skeptisch an, den Kopf zur Seite geneigt.
    Meine Wangen verzogen sich zu meinem breitesten Lächeln. Mir wurde immer mulmiger zumute. »Claude und Dermot waren mir eine große Hilfe. Sie haben all die alten Sachen aus der Dachkammer heruntergetragen, die ich dann an einen Antiquitätenladen in Shreveport verkauft habe.« Niall erwiderte mein Lächeln, stand auf,

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