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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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aber das wusste nur ich), um Danny geradeheraus zu fragen.
    »Nun, ich weiß zwar nicht, wen ich fragen soll oder was, aber wenn ich etwas höre, erzähl ich’s dir. Ich glaube, du musst dir wirklich keine Sorgen darüber machen, dassDanny dich betrügt«, sagte ich. Wie konnte sich hinter einem so schönen Gesicht nur eine so massive Unsicherheit verbergen, wunderte ich mich.
    »Danke, Sookie.« Ein leichtes Schluchzen lag in ihrer Stimme. Ach du meine Güte. Mit einem Mal war die ganze Freude des Abends verflogen.
    Wir kamen keinen Augenblick zu früh vor meinem Haus an. In meinem lebhaftesten, fröhlichsten Tonfall verabschiedete ich mich, dankte allen, und dann eilte ich auch schon auf meine vordere Haustür zu. Die große Sicherheitslampe war natürlich eingeschaltet, und Tara fuhr natürlich auch erst weiter, nachdem ich die Tür erreicht und aufgeschlossen hatte und im Haus verschwunden war. Ich schloss umgehend hinter mir ab. Denn auch wenn rund ums Haus Schutzzauber gezogen waren, um übernatürliche Feinde fernzuhalten, konnten Schlösser und Schlüssel doch nie schaden.
    Ich hatte heute nicht nur gearbeitet, sondern auch ein lärmendes Publikum und dröhnend pulsierende Musik ertragen, und dann waren da noch all die Dramen meiner Freundinnen. Wenn man Gedanken lesen kann, ist man irgendwann ziemlich erschöpft. Doch ganz im Widerspruch dazu fühlte ich mich viel zu aufgedreht und ruhelos, um direkt ins Schlafzimmer zu gehen. Ich beschloss, noch nach meinen E-Mails zu sehen.
    Es war schon einige Tage her, seit ich Gelegenheit gehabt hatte, mich an den Computer zu setzen. Ich hatte zehn Nachrichten bekommen. Zwei waren von Kennedy und Holly, die mir schrieben, wann sie mich abholen kämen. Da das bereits erledigt war, löschte ich beide. Die nächsten drei waren Werbemails. Die machte ich gar nicht erst auf. Amelia hatte mir einen kurzen Gruß mit einem Anhanggeschickt, der sich als ein Foto von ihr und ihrem Freund Bob in einem Café in Paris herausstellte. »Der Freundeskreis hier drüben ist sehr gastfreundlich. Ich glaube, mein kleines Problem mit meinem NICHT-Freundeskreis ist mir verziehen worden. Was ist mit uns beiden?«
    »Freundeskreis« war Amelias Codewort für »Hexenzirkel«. Amelias kleines Problem war aufgetreten, nachdem sie Bob aus Versehen in einen Kater verzaubert hatte. Und jetzt, da er wieder ein Mensch war, hatten die beiden ihre Beziehung fortgesetzt. Man stelle sich vor. Und nun Paris! »Manche Leute stehen einfach auf der Sonnenseite des Lebens«, sagte ich laut vor mich hin. Und was Amelia und mich betraf – sie hatte mich tief verletzt mit ihrem Versuch, Alcide Herveaux in mein Sexleben hineinzubugsieren. So etwas hätte ich nie von ihr erwartet. Nein, ich hatte ihr noch nicht endgültig verziehen, aber ich bemühte mich.
    In diesem Augenblick klopfte es leise an meiner vorderen Haustür. Ich erschrak und fuhr herum in meinem Drehstuhl. Ich hatte weder ein Auto noch Schritte gehört. Normalerweise hieß das, ein Vampir stand vor der Tür. Doch als ich meine Spezialfühler ausstreckte, war das Hirn, auf das ich traf, nicht jener Punkt tiefer Stille eines Vampirs, sondern etwas ganz anderes.
    Wieder klopfte es leise. Nervös trat ich ans Fenster und spähte hinaus. Dann entriegelte ich die Tür und riss sie auf.
    »Urgroßvater!«, rief ich und warf mich ihm in die Arme. »Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen! Wie geht es dir? Komm doch herein!«
    Niall roch einfach wundervoll – wie alle Elfen. Für ein paar besonders empfindliche Vampirnasen verströmeauch ich einen Anflug von diesem Duft, obwohl ich selbst ihn nicht wahrnehmen kann.
    Mein Exfreund Bill hatte mir mal erzählt, dass die Elfen für ihn so rochen, wie seiner Erinnerung nach ein frischer Apfel schmeckte.
    Umhüllt von der überwältigenden Aura meines Urgroßvaters erlebte ich eine Gefühlsaufwallung und Verwunderung, die ich immer verspürte, wenn ich in seiner Nähe war. Hochgewachsen und majestätisch stand er da in seinem makellosen schwarzen Anzug mit dem weißen Hemd und der schwarzen Krawatte. Niall wirkte schön und altertümlich zugleich.
    Und er war auch ein kleines bisschen unzuverlässig, wenn es um Fakten ging. Die Tradition besagt, Elfen können nicht lügen, und auch die Elfen selbst werden einem das stets erzählen – aber eigentlich umgehen sie die Wahrheit, wann immer es ihnen passt. Manchmal dachte ich, dass Niall eben schon so lange lebte und seine Erinnerung ihn einfach trog. Es war

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