Cocktail fuer einen Vampir
finden. Und hoffen, dass Claude demnächst aus der Elfenwelt zurückkehrt, damit ich auch ihn befragen kann. Und Felipe und seine Vampire dazu bringen, uns hier in Shreveport in Ruhe zu lassen. Und diese Freyda hier wegschaffen.«
Alcide sah mich an und wusste einen Augenblick lang nicht, ob er etwas sagen sollte. Dann entschloss er sich zu voller Offenheit. »Stimmt das tatsächlich, Sookie? Palomino hat Roy erzählt, dass Eric mit so einer Vampirkönigin aus Oklahoma verlobt ist.«
»Darüber kann ich nicht reden«, erwiderte ich. »Sonst krieg ich richtig schlechte Laune, Alcide, und das willst du heute Abend garantiert nicht erleben. Ich bin Palomino noch einen echten Gefallen schuldig, da sie uns geholfen hat … jemanden zu retten. Aber die Angelegenheiten der Vampire sollte sie nicht in der Stadt herumerzählen.«
»Du bist ihr mehr als einen echten Gefallen schuldig«, sagte er. »Sie hat gesehen, wie diese Leute dich ins Auto gestoßen haben, und mich gleich angerufen. Noch vor Bill. Das war klug, Sook, ihn anrufen zu lassen. So konnte ich ihm klarmachen, dass er seinen Weg fortsetzen kann und sich später noch mal melden soll. Ich habe ihm versprochen, für deine Sicherheit zu sorgen.«
»Dann hast du also Mustapha angerufen? Hast du die ganze Zeit gewusst, wo er ist?«
»Nein, aber nachdem ich deine telefonischen Nachrichten bekommen hatte, habe ich ihn angerufen. Und wie du mir geraten hattest, als Jannalynn nicht dabei war. Er war seinem letzten Hinweis auf Warren nachgegangen und wollte mit jemandem reden. Ich weiß immer noch nicht, wo er sich versteckt hält.«
»Aber es ist dir zu verdanken, dass er mich so schnell gefunden hat.«
»Uns beiden, aber auch einer gehörigen Portion Glück. Und das Auto, das euch folgte, war seine Idee. Mustapha kennt diese Ganoven und vermutete, dass sie in ihr Haus außerhalb von Fillmore zurückfahren werden. Van tut Frauen schlimme Dinge an, und er wollte sich wohl noch einige Zeit dir widmen, ehe er dich Jannalynn übergibt.«
»Oh mein Gott.« Mir wurde übel, und einen Moment lang dachte ich, ich würde mich gleich übergeben. Nein, doch nicht. Ich bekam mich wieder in den Griff.
Nach einem letzten Abduschen war ich so sauber, wie ich nur werden konnte. Alcide verließ das Badezimmer, sodass ich meine anständigeren Shorts und ein T-Shirt anziehen konnte. Es war wirklich interessant, wie viel mehr Selbstachtung einem ein paar Zentimeter mehr an Stoff geben konnten. Nun, da ich mich wieder wie ich selbst fühlte, konnte ich auch besser nachdenken.
Als ich aus dem Badezimmer kam, trank Alcide ein Bier und Mustapha eine Coca-Cola. Ich nahm auch eine, und die kalte Süße fühlte sich herrlich an auf dem Gaumen.
»Was willst du mit den Ganoven jetzt eigentlich machen?«, fragte ich.
»Ich werde sie in einen gesicherten Schuppen sperren, den mein Dad noch gebaut hat«, erwiderte Alcide. Jackson, sein Dad, hatte außerhalb von Shreveport eine Farm besessen, auf der das Rudel bei Vollmond freien Auslauf hatte.
»Du hast also einen extra Ort, um Leute wegzusperren«, sagte ich. »Ich bin sicher, so einen Ort hat Jannalynn auch. Hast du schon mal darüber nachgedacht, wo der sein könnte?«
»Jannalynn ist aus Shreveport«, meinte Alcide. »Ja, klar, darüber habe ich schon mal nachgedacht. Sie wohnt in einem Apartment über dem Hair of the Dog. Das kommt also nicht in Frage, da ist kein Platz. Und außerdem hätten wir Warren gehört, wenn er dort eingesperrt wäre, oder wir hätten ihn gerochen.«
»Wenn er noch lebt«, sagte ich sehr leise.
»Und wenn nicht, hätten wir ihn definitiv auch gerochen«, meinte Alcide. Mustapha nickte mit ausdrucksloser Miene.
»Wo hat sie also etwas Eigenes, einen Ort, den ziemlich sicher niemand so schnell aufsuchen würde?«
»Ihre Eltern haben sich letztes Jahr in Florida zur Ruhe gesetzt«, sagte Alcide. »Aber ihr Haus haben sie verkauft. Und unser Computer-Mann, der im Büro des Steuerschätzers arbeitet, konnte nichts anderes finden, das auf Jannalynns Namen eingetragen ist.«
»Bist du sicher, dass das Haus verkauft wurde? Bei diesen Marktpreisen?«
»Das hat sie mir jedenfalls gesagt. Und das Schild stand auch nicht mehr da, als ich das letzte Mal dort vorbeikam«, sagte Alcide.
Mustapha wurde unruhig. »Es ist ein großes Grundstück, und es liegt ziemlich weit außerhalb von Shreveport«, meinte er. »Ich war mal dort draußen, zusammen mit Jannalynn, als das Rudel um mich warb. Sie hat mir erzählt, dass
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