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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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sie dort früher immer Geländemotorrad gefahren ist. Und sie hatten auch Pferde.«
    »Ein Schild kann doch jeder wegnehmen«, warf ich ein.
    In diesem Moment bekam Alcide einen Anruf, und er sprach kurz mit den Rudelmitgliedern, die sich um meine Entführer gekümmert hatten. Sie waren auf dem Weg zu Alcides Farm. »Ihr müsst nicht zu höflich sein«, sagte Alcide ins Telefon, und ich konnte das Gelächter am anderen Ende der Leitung hören.
    Mir war noch ein anderer Gedanke gekommen. Und als wir zu Alcides Auto hinausgingen, sagte ich: »Jannalynn ist doch als vollblütige Werwölfin in Shreveport aufgewachsen. Da wird sie hier sicher so ziemlich alle anderen Werwölfe in ihrem Alter kennen. Und sogar die, die nicht vollblütig sind.«
    Alcide und Mustapha zuckten die Achseln, fast unisono. »Wie wir alle.« Sie lächelten einander an, auch wenn die wachsende Anspannung das schwierig machte.
    »Kym Rowe war eine halbe Werwölfin und nicht sehr viel älter als Jannalynn«, bemerkte ich. »Ihre Eltern sind zu mir herausgekommen. Ihr Vater Oscar ist ein vollblütiger Werwolf.« Mustapha blieb stehen, den Kopf gesenkt. »Hat Jannalynn Sie gebeten, Kym in Erics Haus hineinzulassen, Mustapha?«
    »Ja«, sagte er. Jetzt blieb Alcide ebenfalls stehen und drehte sich zu ihm um. Mit einem harten, vorwurfsvollen Ausdruck im Gesicht. »Sie hat gesagt, sie hat Warren«, erzählte Mustapha uns beiden. »Sie hat gesagt, ich soll diese Rowe ins Haus lassen. Das war alles, was ich tun musste.«
    »Dann war es also ihr Plan«, sagte ich nachdenklich. »Es war ihr Plan, Eric dazu zu bringen, das Blut dieser Frau zu trinken?«
    »Nein, es war nicht ihr Plan«, entgegnete Mustapha entschieden. »Sie wurde nur dafür angeheuert, eine junge Werwölfin zu finden, die bereitwillig mitmacht. Der Plan war von diesem Kerl namens Claude. Den ich schon mal bei Ihnen gesehen habe. Ist das nicht Ihr Cousin?«

Kapitel 13
    Ich war schockiert. Mehr als schockiert.
    Und der erste vernünftige Gedanke, den ich fassen konnte, war: Wenn Dermot da mit drinsteckt, bricht es mir das Herz. Oder ich breche ihm das Genick.
    Auf der langen Fahrt zu Jannalynns früherem Elternhaus hatte ich mehr Zeit zum Nachdenken, als mir lieb war, oder vielleicht auch nicht genug. Ich bemühte mich, einen festen Halt zu finden, irgendwas Verlässliches. »Warum?«, murmelte ich vor mich hin. »Warum?«
    »Das weiß ich auch nicht«, sagte Mustapha. »An dem Tag, als ich auf der Flucht in Ihr Haus kam, konnte ich mich nur an den Küchentisch setzen mit diesem Dermot und versuchen, es nicht aus ihm herauszuprügeln.«
    »Warum haben Sie es nicht getan?«
    »Weil ich nicht wusste, ob er wirklich mit drinsteckt. Dieser Dermot wirkt immer so nett, und er scheint Sie sehr zu mögen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass er Ihnen so in den Rücken fallen würde. Und auch nicht, dass er Warren entführt hat. Obwohl er es vielleicht gar nicht so schlimm gefunden hätte – er kannte ja weder Warren noch mich so richtig.«
    Ich musste annehmen, dass es Claudes Blut gewesen war, das Kym Rowe so unwiderstehlich gemacht hatte für Eric.
    »Verdammt«, fluchte ich und verbarg mein Gesicht in den Händen. Ich war froh, dass ich auf der Rückbank saß, wo keiner der beiden mein Gesicht sehen konnte.
    »Sookie, wir werden das alles aufklären«, sagte Alcide. Er klang sehr zuversichtlich und stark. »Wir werden uns um all das kümmern. Und wir werden Eric bei der Polizei entlasten.«
    Aus all dem hörte ich jedoch nur heraus, dass er Angst hatte, ich könnte anfangen zu weinen. Wofür ich irgendwie Verständnis hatte und auch … ach, egal, eins nach dem anderen. Ich war längst jenseits aller Heulerei. Ich hatte bereits viel zu viele Tränen vergossen.
    Beim Blick aus dem Fenster sah ich, dass wir inzwischen in einer Art Vorstadt waren, wo die Grundstücke mindestens anderthalb Hektar maßen. Vielleicht war das hier früher mal »draußen auf dem Land« gewesen, bis Shreveport immer mehr anwuchs.
    »Es ist gleich dort um die Ecke«, sagte Mustapha. Und als wir einen weißen Zaun als Straßenbegrenzung sahen, fügte er hinzu: »Das ist es. Ich erinnere mich an den Zaun.«
    Die Auffahrt war mit einem Pferdegatter abgesperrt, und ich sprang aus dem Auto, um es aufzumachen, nur weil ich aus dem Auto herauswollte. Sie fuhren hindurch, und ich folgte ihnen zu Fuß. Es war vollkommen dunkel hier draußen, nirgends eine Straßenlaterne. Nur im Vorgarten brannte eine Sicherheitslampe, aber

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