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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Highway war verstopft mit Elfen, Werwölfen, Vampiren und Menschen.
    »Dann war es ja ziemlich praktisch für Claude, einfach Murray als den Bösen hinzustellen«, meinte Bill, und diese Worte hingen einen Augenblick lang in der Luft, bevor alles zusammenstürzte.
    »Claude«, sagte ich. »Es war Claude, die ganze Zeit.« Ich fühlte mich wie betäubt.
    Nach einer Weile war alles geklärt. Weil keiner wusste, wo Jannalynn war, wurden Mustapha und Warren eingeladen, die Nacht bei Alcide zu verbringen, und Mustapha nahm das Angebot für sie beide an, da Warren immer noch nicht viel sagte. Offenbar hatten sie nicht vor, ihn ins Krankenhaus zu bringen, was ich akzeptieren musste. Immerhin bekam er eine Flasche Gatorade. Mustapha flößte ihm das Getränk in sehr kleinen Schlucken ein.
    Bill und ich stiegen in sein Auto ein, und Mustapha dankte Bill doch noch dafür, dass er Warren zu Hilfe geeiltwar. Und er fügte sogar – etwas widerstrebend – hinzu, dass er Bill jetzt einen Gefallen schulde.
    Alcide hing bereits am Telefon, als wir die Auffahrt verließen, und ich war mir ziemlich sicher, dass er bei den Rudelmitgliedern nachhakte, die die Werwolfganoven gefangen genommen hatten. Und ich hätte Geld darauf verwettet, dass sein Hauptinteresse Kandace galt. Ich wusste nicht, ob sie mit den Ganoven zusammen eingesperrt worden war oder ob ihre Rolle als Undercoveragentin sie davor bewahrt hatte. Im Moment konnte ich nur froh sein, dass das nicht mein Problem war.
    Und ich war froh, dass Bill am Steuer saß. In meinem Kopf schwirrten viel zu viele Gedanken herum. Wenn ich Niall nur irgendwie davor warnen könnte, welche Schlange er da an seinem Busen nährt, dachte ich. Und weil ich ohnehin schon zu biblischen Worten griff: Ich war noch nie in meinem Leben so froh gewesen, Nein zu jemandem gesagt zu haben, der mich erkennen wollte.
    »Warum nur sollte Claude so etwas tun?«
    Mir wurde erst bewusst, dass ich das laut ausgesprochen hatte, als Bill antwortete.
    »Ich weiß es nicht, Sookie. Ich habe nicht einmal eine Vermutung. Er hasst Eric nicht, oder zumindest kann ich mir keinen Grund denken, warum er das tun sollte. Vielleicht ist er scharf auf deinen so gut aussehenden Liebhaber. Aber das allein dürfte wohl kaum ein ausreichender Grund sein …«
    Ich würde Bill nicht erzählen, dass Claude gelegentlich auch mit einer Frau ins Bett ging. Aber es stimmte schon, Eric wäre in Claudes natürliches Beuteschema gefallen.
    »Okay, überlegen wir mal«, sagte ich. »Warum sollte er auf so hinterhältige Weise Schwierigkeiten machen? Erhätte doch einfach mein Haus in Brand setzen können.« (Auch wenn das schon mal geschehen war.) »Oder versuchen können, mich zu erschießen.« (Dito.) »Oder er hätte mich entführen und foltern können.« (Ebenso.) »Wenn es sein Ziel gewesen ist, Eric Schwierigkeiten zu machen, hätte es mindestens zwanzig direktere Wege gegeben, das zu bewerkstelligen.«
    »Ja«, stimmte Bill zu. »Aber ein direkterer Weg hätte auch direkt zu ihm zurückgeführt. Es ist gerade das Indirekte, das Verschlagene, das mich davon überzeugt, dass Claude sich vor dir keine Blöße geben wollte, um dir nahe sein zu können.«
    »Aus Liebe hat er das nicht getan. Das kann ich dir versichern.«
    »Gibt es irgendetwas, von dem ich nichts weiß, Sookie? Irgendeinen Grund, warum Claude deine Gesellschaft sucht, in deinem Haus wohnt und in deiner Nähe sein will?« Nach einem kurzen Schweigen beeilte Bill sich hinzuzufügen: »Nicht, dass irgendein zurechnungsfähiger Mann das nicht wollte, selbst jemand wie Claude, der auf Männer steht.«
    »Tja, Bill«, sagte ich. »Schon komisch, dass du danach fragst. Einen solchen Grund gibt es tatsächlich .«
    Danach hielt ich zwar den Mund, weil ich das nun wirklich nicht herumerzählen wollte. Doch ich kochte innerlich vor Wut. Da könnte ich mir ja gleich »ICH HABE EIN CLUVIEL DOR« auf die Stirn tätowieren lassen. Vielen Dank für dieses Geschenk, Großvater Fintan. Und weil ich schon dabei war: Vielen Dank auch für die Telepathie, Gönner Cataliades. Und ebenfalls – weil ich gerade wütend war auf Leute in meiner Vergangenheit – vielen Dank dafür, Gran, dass du (a) eine Affäre mit einem Elf hattest und (b) das CluvielDor nicht benutzt hast, solange du Gelegenheit dazu hattest, und ich deshalb jetzt mit dem Ding dastehe.
    Nach diesem innerlichen Wutausbruch musste ich erst mal einen Augenblick lang beruhigend auf mich selbst einreden, was aber umso wirksamer

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