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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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tat ich nicht. Nach einer kurzen Debatte mit mir selbst steckte ich den runden Gegenstand in die Tasche meines Rocks. Das Cluviel Dor war zu gar nichts gut, wenn ich nicht drankam, so viel hatte ich immerhin begriffen. Es in der Schublade liegen zu haben war etwa genauso sinnvoll wie ein ungeladenes Gewehr, wenn Einbrecher ins Haus eindrangen.
    Von jetzt an würde das Cluviel Dor dorthin gehen, wohin ich ging.
    Wenn Eric … wenn er sich für Freyda entschied, würde ich es dann benutzen? Mr Cataliades’ Worten zufolge würde mir, weil ich Eric ja liebte, ein ihn betreffender Wunsch gewährt werden. Ich versuchte mir vorzustellen, wie ich sagte: »Eric soll sich nicht für Freyda entscheiden.«
    Andererseits … wenn er sich für die Königin entschied, dann liebte er mich weniger als die Möglichkeiten, die eine Zukunft mit ihr ihm bieten konnte. Würde ich unter diesen Umständen wirklich mit ihm zusammenbleiben wollen?
    Es konnten eine Menge schlimme Dinge passieren heute, aber ich drückte mir die Daumen, dass es dazu nicht kommen würde. Ich wollte doch nur mal einen einzigen glücklichen Tag erleben.
    Als ich von der Frisierkommode aufstand, musste ich noch einmal an das Cluviel Dor in meiner Rocktasche denken. War es wirklich sicher, solch einen unersetzlichen Gegenstand mit mir herumzutragen? Die Elfengeschöpfe im Hooligans merkten anscheinend alle, dass außer der winzigen Spur Elfenblut noch etwas Besonderes an mir war. Dies Besondere musste meine Nähe zum Cluviel Dor sein oder dass es mein Eigentum war. Ich sollte nicht unterschätzen, wie sehr sie alle es begehren würden, wenn sie erst wussten, dass ich es hatte – erst recht nicht angesichts ihres überwältigenden Wunsches, in die Welt zurückzukehren, die sie liebten. Ich zögerte, und einen Moment lang dachte ich wieder daran, es lieber in die Schublade zu legen.
    Doch dann sagte ich mir: ungeladenes Gewehr. Und steckte es von der Rocktasche in die Handtasche, die ich schließen konnte und die deshalb mehr Sicherheit bot.
    Dann hörte ich draußen plötzlich ein Auto vorfahren. Ich sah aus dem Wohnzimmerfenster: Detective Cara Ambroselli kam mich besuchen. Ich zuckte die Achseln. Heute würde ich mich von gar nichts ärgern lassen.
    Sie kam mit einem Kollegen herein, einem jungen Mann, an dessen Namen ich mich nicht erinnern konnte. Er hatte kurze braune Haare, braune Augen, war unauffällig gekleidet und nicht besonders groß, oder besonders dünn, oder besonders muskulös, oder besonders irgendwas. Selbst seine Gedanken waren neutral. Er war jedoch verrückt nach Cara Ambroselli, und das war etwas, das ich nachempfinden konnte. Detective Ambroselli selbst sah in ihm allerdings nur den Adjutanten.
    »Das ist Jay Osborn«, stellte Cara Ambroselli ihn vor. »Sie haben sich heute ja so schick gemacht.«
    »Ich habe heute Mittag noch einen Termin«, sagte ich. »Deshalb habe ich auch nur ein paar Minuten Zeit für Sie.« Ich deutete mit der Hand auf das Sofa und setzte mich ihnen gegenüber.
    Osborn sah sich in meinem Wohnzimmer um und registrierte, wie alt das Haus und die Möbel waren. Ambroselli war ganz auf mich konzentriert.
    »T-Rex schwärmt richtig für Sie«, begann sie.
    Ich war vorgewarnt durch ihre Gedanken, ein Glück. »Das ist ja seltsam«, sagte ich. »Ich habe ihn nur an dem Abend gesehen, an dem Kym Rowe ermordet wurde. Und ich habe einen festen Freund.« Theoretisch jedenfalls.
    »Er hat mich angerufen, weil er hoffte, ich würde ihm Ihre Telefonnummer geben.«
    »Das sagt dann vermutlich auch schon alles, nämlich, dass er sie nicht hat.« Ich zuckte die Achseln.
    Dann gingen wir den Abend bei Eric noch einmal durch, von Anfang bis Ende. Und als ich schon dachte, wir wären nun endlich fertig, stellte Detective Ambroselli noch eine letzte Frage.
    »Sind Sie an dem Abend eigentlich zu spät gekommen, weil Sie einen großen Auftritt wollten?«
    Ich blinzelte. »Wie?«
    »Sind Sie zu spät gekommen, um T-Rex’ Aufmerksamkeit zu erregen?« Sie stellte die Frage auf Verdacht. Sie glaubte selbst nicht daran.
    »Wenn ich seine Aufmerksamkeit hätte erregen wollen, wäre ich früher gekommen, um so viel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen«, sagte ich. »Die Ladys, die er dabeihatte, sind gut aussehende Frauen, und ich wüsste nicht, warum er sich besonders für mich interessieren sollte.«
    »Vielleicht wollte Ihr Vampirfreund sich ja mit T-Rex anfreunden. Kann nicht schaden, einen beliebten Promi wie diesen Wrestler an der Seite

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