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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Warum haben Sie der jungen Frau den ganzen Spaß überlassen?«
    Herrje! Die ließ wirklich nicht locker. »Ich kann nicht so oft Blut geben, wie Eric es braucht«, erwiderte ich. Und hielt inne. Ich war dabei, zu viele Erklärungen abzugeben.
    Cara Ambrosellis Kopf fuhr herum, als sie zur nächsten Frage an Eric sprang.
    »Aber Sie könnten doch auch ganz prima von einer Flasche synthetischem Blut leben, Mr Northman. Warum haben Sie die junge Frau gebissen?«
    »Weil es besser schmeckt«, sagte Eric, und einer der uniformierten Polizisten spuckte angeekelt aus.
    »Wollten Sie nicht auch gleich noch probieren, Mr Compton? Da Sie ja nun schon angezapft worden war?«
    Bill blickte leicht angewidert drein. »Nein, Ma’am. Das wäre zu gefährlich gewesen für die junge Dame.«
    »Wie sich nun herausstellt, hat sie sowieso in Gefahr geschwebt. Und keiner von Ihnen kennt ihren Namen oder weiß, wie sie herkam? Warum sie in dieses Haus kam? Sie haben nicht zufällig bei einer Ich-brauche-einen-Drink -Hotline angerufen … so etwas wie einem Escort-Service für Vampire?«
    Wir schüttelten alle gleichzeitig den Kopf und verneinten damit all diese Fragen auf einmal. »Ich habe gedacht, sie wäre mit einem meiner anderen Gäste gekommen, mit denen von außerhalb«, fügte Eric hinzu. »Sie haben ein paar neue Bekannte mitgebracht, die sie in einer Bar kennengelernt haben.«
    »Sind diese Gäste noch da?«
    »Ja«, sagte Eric, und ich dachte: Oh Gott, hoffentlich hat Felipe sie aus dem Schlafzimmer herausgeholt. Aber die Polizei musste natürlich mit ihnen reden.
    »Dann lassen Sie uns das Gespräch mal ins Haus hineinverlegen und diese Gäste kennenlernen«, erwiderte Detective Ambroselli. »Haben Sie was dagegen, dass wir hereinkommen, Mr Northman?«
    »Aber keineswegs«, sagte Eric höflich.
    Also trottete ich wieder ins Haus hinein mit Bill, Eric und Pam. Detective Ambroselli ging voran, so als würde das Haus ihr gehören. Eric ließ es zu. Inzwischen hatten die Leute aus Las Vegas wohl aufgeräumt, hoffte ich, und sie hatten zweifellos Ambrosellis Worte verstanden, als die sich mit Eric an der Tür unterhielt.
    Das Wohnzimmer sah zum Glück sehr viel ordentlicher aus. Es standen noch einige Flaschen synthetischen Bluts herum, aber sie gehörten jeweils einem der Vampire auf dem Sofa und in den Sesseln. Die großen Fenster nach hinten hinaus standen offen, und die Luft war schon viel besser. Nicht mal mehr der Aschenbecher war zu sehen, und irgendwer hatte sogar eine große Schale auf die schlimmsten Kratzer des Couchtisches gestellt.
    Alle Vampir- und Menschengäste hatten sich, vollständig bekleidet, im Wohnzimmer versammelt. Mit ernsten Mienen im Gesicht.
    Mustapha war nicht unter ihnen.
    Wo war er? Hatte er einfach beschlossen, dass er nicht mit der Polizei reden will, und war deshalb gegangen? Oder war irgendjemand durch die französischen Fenstertüren der Küche hereingekommen und hatte dem Möchtergern-Blade etwas Schreckliches angetan?
    Vielleicht hatte Mustapha draußen was Verdächtiges gehörtund war nachsehen gegangen. Vielleicht waren der oder die Mörder gleich auf ihn losgegangen, als er rauskam, und das war der Grund, weshalb keiner etwas gehört hatte. Aber Mustapha war ein so knallharter Typ, ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ihn irgendjemand in einen Hinterhalt locken und damit durchkommen konnte.
    Andererseits, »Mustapha« mochte zwar nichts auf der Welt fürchten, aber eigentlich war er ja der einstige Ke-Shawn Johnson, ein Exknasti. Ich hatte keine Ahnung, warum er gesessen hatte, aber ich wusste, dass er sich für seine Tat schämte. Deshalb hatte er auch einen neuen Namen und einen neuen Job angenommen, nachdem er seine Strafe verbüßt hatte. Als Mustapha Khan würde die Polizei ihn nicht kennen … aber sie würde herausfinden, dass er KeShawn Johnson war, sobald sie seine Fingerabdrücke genommen hätte, und er hatte Angst vor dem Gefängnis.
    Oh, wenn ich all das doch nur Eric hätte mitteilen können.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Mustapha die Frau auf dem Rasen getötet hatte. Seine Gedanken hatte ich zwar nie vollständig lesen können, weil er ja ein Werwolf war. Doch so etwas wie entfesselte Aggression oder willkürliche Gewalt hatte ich andererseits auch nie wahrgenommen bei ihm. Ganz im Gegenteil, Selbstbeherrschung war Mustapha immer am allerwichtigsten gewesen.
    Die meisten von uns sind zu Wutausbrüchen fähig, glaube ich, zum Beispiel wenn der Druck bis zu

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