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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Unterton in Coughlins Stimme.
    »Nein! So was doch nicht! Das hätte Dan auch gemeldet. Nein, das Extrageld gibt’s, damit Dan nicht ausplaudert, wer da so ein und aus geht in dem Haus. Manche Reporter und auch manche bloß herumspionierenden Leute würden einem glatt was zahlen, um zu erfahren, wer so’nen Vampir besucht. Und dieser Vampir hier, dieser Eric Soundso, der wollte nicht, dass seine Freundin darunter leiden muss, wenn sie mal bei ihm übernachtet.«
    Das hatte ich nicht gewusst.
    »Und als ich aufstand, um mich mal zu strecken, da konnte ich in seinen Vorgarten sehen, und da sah ich die Frau da liegen. Ich hab nicht gewusst, wer ’s war, aber sie bewegte sich nicht. Solche Sachen muss man unbedingt der Polizei melden.« Vince glühte geradezu vor Rechtschaffenheit, als er seinen Bericht beendet hatte.
    Der Detective betrachtete Vince mit offener Skepsis, und das Glühen des rechtschaffenen Bürgers Vince schwand mit jeder Sekunde, die Coughlins Blick andauerte, weiter dahin. »Tja, mein Freund«, begann Coughlin schließlich, »das finde ich ja nun wirklich interessant, weil Sie nämlich von Ihrem Wachposten aus unmöglich die Leiche der jungen Frau sehen konnten. Es sei denn, Sie hätten über dem Boden geschwebt, als Sie sich streckten.«
    Ich versuchte, mir die Gegebenheiten der kleinen bewachten Wohnanlage vor Augen zu rufen, während Vince den Detective anglotzte. Coughlin hatte recht: Erics Haus lag höher als der Wachposten, und außerdem verhinderten die am Gehweg angepflanzten Kräuselmyrtenbüsche einen direkten Blick auf das Grundstück.
    Ich hätte am liebsten Vinces Hand ergriffen. Dann wäre es sehr viel leichter gewesen, herauszufinden, was in seinem Kopf vorging. Ich seufzte. Es war leider ausgeschlossen, einfach so mal eben einen vollkommen Fremden anzufassen. Und dann kam Detective Ambroselli zurück, mit ungeduldiger Miene im Gesicht.
    Die Befragung ging noch eine halbe Stunde lang weiter. Allmählich begriff ich, dass Cara Ambroselli sehr vieleFakten über alle zusammengetragen hatte, die in Erics Haus gewesen waren. Doch all diese Fakten könnten sich am Ende zu keinem Ergebnis zusammenfügen. Sie schien sich auf den Stripper-Teil von Kym Rowes Leben einzuschießen statt auf deren verzweifelte Situation und rücksichtsloses Handeln … oder darauf, dass sie zum Teil ein Wergeschöpf gewesen war.
    Ich hatte keine Ahnung, wie sich all das zu Hinweisen darauf verdichten sollte, warum Kym Rowe in Erics Haus aufgetaucht war oder wer sie genau dafür bezahlt hatte. Denn dass diese junge Frau bestochen worden war, damit sie ihr Bestes gab und Eric verführte, war offensichtlich für mich. Wer hatte sie dafür bezahlt, und was hatte man sich davon erhofft … Ich war genauso weit davon entfernt, den Schuldigen ausfindig zu machen, wie Cara Ambroselli.
    Während ich an diesem Abend im Merlotte’s bediente, ging ich die Ereignisse vom Samstag in Erics Haus wieder und wieder durch. Ich servierte Bier auf Autopilot. Und als ich schließlich zu Hause ins Bett fiel, konnte ich mich an kein einziges der Gespräche mehr erinnern, die ich mit Gästen und Kollegen geführt hatte.
    Dienstag war noch so ein schwarzes Loch. Dermot ging ein und aus, ohne viel zu sagen. Er wirkte nicht gerade froh, eigentlich sogar beunruhigt. Als ich ihm ein, zwei Fragen stellte, sagte er: »Die Elfen im Club machen sich Sorgen. Sie fragen sich, warum Claude wegging, wann er zurückkommt und was aus ihnen wird, wenn er es tut. Sie hätten Niall am liebsten selbst gesprochen.«
    »Tut mir wirklich leid, ich meine Nialls Verhalten«, erwiderte ich zögerlich. Ich wusste nicht, ob ich das Thema anschneiden sollte oder nicht. Es musste doch schmerzlichsein für Dermot, Nialls Sohn, derart beiseitegeschoben und missachtet zu werden.
    Dermot sah mich an, mit dem herzergreifenden Blick eines Welpen.
    »Wie ist es eigentlich so in der Elfenwelt?«, fragte ich in dem unbeholfenen Versuch, das Thema zu wechseln.
    »Wunderschön«, sagte er augenblicklich. »Die Wälder sind grün und erstrecken sich meilenweit. Nicht mehr so weit wie einst … aber sie sind immer noch grün und tief und voller Leben. Die Küsten sind steinig, keine weißen Sandstrände! Doch das Meer ist blaugrün und glasklar …« Da stand er, verloren in Träume von seiner Heimat. Ich hätte ihm gern Hunderte von Fragen gestellt: Womit verbrachten die Elfen ihre Zeit? Vermischten sich Geschöpfe wie Bellenos mit den Elfen? Heirateten sie? Wie verliefen die

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