Cocktails fuer drei
Phillips. ›Ja, sie ist ein Engel, und – nein – ich hatte keinerlei Probleme. Schließlich bin ich die Supermama.‹« Sie starrte Lucias winziges, nuckelndes Gesicht an, dann wandte sie sich wieder Giles zu, ernster jetzt. »Ich dachte, ich müsste wie deine Mutter sein. Aber ich bin kein bisschen wie deine Mutter.«
»Du bist nicht so bestimmend wie meine Mutter«, sagte Giles und verzog das Gesicht. »Sie hat mir eine ordentliche Predigt über meine Pflichten gehalten. Ich kam mir vor, als wäre ich wieder zehn Jahre alt. Sie kann einem ganz schön Angst machen, meine Mum.«
»Gut«, sagte Maggie grinsend.
»Wobei mir was einfällt«, sagte Giles. »Möchte Madame ihr Frühstück im Bett einnehmen?«
»Madame möchte ihr Frühstück liebend gern im Bett einnehmen.«
»Und was ist mit Mademoiselle? Soll ich sie mitnehmen oder hierlassen?«
»Mademoiselle kann hierbleiben«, sagte Maggie und streichelte Lucias Kopf. »Ich bin mir nicht sicher, ob sie schon fertig gefrühstückt hat.«
Als Giles gegangen war, sank sie in die Kissen und blickte durchs Fenster hinaus auf die Felder jenseits des Gartens. Auf diese Entfernung sah man weder Matsch noch Brombeerbüsche. Die Sonne schien, und der Wind fuhr durch das lange grüne Gras. Ein kleiner Vogel flatterte aus einer der Hecken hervor. Idyllischer konnte es auf dem Land nicht sein. So hatte sie sich das Landleben in ihren Träumen vorgestellt.
»Was meinst du?«, sagte sie mit einem Blick auf Lucia. »Magst du es ländlich? Magst du Kühe und Schafe? Oder magst du Autos und Geschäfte? Kühe und Schafe oder Autos und Geschäfte. Deine Entscheidung.«
Einen Moment lang sah Lucia sie aufmerksam an, dann verzog sie das Gesicht zu einem Gähnen.
»Genau«, sagte Maggie. »Dir ist es total egal, oder?«
»Voilà!« Giles erschien mit einem Tablett in der Tür, auf dem ein Glas Orangensaft, eine dampfende Kaffeekanne, ein Teller mit warmen Croissants und ein kleiner Topf mit Aprikosenmarmelade standen. Eine Sekunde sah er sie wortlos an, dann stellte er das Tablett auf den Tisch.
»Du bist wunderschön«, sagte er.
»Ach was«, sagte Maggie und wurde ein bisschen rot.
»Doch, bist du.« Er trat ans Bett, nahm Lucia aus Maggies Armen und legte sie vorsichtig auf den Boden. Er setzte sich aufs Bett und streichelte Maggies Haare, ihre Schulter, dann ganz sanft ihre Brust. »Meinst du, für mich ist in deinem Bettchen auch noch Platz?«
Maggie starrte ihn an und spürte, wie ihr ausgeruhter Körper auf seine Berührung reagierte. Fast vergessene Gefühle prickelten auf ihrer Haut. Ihr Atem ging ein wenig schneller.
»Möglich«, sagte sie und lächelte unsicher.
Langsam beugte Giles sich vor und küsste sie. Maggie schloss entzückt die Augen und schlang die Arme um seinen Körper, verlor sich in dem köstlichen Gefühl. Giles’ Lippen fanden ihr Ohrläppchen, und sie stöhnte leise vor Wohlbehagen.
»Wir könnten für Lucia ein Geschwisterchen machen«, hörte sie Giles’ Stimme an ihrem Ohr. »Wäre das nicht wundervoll?«
»Was?« Maggie erstarrte vor Entsetzen. »Giles …«
»Kleiner Scherz«, sagte Giles. Sie wich zurück, sah ihn lachen. »Nur ein Scherz.«
»Nein!«, sagte Maggie mit hämmerndem Herzen. »Das ist kein Scherz! Das ist nicht mal … nicht mal halbwegs lustig. Das ist … es ist …« Plötzlich merkte sie, dass sie lachen musste. »Du bist ein echter Dreckskerl.«
»Ich weiß«, sagte Giles und schmuste an ihrem Hals herum. »Bist du nicht froh, dass du mich geheiratet hast?«
Eds Auto war ein dunkelblaues Cabrio. Als er es aufpiepte, stand Candice da und sah sich den Wagen staunend an.
»Ich wusste gar nicht, dass du einen … was ist das?«
» BMW «, sagte Ed.
»Wow«, sagte Candice. »Wie kommt es, dass ich dich noch nie damit gesehen habe?«
Ed zuckte mit den Schultern. »Ich fahre nicht so oft.«
Candice runzelte die Stirn.
»Aber … wieso hast du so ein schickes Auto, wenn du es nie fährst?«
»Komm schon, Candice.« Er grinste entwaffnend. »Ich bin ein Junge.«
Unwillkürlich musste Candice lachen und stieg ein. Im selben Moment fühlte sie sich geradezu lächerlich glamourös. Als sie losfuhren, wehten ihr die Haare ins Gesicht. Die Sonne glänzte auf der Windschutzscheibe und den verchromten Außenspiegeln. Sie hielten an einer Ampel, und Candice sah eine junge Frau in etwa ihrem Alter die Straße überqueren. Sie war gut gekleidet und hetzte offensichtlich zurück ins Büro. Zurück zu einem sicheren Job,
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