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Cocktails fuer drei

Cocktails fuer drei

Titel: Cocktails fuer drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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dass die Situation nicht ganz einfach ist …«
    »Keine Sorge«, sagte Candice eilig. »Mit dem werde ich schon fertig.«
    »Justin, das nervige Wunderkind«, sagte Roxanne abschätzig. »Weißt du, ich bin froh, dass wir jetzt über ihn herziehen können.«
    »Du hast immer schon über ihn hergezogen«, erklärte Candice. »Auch als ich noch mit ihm zusammen war.«
    »Das hat er auch verdient«, sagte Roxanne unbeeindruckt. »Wer in eine Cocktail-Bar geht und eine Flasche Rotwein bestellt, verschwendet doch nur einen Sitzplatz.«
    »Candice, anscheinend hat man Probleme, deinen Mantel zu finden«, sagte Giles, der plötzlich hinter Maggies Schulter auftauchte. »Aber hier ist deiner, Roxanne – und deiner, mein Schatz. Ich glaube, wir sollten bald mal losfahren, sonst ist es Mitternacht, bis wir zu Hause sind.«
    »Okay, na gut«, sagte Maggie mit einem Zittern in der Stimme. »Jetzt ist es so weit.«
    Sie sah Candice an, und beide lächelten und blinzelten gleichzeitig die Tränen aus ihren Augen.
    »Wir sehen uns schon bald wieder«, sagte Candice. »Ich komm dich besuchen.«
    »Und ich komme nach London.«
    »Du könntest einen kleinen Tagesausflug mit dem Baby machen«, sagte Candice. »Angeblich sind Babys der letzte Schrei, was Accessoires angeht.«
    »Ich weiß«, sagte Maggie und lachte. Sie beugte sich vor und nahm Candice in die Arme. »Pass auf dich auf.«
    »Und du auf dich«, sagte Candice. »Viel Glück mit … allem. Bye, Giles«, fügte sie hinzu. »Schön, dich zu sehen.«
    Giles öffnete die gläserne Tür der Bar, und nach einem letzten Blick zurück trat Maggie hinaus in die kalte Nacht. Schweigend betrachteten Roxanne und Candice durch die Scheibe, wie Giles Maggie beim Arm nahm und die beiden die dunkle Straße hinuntergingen.
    »Wenn ich mir das vorstelle«, sagte Candice. »Bald sind die beiden kein Paar mehr, sondern eine Familie.«
    »So wird es sein«, sagte Roxanne mit fester Stimme. »Eine glückliche kleine Familie, gemeinsam in ihrem riesengroßen, scheißglücklichen Heim.« Candice sah sie an.
    »Alles okay?«
    »Natürlich ist alles okay!«, sagte Roxanne. »Ich bin nur froh, dass ich nicht an ihrer Stelle bin! Der bloße Gedanke an Schwangerschaftsstreifen …« Sie schüttelte sich und grinste. »Ich fürchte, ich muss los. Hast du was dagegen?«
    »Natürlich nicht«, sagte Candice. »Ich wünsch dir viel Spaß.«
    »Den habe ich immer«, sagte Roxanne, »selbst wenn es keinen Spaß macht. Wir sehen uns, sobald ich von Zypern wieder da bin.« Sie küsste Candice kurz auf beide Wangen und verschwand durch die Tür. Candice sah noch, wie sie ein Taxi heranwinkte und hineinsprang. Sekunden später raste das Taxi die Straße entlang.
    Candice wartete, bis es verschwunden war, zählte bis fünf, dann wandte sie sich wieder der überfüllten Bar zu. Sie fühlte sich wie ein unartiges Kind. Ihr Magen verkrampfte sich vor Sorge. Ihr Herz schlug laut und schnell.
    »Ich habe Ihren Mantel gefunden!«, hörte sie die Stimme der Garderobenfrau. »Er war vom Bügel gefallen.«
    »Danke«, sagte Candice. »Aber ich müsste mal eben …« Sie schluckte. »Bin gleich wieder da.«
    Eilig schob sie sich durch die Menschen, zielstrebig und entschlossen. Noch nie war sie sich einer Sache so sicher gewesen. Maggie und Roxanne meinten es gut, aber sie täuschten sich. Diesmal täuschten sie sich. Sie begriffen nicht – wie sollten sie auch? Sie konnten nicht wissen, dass es die Gelegenheit war, auf die sie unbewusst schon seit dem Tod ihres Vaters gewartet hatte. Es war ihre Chance, etwas wiedergutzumachen. Es war wie ein … Geschenk.
    Erst konnte sie Heather nicht finden und dachte schon, sie käme zu spät. Doch als Candice sich dann noch einmal umsah, entdeckte sie Heather. Sie stand hinterm Tresen, polierte ein Glas und lachte mit einem der Kellner. Candice kämpfte sich durch die Menge zum Tresen hinüber und wartete, weil sie die beiden nicht unterbrechen wollte.
    Schließlich blickte Heather auf und sah sie – und zu Candice’ Überraschung schien es, als blitzte in Heathers Augen etwas Feindseliges auf. Doch es verflog sofort wieder, und ein freundliches Lächeln machte sich breit.
    »Was kann ich dir bringen?«, sagte sie. »Noch einen Cocktail?«
    »Nein, ich wollte nur kurz mit dir reden«, rief Candice über den Lärm der Menge hinweg. »Wegen dieses Jobs.«
    »Ach ja?«
    »Wenn du möchtest, könnte ich dich Ralph Allsopp, dem Verleger, vorstellen«, sagte Candice. »Es ist keine

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