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Coco - Ausbildung zur 0

Coco - Ausbildung zur 0

Titel: Coco - Ausbildung zur 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana Riba
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Blick lag prüfend auf ihrem Gesicht.
    „Coco … wie lange bist du jetzt schon allein?“, fragte er, und sein beinahe therapeutischer Unterton ärgerte sie gewaltig.
    „Was hat das damit zu tun?“ Ihr Ton hingegen war patzig und ließ Baptiste lächeln.
    „Viel. Ich werde dir jetzt mal die Chronik deines Sexlebens in zwei Minuten wiedergeben. Also …“ Er richtete sich auf und stützte sich auf dem kleinen Tisch ab. „Dein erstes Mal war eine Katastrophe. Du hattest Schmerzen, und der Kerl war innerhalb von drei Sekunden mit dir fertig. Nicht nur, dass er schnell in dir abgespritzt hat – nein! Er hat dich ausgezogen, gefickt und ist dann gegangen. Alles, was danach kam, lief ungefähr ähnlich ab. Keiner deiner Stecher hat sich je Gedanken um deinen Körper oder deinen Geist gemacht. Geschweige denn, ob du auch nur annähernd so etwas wie Lust empfindest. Kommt das ungefähr hin?“
    In Coco stieg Wut auf. Baptiste hatte recht, aber musste er ihr das so um die Ohren hauen? Ging das nicht ein wenig freundlicher und behutsamer?
    „Dann hast du deinen Chef kennengelernt, dich unglücklich verliebt, und seitdem machst du nicht mal mehr die notwendigen Ficks, die dich am Leben erhalten könnten. Wie willst du beurteilen, was gut für dich ist?“ Den letzten Satz hatte er fast verächtlich ausgesprochen.
    „Aber du weißt das?“, warf Coco etwas zu laut in seinen Monolog ein. Baptiste lachte und nickte.
    „Die Szene am Strand hat Bände gesprochen“, triumphierte er. „Es hat dir den Kick gegeben, nicht atmen zu können. Du bist die Einzige hier, die nicht wissen will, wer oder was sie ist.“
    Coco schmollte, und ihr Gesichtsausdruck machte das mehr als deutlich. War sein Ton gerade noch verächtlich, so wendete sich das Blatt in diesem Moment. Fast zärtlich sprach er weiter.
    „Coco …“ Leicht schien es ihm nicht zu fallen, zumal Coco die Arme vor der Brust verschränkte und ihr Gesicht abwandte.
    „Engelchen.“ Coco blitzte ihn wütend an.
    „Nenn mich nicht so!“ Baptiste lachte.
    „Doch, genau das werde ich tun, Engelchen!“ Er ignorierte ihren Protest vollkommen und ließ sich nun auch nicht mehr unterbrechen.
    „Engelchen, es ist doch so: Jeder hier, der dir ins Gesicht sieht, weiß: Diese Frau ist submissiv, und sie weiß es nicht. Jeder hier, der auch nur die geringste Chance hat, dich in die Hände zu bekommen, würde sonst was darum geben, dich in die Welt einzuführen, die du dir selbst verweigerst.“
    Baptiste rührte in seinem Kaffee und sah hinüber auf die Wellen.
    „Ich habe mich nicht um diesen Auftrag geprügelt“, gab er unumwunden zu, „aber du solltest wissen, dass die Hotelleitung gewisse Informationen über ihre Gäste – vor allem, wenn diese das erste Mal hier buchen – einholt. Das, was ich da zu lesen bekam, hat mir gar nicht behagt. So etwas Unerfahrenes wie dich hatte ich noch nie zu betreuen.“ Coco blieb vor Erstaunen der Mund offen stehen.
    „Wie bitte?!“ Ihr Entsetzen ließ die Möwen, die vorbeischwebten, auflachen, und auch Baptiste konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
    „Coco, das hier ist ein SM-Hotel. Auch wenn du das Kleingedruckte immer noch nicht gelesen hast“, hier ließ er einen glucksenden Lacher hören, über welchen sich Coco noch mehr ärgerte, als sie es ohnehin schon tat, „hier treffen sich Menschen, die einfach mal ihrer Lust und ihrer Passion freien Lauf lassen wollen. Und sie wollen dabei nicht auf einen First-Class-Service verzichten.“
    Coco schnappte hörbar nach Luft, doch Baptiste hielt das nicht auf weiterzusprechen: „Außer dir sind ungefähr noch fünf andere Singlefrauen hier, und die genießen ihren Aufenthalt. Jedenfalls nach dem, was man so hört.“ Er schmunzelte. „Bist du fertig mit deinem Frühstück?“, fragte er beiläufig und schob seine eigene Tasse zur Seite.
    „Ja, aber warum?“ Baptiste lächelte wissend.
    „Ich möchte für heute Abend noch einige Vorbereitungen treffen.“ Coco zog die Augenbrauen erstaunt hoch.
    „Wolltest du mich nicht bis halb acht in Ruhe lassen?“, fragte sie gereizt, und er lachte.
    „Nein, um halb acht wollte ich dich zum Essen abholen, von etwas anderem war nicht die Rede.“ Baptiste lehnte sich zurück und beobachtete sie. Er wusste, dass wenn er nun das Falsche sagen würde, dann hätte er mehr bei Coco zerbrochen, als es ihre „Liebschaften“ vorher getan hätten. Trotzdem entschied er sich für die Härte, denn es schien, dass nur deutliche Worte

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